Tourismus in Wörlitz Tourismus in Wörlitz: Wildcamping und Müll?

Wörlitz - Verena Wildgrube, die der Wählergruppe „Modern und Transparent“ angehört, hat im Wörlitzer Ortschaftsrat die Anschaffung von zusätzlichen Verkehrsschildern beantragt. Mit deren Hilfe soll das Parken von Wohnmobilen, Vans und Kleinbussen am Friedhof, Horstdorfer Weg, und am Bahnhof während der Nachtstunden untersagt werden. Ziel ist - so der Wortlaut des Antrags -, „das Wildcamping und damit die Müllansammlung zu unterbinden“.
Nicht nachts
Die Kommunalpolitikerin begründete ihren Vorstoß damit, dass im Laufe der Sommersaison immer mehr Wohnmobile, Vans und Kleinbusse im Ortsgebiet über Nacht am Straßenrand, auf Feldwegen, am Friedhof und am Bahnhof abgestellt worden sind und die Insassen dort übernachteten. Grundsätzlich sei dies nicht verboten, wenn kein Schild ein Verbot ausdrücklich ausweise. „Problematisch und illegal ist der hinterlassende Müll und das Aufstellen von Stühlen und Tischen im öffentlichen Verkehrsraum“, formulierte Verena Wildgrube in ihrer Begründung.
Ihr zufolge könne das Übernachten im Wohnmobil untersagt werden, wenn es über das einmalige Wiederherstellen der Fahrtüchtigkeit des Fahrers hinausgehe. Tatsächlich sei dies „mehrfach durch tageslanges Abstellen von Wohnmobilen in der Erdmannsdorffstraße … oder auf den seitlichen Parkstreifen bis zur Neuen Reihe geschehen“. Gleichzeitig seien die Parkflächen meist nicht breit genug für die Wohnmobile, so dass sie auf die Straße ragen und damit andere Verkehrsteilnehmer gefährden. „Das macht - genau wie herumliegende Weinflaschen und Essensreste - die Stadt nicht schöner“, berichtete sie.
Andere Wohnmobile und Vans seien an Feldwegen geparkt worden. Am Großparkplatz stünden derweil „genügend Parkmöglichkeiten zur Verfügung, die auch ein Übernachten ermöglichen“. Auf die Parkmöglichkeiten an der Seespitze expliziter aufmerksam zu machen, ist die aktuelle Intention des Oranienbaum-Wörlitzer Ordnungsamtsleiters Falk Müller. „Es ist derzeit in der Prüfschleife, mit Vorwegweisern auf den Großparkplatz hinzuweisen. Das könnte zum Beispiel am Griesener Ortseingang passieren“, sagte er.
Wenn die Kontrolle fehlt
Den Wunsch, mit Zusatzschildern auf den Stellflächen am Wörlitzer Bahnhof und am Friedhof wildes Camping zwischen 22 und 8 Uhr zu verhindern, konnte Müller nachvollziehen. Zugleich gab er aber zu bedenken: „Sich dies zu wünschen, ist eine Sache. Eine andere ist es, die Kontrolle zu gewährleisten.“
Eigentlich Abbau geplant
Ganz ähnlich argumentierte Kuno Wendt (SPD). „Schilder sind nicht alles“, fand er. „Eigentlich war es schon mal unser Bestreben, die Stadt von Schildern zu entlasten.“ Für ihn sei es an der Zeit, so der frühere Ortsbürgermeister, auf das Verkehrsleitsystem zurückzugreifen, welches man habe erarbeiten lassen und das verfügbar sei. „Vielleicht“, stellte Wendt in den Raum, „sollten wir anfangen, das mal umzusetzen?“
(mz)