Sanierung in Bad Schmiedeberg Sanierung in Bad Schmiedeberg: Umbau bei laufendem Betrieb

Bad Schmiedeberg - Knapp 13 Millionen Euro werden in nächster Zeit in das Reha-Zentrum Bad Schmiedeberg investiert. Die Klinik Dübener Heide der Deutschen Rentenversicherung ist zwar noch nicht sonderlich alt, eröffnet wurde sie vor zwanzig Jahren, einigen Erneuerungsbedarf gibt es trotzdem.
Arbeiten bis September 2019
Bernd Budras, der scheidende kaufmännische Direktor der Klinik, spricht unter anderem von einer flächendeckenden Brandmeldeanlage, die jetzt installiert wird, von Sanierungsarbeiten in den zahlreichen Bädern, von Trinkwasserleitungen, die es zu erneuern gelte.
Und weil das alles bei laufendem Betrieb passieren wird, ziehen sich die Arbeiten, die in diesen Tagen begonnen haben, in die Länge (bis zum September 2019, nach derzeitiger Planung), ist die Organisation eine Herausforderung. Bereits aufgestellt sind 70 (!) Container, die als Ausweichquartier dienen für jene Bereiche des Komplexes, die gerade an der Reihe sind.
Das Reha-Zentrum Bad Schmiedeberg der Deutschen Rentenversicherung bietet 228 Patienten Platz, in Einzelzimmern. Um den Betrieb kümmern sich nach den Worten von Bernd Budras 158 Beschäftigte, darunter Ärzte und Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten, Bademeister und Diätassistenten, Techniker, Köche, Gärtner, Kraftfahrer. Behandelt werden Patienten mit verschiedenen orthopädischen Beschwerden.
Derzeit werden die Container für die Küche und als Speisesaal, für Kiosk und Aufenthaltsräume genutzt. Danach wird die Verwaltung umziehen. Unterstützung kommt nicht zuletzt von der Eisenmoorbad Kur GmbH, die rund 40 Patienten der Klinik Dübener Heide in ihren Häusern unterbringt.
Budras nennt die umfangreichen Sanierungsarbeiten, die im Übrigen auch dafür genutzt werden aus derzeit noch sechs Stationen zwei zu machen, eine „Investition in die Zukunft des Standortes“, eine, die der Region zugute komme, nicht zuletzt durch Aufträge an Unternehmen.
Die detaillierte Vorbereitung der Sanierung gehörte zu den letzten großen Aufgaben des kaufmännischen Direktors, der nach zwanzig Jahren in Bad Schmiedeberg seinen Abschied nimmt, um in Rente zu gehen. „Ich freue mich auf die dritte Lebensphase“, bekennt der Ökonom, fügt aber sogleich hinzu: „Ich war lange hier, natürlich hänge ich an der Klinik.“ Budras wird das Gedeihen des Kur- und Rehabilitations-Standortes aber verfolgen können, er bleibt der Region erhalten, will weiter in Pretzsch wohnen.
Dass er ein gut aufgestelltes Haus übergibt, was medizinische und wirtschaftliche Ergebnisse betrifft, nimmt er für sich in Anspruch: „Und außerdem gut ausgebildetes, motiviertes Personal mit einer geringen Fluktuation.“ Keine Selbstverständlichkeit, das ist bekannt.
Fast alle Stellen besetzt
Dass es schwer ist, gerade hochqualifizierte Leute zu gewinnen, räumt Bernd Budras ein. „Aber es ist uns gelungen. Im Reha-Zentrum Bad Schmiedeberg sind im wesentlichen alle Stellen besetzt. Allerdings war das auch schon anders.“ Nicht eben leichter wird die Aufgabe, passende Mitarbeiter zu finden durch den mangelhaften Öffentlichen Nahverkehr. Gerade eine Verbindung über Bad Düben nach Leipzig sei wünschenswert, weil Leipzig mit Universität und Universitätsklinik ein interessantes Arbeitskräftepotential biete.
Schwieriger Nahverkehr
Helfen würde auch, so Budras, wenn die Heidebahn nach Wittenberg nicht nur an Wochenenden führe. „Unsere Rehabilitanden, die aus der gesamten Republik nach Bad Schmiedeberg kommen, reisen zu 50 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.“ Es sei für sie nicht leicht, Ausflüge etwa nach Leipzig, Dessau oder Bad Düben zu unternehmen.
Aber natürlich hat die relativ abgeschiedene Lage Bad Schmiedebergs und die Nähe zur Dübener Heide für ein Rehabilitationszentrum auch Vorteile. Bernd Budras spricht beispielsweise von Walking und geführten Fahrradtouren in die Natur.
Die Stadt habe sich herausgeputzt in den vergangenen Jahren, ideal sei überdies die enge Kooperation mit dem Eisenmoorbad. Dort werden die Röntgen-Apparate genutzt und natürlich sind der Kurpark, die Heilwasser oder die Kneipp-Anlagen attraktiv auch für die Patienten der Klinik Dübener Heide.
Bernd Budras geht als ein zufriedener Mann. Die Nachfolge ist geregelt, den kaufmännischen Bereich in Bad Schmiedeberg leitet demnächst Maritta Herzog von der Rehabilitationsklinik Bad Frankenhausen, sie wird künftig in beiden Häusern tätig sein. Bernd Budras hat nun mehr Zeit für Hobbys, fürs Wandern und Fahrradfahren, fürs Lesen und vor allem fürs Angeln. (mz)