Sachsen-Anhalt-Integrationspreis 2017 Sachsen-Anhalt-Integrationspreis 2017: Drei Preise gehen in Landkreis Wittenberg

Magdeburg/Wittenberg - Zehn Initiativen und Projekte erhalten einen der Integrationspreise 2017 des Landes Sachsen-Anhalt. Einer davon geht in den Landkreis Wittenberg. Dazu werden am Dienstagabend noch ein Sonderpreis und eine individuelle Auszeichnung an eine Wittenberger Initiative und einen Gräfenhainichener übergeben.
In der Kategorie „Teilhabe von Zugewanderten“ werden innovative Formate der gesellschaftlichen und politischen Teilhabe ausgezeichnet. In dieser Kategorie wurde der 1. Preis (1.000 Euro) an das „Haus Albatros“ des AWO Kreisverbandes Wittenberg e.V. vergeben, das mit einer breiten Palette an Unterstützungsangeboten die schulische, gesellschaftliche und berufliche Integration von Neuankommenden individuell unterstützt.
Neben der Preisvergabe in drei Kategorien wurden durch die Jury zwei Sonderpreise ausgelobt, um die besondere Bedeutung des Engagements für die traumapädagogische und sozialpsychologische Betreuung hervorzuheben.
Mit einem Preisgeld von 500 Euro wird die Initiative „TraumaHelfer Wittenberg“ an der SALUS-Klinik Wittenberg geehrt, die einen an der Universität Regensburg entwickelten Ansatz zur Ausbildung von ehrenamtlichen Traumahelfern in der Region Wittenberg umsetzt. Diese wichtige Arbeit soll den betroffenen Menschen helfen, psychische Traumatisierungen und damit einhergehenden Integrationsschwierigkeiten zu begegnen.
Die Jury hat außerdem 19 Ehrenamtliche für ihren individuellen Einsatz in der Migrationsarbeit stellvertretend für die vielen Engagierten im Land besonders gewürdigt. Unter ihnen ist auch Rainer Pötschke, der Vorsitzende des FSV Gräfenhainichen. Er setzt sich seit Jahren für ein tolerantes Zusammenleben, auf und neben dem Sportplatz, ein. Er organisiert Turniere, unterstützt die Integration von Geflüchteten in den Verein und trägt zum Abbau von Vorurteilen bei.
Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Gesellschaftshaus Magdeburg mit über 200 Gästen haben Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration am Dienstag die Preise übergeben. In diesem Jahr haben sich gut 80 Vereine, Unternehmen, Theater, Institutionen und Personen mit ihren Projekten und Aktionen um den Preis beworben.
Mit der mittlerweile achten Verleihung soll das Engagement von Einheimischen und Zugewanderten für Integration, Teilhabe und interkulturellen Austausch in Sachsen-Anhalt gewürdigt und gestärkt werden.
Ministerpräsident Haseloff sagt anlässlich der Preisverleihung: „Es geht um die Integration von Menschen mit einer dauerhaften Bleibeperspektive. Dazu bedarf es einer gelingenden Integrationspolitik.
Berufliche und lebensweltliche Eingliederung müssen zusammengedacht werden. Gefordert sind neben Realitätssinn auch Phantasie und Mut. Auch die Zuwanderer müssen sich aktiv an der Integration beteiligen. Wir müssen neue Wege gehen. Und die Richtung geben viele erfolgreiche Projekte im Land vor.“
In ihrer Begrüßungsrede würdigt Staatssekretärin Möbbeck, die auch Integrationsbeauftragte des Landes ist, das vielfältige Engagement für Teilhabe und Integration: „In Sachsen-Anhalt engagieren sich viele tausend Menschen mit menschlicher Zugewandtheit und unermüdlichem Einsatz für neuankommende Geflüchtete und für ein gelingendes Zusammenleben. Dieses Engagement verdient eine Würdigung!“
„Sachsen-Anhalt ist bunter geworden: Aus Geflüchteten und Zugewanderten sind Nachbarn, Kollegen und Freunde geworden. Es hat sich gezeigt: Unmittelbare Begegnung von Einheimischen und Zugewanderten ist der beste Weg, um Ängste und Abwehr abzubauen und Integration gelingen zu lassen“, so die Integrationsbeauftragte.
Mit dem Integrationspreis zeichnet das Land in drei Kategorien Vereine, Theater, Migrantenorganisationen, Einrichtungen, Kommunen und Unternehmen aus, die nachhaltige Projekte im Bereich der Integration umsetzen. (mz)