Luisenschule Wörlitz Luisenschule Wörlitz: Kleine Naschkatzen in der Weihnachtsbäckerei

Wörlitz - Die Konzentration war spürbar. Bloß nicht einen zu großen Teil des Plätzchens in die flüssige Nougatmasse tunken. Sonst wäre der gewünschte Effekt nur halb so ansehnlich. Auch für die bunten Zuckerstreusel galt das Prinzip des vorsichtigen Auftragens. Es hat geklappt, beim vorweihnachtlichen Einsatz der Erstklässler der Wörlitzer Luisenschule in der Bäckerei Doneck herrschte die erforderliche Disziplin. Naschkatzen kamen gleichwohl nicht zu kurz.
16 Mädchen und Jungen hatten mit ihrer Klassenlehrerin Gina Ludwar schon am frühen Morgen die Backstube in Beschlag genommen. Den von Bäckermeister Andreas Doneck vorbereiteten Teig - den einen Teil dominierte Butter, im anderen waren Haselnüsse verarbeitet - verwandelten sie in leckere Kreationen vielerlei Gestalt. Sterne, Blätter und Blüten waren zu entdecken.
Doch mit kräftigem Druck auf die Formen wurden auch Halbmonde und Vögel sauber aus den 4,5 Millimeter dünnen Teigplatten gestochen und auf die großen Bleche gelegt. Das klappte alles überaus akkurat. Weil es aber auch etwas Kraft erforderte, wechselten die eifrigen Nachwuchsbäcker, deren Schürzen wohl einer gründlichen Wäsche entgegen sehen durften, nach einer gewissen Zeit ihren Arbeitsplatz.
Entweder hieß es dann, den goldbraunen Plätzchen - aus dem Ofen geholt wurden sie nach zehn bis zwölf Minuten - mit einem Pinsel einen Zuckerguss zu verpassen, oder es bestand Bedarf, weitere Exemplare in die warme Schokosoße zu tauchen und anschließend mit zarten Mandelblättchen zu bestreuen. „Das ist das Ausgarnieren“, erzählte Bäckermeister Doneck, während seine Frau Susann ein paar Becher Limonade austeilte.
Dem Paar, das Anfang 2016 die einst von Hans-Joachim Elster geführte Bäckerei übernahm, war die Freude über die flinke und umsichtige Unterstützung anzumerken. „Vielleicht helfen die hier gewonnenen Eindrücke ja tatsächlich bei der späteren Berufswahl“, spekulierte der Chef.
Demnächst werden die produzierten Plätzchen der Nachwuchsbäcker noch in Tütchen verpackt. Zum Ersten Advent in Wörlitz sollen die Mischungen dann in der Luisenschule verkauft werden.
Auch am kommenden Montag sind wieder Bäcker-Eleven in dem Wörlitzer Betrieb zu Gast. Dann wird es - das ist erklärte Absicht - eine Spur komplizierter. Weil Susann und Andreas Doneck die Viertklässler begrüßen, dürfen schon höhere Ansprüche gestellt werden. „Wir wollen uns an Spritzgebäck versuchen, Kokosmakronen herstellen und schwarz-weiße Plätzchen produzieren. Dafür müssen die beiden Rollen aus verschiedenen Teig-Arten umeinander geflochten werden“, blickte der Meister voraus. (mz)