Supermarktstreit Supermarktstreit: Edeka in Bad Schmiedeberg eröffnet

Bad Schmiedeberg - Holger Habedank expandiert. Der Bülziger führt als selbstständiger Einzelhändler inzwischen sieben Edeka-Märkte in der Region, von Jüterbog bis Kemberg, von Zahna bis Bad Schmiedeberg. Letzterer ist ein kompletter Neubau, der am Donnerstag erstmals der Kundschaft offen stand. Die großen und kleineren Märkte sind nicht zuletzt ein bedeutender Arbeitgeber. 220 Mitarbeiter werden dort beschäftigt.
Allein in dem modernen „Vollsortimenter“ in der Kemberger Straße in Bad Schmiedeberg finden 32 Beschäftigte Lohn und Brot, dass für nächstes Jahr noch Auszubildende willkommen sind, merkt Habedank bei der Eröffnung schon mal an. Überhaupt, betont er, sei ein motiviertes Team „ein Schlüssel zum Erfolg“. Habedank hat nicht allein den neuen Markt in der Kurstadt mit 1.230 Quadratmeter Verkaufsfläche in seiner Regie, sondern den knapp halb so großen Edeka-Aktiv-Markt in Pretzsch gleich mit übernommen.
Zu dem bekennt sich der Händler im Übrigen ausdrücklich. „Mein Wort ist mein Wort. Ich stehe zu Pretzsch“, sagte er bei einem Empfang am Mittwochabend. Überzeugendes Argument sind rund 200 000 Euro, die in den Einkaufsmarkt nach der Übernahme investiert wurden, um ihn auf Vordermann zu bringen. Die Kühlung etwa, berichtet Einzelhandelsberater Peter Farbacher, ist komplett erneuert worden.
Damit ist Befürchtungen der Pretzscher der Wind aus den Segeln genommen worden, die glaubten, ohne größeren Einkaufsladen dazustehen, wenn der Vollsortimenter in Bad Schmiedeberg erstmal läuft. Bekanntlich war der Protest erheblich, Hunderte Unterschriften sind gesammelt worden, um den Schmiedeberger Markt zu verhindern. Der Stadtrat setzte sich mehrfach mit dem Thema auseinander.
Letztlich hat der ganze mühsame Prozess zu einem Ergebnis geführt, mit dem so ziemlich alle leben können. Die Bad Schmiedeberger (und ihre Gäste) haben einen attraktiven Markt mit großer Angebotspalette gewonnen, die Pretzscher die Zusicherung, dass es ihren Einkaufsmarkt noch längere Zeit geben wird.
Dass beide Märkte erfolgreich geführt werden können, davon ist Holger Habedank überzeugt: „Sonst hätten wir es nicht gemacht.“ Farbacher spricht von Standortanalysen, bei denen unter anderem Einzugsgebiet und Kaufkraft eine Rolle spielen: „Die Parameter sind positiv.“
Neben dem neuen Bürgermeister Martin Röthel (SPD) ist auch der in diesem Jahr aus dem Amt geschiedene Stefan Dammhayn (CDU) zum Vorabend-Empfang eingeladen worden. Was ihn sichtlich freute: „Selbstverständlich ist das nicht.“ Dammhayn hatte sich stets für einen neuen Einkaufsmarkt in Bad Schmiedeberg eingesetzt - und letztlich auch dafür, dass der Pretzscher erhalten bleibt.
„Ein schöner Tag“, sagte er, nachdem er die Reihen durchschritten hatte. „Ordentlich, genügend Platz.“ Und im Übrigen auch unter energetischen Gesichtspunkten hochmodern: LED-Systeme helfen beim Sparen und beheizt wird der Markt mit Abwärme aus den Kälteanlagen. (mz)
