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Landeszentrum  Landeszentrum : In Annaburg startet die Woche des Waldes

Von Frank Grommisch 02.09.2016, 19:18
Das Fuhrunternehmen Schulze stellte schon mal Mitgliedern der Jessener Forstbetriebsgemeinschaft Technik für den Einsatz im Wald vor.
Das Fuhrunternehmen Schulze stellte schon mal Mitgliedern der Jessener Forstbetriebsgemeinschaft Technik für den Einsatz im Wald vor. Archiv/GRO

Annaburg - Die Annaburger sind die Ersten. Sie eröffnen am 10. September die Woche des Waldes in Sachsen-Anhalt. Das geschieht beim Tag der offenen Tür im Betreuungsforstamt Annaburg in der Holzdorfer Straße.

Damit wird auf zwei besondere Ereignisse hingewiesen, denn das Landeszentrum Wald besteht seit zehn Jahren, der Tag der offenen Tür in Annaburg wird zum 15. Mal veranstaltet. Forstamtsleiter Frank Ackermann hofft auf so große Resonanz wie in den vergangenen Jahren. Die Mischung aus Fachinformationen, Unterhaltung und verschiedenen Ständen, an denen Besucher selbst aktiv werden können bzw. etwas kaufen können, hat sich bewährt.

Die Wälder der Zukunft

Schwerpunkt sind die Informationen für Waldbesitzer und andere Naturinteressierte. Dazu gehören Auskünfte zum Schädlingsaufkommen in der Region, zu den aktuellen Holzpreisen und diesmal zu Technologien im Waldbau. „Dazu wird es zweimal Vorführungen geben.“ Das geschieht auf der Freifläche neben dem Forstamtsgebäude. Hier soll erläutert werden, wie sich die Möglichkeiten des Bodenbearbeitens nach dem Abholzen und vor dem Setzen der Pflanzen entwickelt haben. Eckhard Schulze, Chef im Fuhrunternehmen Schulze in Wittenberg, wird dabei einige Maschinen vorstellen, die er in den Wäldern einsetzt, etwa zum Herrichten der Pflanzstreifen.

Die herkömmliche Technik werde im Vergleich hierzu gezeigt. Auch der Pflanzprozess selbst, wie die Wälder der Zukunft angelegt werden, soll den interessierten Gästen erläutert werden.

Neben verschiedenen Ständen auf dem Hof des Forstamtes, etwa mit Baumschulerzeugnissen, forstlichen Ausrüstungen und natürlich Angeboten an Speisen und Getränken, wird auch zu Ausflügen eingeladen. Die führen vom Areal des Forstamtes in Richtung Ortsausgang nach Groß Naundorf. Dort befindet sich die Landesdarre, die einzige in Sachsen-Anhalt.

Das Landeszentrum Wald Sachsen-Anhalt ist nach eigenen Angaben auf seiner Internetseite ein landeseigener Dienstleistungsbetrieb für den Wald im Geschäftsbereich des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie. „Wir betreuen auf vertraglicher Grundlage private und kommunale Waldbesitzer und deren Zusammenschlüsse. Als Kompetenzzentrum sind wir für den praktischen Waldschutz auf der gesamten Waldfläche zuständig.“ Die landesweit fünf Jugendwaldheime, das Haus des Waldes und die Betreuungsforstämter bieten zudem vielseitige waldpädagogische Projekte an.

Hier wird geeignetes Saatgut für die künftigen Anpflanzungen gewonnen. Bemerkenswert sind nicht allein die forstlichen Aspekte, sondern auch die Technik, denn die Darre in Annaburg, einst gar eine Hauptdarre in Deutschland, arbeitet bereits seit dem Jahre 1903. Mit ihrem Bau wurde 1897 begonnen. Und zu den Aufgaben der dortigen Forstsaatgutberatungsstelle zählt: „Sie wirkt mit an dem Programm zur Erhaltung forstlicher Genressourcen für die Sicherung der Artenvielfalt der heimischen Flora und dem Schutz bedrohter autochthoner Arten.

Durch Installation und Pflege einer Genbank wird Vermehrungsgut über längere Zeit konserviert und steht bei Bedarf der forstwirtschaftlichen Einrichtung des Landes für Generhaltungsplantagen und -pflanzungen zur Verfügung.“

Wer Interesse an einem Besuch der Landesdarre hat, kann für den Transport das Angebot des Betreuungsforstamtes nutzen. Mit drei Kleinbussen werde ein Pendelverkehr eingerichtet. Die Besucher werden über die jeweiligen Abfahrtszeiten informiert.

Eröffnet wird der Tag der offenen Tür auf dem Hof des Betreuungsforstamtes Annaburg am 10. September um 10 Uhr. Dabei werden auch Jagdhornbläser und der Forstliche Gesangverein die Gäste willkommen heißen.

(mz)