Volleyball Volleyball: Trainer denkt an Abschied

wittenberg/MZ - Die Rauchzeichen werden stärker. Bei den Regionalliga-Volleyballern des MTV Wittenberg steigt nach der Saison eine große Gesprächsrunde. Trainer Ulf Jonas stellt wahrscheinlich sein Amt zur Verfügung, einige Spieler denken ans Aufhören. „Es gibt keine konkreten Aussagen“, betont Jonas, der von „einzelnen Stimmen“ spricht. Für den 44-Jährigen selbst ist die Situation völlig unbefriedigend. Die Saison 2012/13 verlief wie eine sportliche Achterbahnfahrt, Coach und Team zogen nicht immer an einem Strang. Jonas nennt das „Abnutzungserscheinungen“ und sucht bereits nach einem Nachfolger. „Der Verein oder Vorstand wird mich nicht aus dem Amt drängeln“, sagt er und betont, dass es beim MTV sehr freundschaftlich zugeht.
Wunschnachfolger steht fest
Nach mehr als zehn Jahren im Amt, sei ein gewisser Verschleiß zu spüren. Der Coach favorisiert Raik Zischkale für den Trainerposten. Der Angreifer ist bereits seine rechte Hand und bringe alle Voraussetzungen mit, den MTV in der Spur zu halten. „Zischkale arbeitet als Lehrer in Halle. Ich stehe für den Notfall immer zur Verfügung“, so der 44-Jährige, der mit Notfall Übernahme des Trainings meint. Jonas bleibt dem Verein in jedem Fall erhalten. Er wird sich weiter um den Volleyball-Nachwuchs kümmern, denn mit der U 18 hat er große Erfolge gefeiert. „Diese Spieler wechseln bald in den Männerbereich.“ Aus diesem Grund ist ihm um die Zukunft der „Ersten“ nicht Angst und Bange. „Trotzdem“, meint er, „sollten wir auch in der Region die Augen nach Talenten offenhalten.“
Starke Vorstellung
Am 17. Spieltag haben die Wittenberger als Mannschaft funktioniert. Dies bekommt der Tabellenzweite USV Potsdam am Samstag deutlich zu spüren (3:1). „Die haben uns unterschätzt“, meint der Coach des MTV, der beim Aufwärmen „sehr legere Gastgeber“ gesehen hat. Das Team aus der Lutherstadt nutzt diesen Vorteil konsequent aus und zieht sofort auf 11:7 davon. Zischkale zeigt auf der Diagonalposition eine klasse Leistung und schafft eine Erfolgsquote von 90 Prozent. Sebastian Kluge und Mario Mollenhauer unterstützen Zischkale nach Kräften. Beim Stand von 20:15 ist die Vorentscheidung gefallen. Der Rest erledigt sich am Samstag fast im Alleingang (25:19).
Diskussionen mit Schiri
Diesen Schwung wollen die Gäste mit in den zweiten Durchgang nehmen. Doch der USV, angetrieben von Christian Grapentin, hält dagegen und hat stets knapp die Nase vorn (7:6, 18:16). „Meine Jungs haben sich in dieser Phase zu sehr mit den Entscheidungen der Schiedsrichter beschäftigt“, so Jonas, der den Unparteiischen aber insgesamt eine gute Leistung bescheinigt. Potsdam nutzt diesen Vorteil und schafft den Satzausgleich (25:21). Nach dem Wechsel drehen die Gäste den Spieß sofort wieder herum und streben beharrlich dem Auswärtssieg entgegen (25:19). Wie ernst es den Wittenbergern ist, zeigt Durchgang Nummer vier. Selbst ein 13:17-Rückstand bringt den MTV nicht in die Bredouille. „Potsdam sind die Kräfte ausgegangen“, sagt Jonas, der von einem tollen Auftritt seiner Jungs spricht (25:22). Die Regionalliga-Volleyballer des MTV haben jetzt noch zwei Saisonspiele zu bestreiten. Am Sonnabend geht die Fahrt zum VC Olympia II nach Berlin, am 23. März gastiert der TSGL Schöneiche II in der Lutherstadt. „Mit Schöneiche haben wir noch eine Rechnung offen“, sagt der Coach. Denn die Wittenberger wollen ihren fünften Platz unbedingt verteidigen.