Tennis Tennis: Geschwisterkampf am Netz
JESSEN/MZ. - Die Regel ist es nicht, dass Brüder die gleiche sportliche Leidenschaft teilen. Noch seltener passiert es, dass sie sich in einem Finale direkt gegenüber stehen. Somit war die letzte Paarung der Altersklasse U 11 beim diesjährigen Jugendturnier des Jessener Tennisclubs eine besondere. Finn Kupitz traf auf Bruder Linus. Der Sieger hieß am Ende Finn (6:1, 6:0).
Dieses Spiel war eines von vielen dieses schon traditionellen Wettbewerbes, der zugleich den offiziellen Saisonabschluss bildete. Und der sich in den zurückliegenden Jahren weiter entwickelt hat. Zu Beginn kamen Aktive aus drei Bundesländer. In der letzten Zeit standen sich jedoch nur noch Jessener Vereinsmitglieder und Kinder und Jugendliche des Torgauer Clubs gegenüber. Auf die Wertigkeit des Turniers hatte und hat dies aber keinen Einfluss. Im Gegenteil, findet Jessens Jugendwart Michael Fischer. "Niveau und Konkurrenz sind im Laufe der Zeit größer geworden", ist er überzeugt. Gerade die Leistungskurve sei in den vergangenen Jahren angestiegen.
Dieses Jahr wurde das Dutzend voll gemacht. Zum zwölften Mal forderten sich 44 Teilnehmer gegenseitig sportliche Höchstleistungen ab. Trotz des dadurch entstandenen Ehrgeizes blieb der Spaß am Spiel erhalten. Zahlreiche Zuschauer durften sich deshalb über schnelle und attraktive Partien freuen, bei denen die Gastgeber oft die Oberhand behielten.
Überraschungen bei den Platzierungen bot das Turnier kaum, so dass in die Finalbegegnungen erwartungsgemäß die Favoriten einzogen. In der U 14 dominierte Jolina Demmler, die mit 7:5 und 7:5 ihre Vereinskameradin Evi Jahn bezwang. Bei den Jungen der gleichen Altersklasse kam es zu einem Torgauer Finale, bei dem sich Justus Müller und Martin Bierkämper gegenüber standen. Hier hieß der Sieger Justus Müller (6:3, 6:3).
Spannung pur garantierten die ältesten Teilnehmer. Dianne Fröhde besiegte im abschließenden Tie-Break mit 7:6, 3:6 und 10:12 Sophie Hanack, während der Torgauer Sebastian Schmidt gegen Frederick Schmidt aus Jessen gewann (7:3, 6:2). Beide standen sich in der Vergangenheit schon mehrfach gegenüber, wobei Frederick Schmidt bislang drei Finalsiege für sich verbuchen konnte. Da beide Akteure, ebenso wie die anderen jungen Damen der U 18, im kommenden Jahr wegen des Alters nicht mehr am Turnier teilnehmen dürfen, wird ihnen der letzte Start in besonderer Erinnerung bleiben.
"Die gesehenen Leistungen, aber auch der Ablauf des Turniers waren ein Sinnbild für die gute Jugendarbeit des TC Jessen", freute sich Fischer abschließend. Erfahrene Spieler hätten das in sie gesetzte Vertrauen erfüllt, meint er. Andere wie Vanessa Schulze (13 Jahre) aus Jessen, die im Zuge einer Sichtung an der örtlichen Sekundarschule zum Tennisclub fand und erst seit einem Jahr spielt, lassen den Verein optimistisch in seine sportliche Zukunft blicken. Zufrieden zeigt man sich in Jessen aber nicht nur mit den Turnierergebnissen, sondern auch mit den Leistungen bei den zurückliegenden Saisonwettkämpfen. So beendete die U 14 weiblich die Serie mit einem Staffelsieg und steigt nun in die Bereichsliga auf, wo ihre männlichen Mitstreiter gleichen Alters bereits spielen. Sie rangierten zum Saisonabschluss auf Rang zwei. Das Team U 10 Mix hingegen freute sich über einen abschließenden dritten Rang in der Tabelle, währenddessen die Damen der U 18 in der Jugendoberliga Sechste wurden.