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Handballtalent aus Aschersleben Handballtalent aus Aschersleben: Tom Landgraf träumt von der Bundesliga

Von tobias grosse 16.12.2014, 11:32
Beim Oberligaspiel zwischen dem HC Aschersleben und TuS Radis (blaue Trikots) war Tom Landgraf noch für die Heide-Sieben aktiv.
Beim Oberligaspiel zwischen dem HC Aschersleben und TuS Radis (blaue Trikots) war Tom Landgraf noch für die Heide-Sieben aktiv. gerhmann Lizenz

gummersbach/radis - Circa acht Wochen ist es nun schon her, Ralf Stojan erinnert sich aber immer noch genau. „Das Spiel in Aschersleben“, sagt der Trainer des Mitteldeutschen Oberligisten TuS Radis, „war das beste, was Tom für uns gemacht hat.“ Bei „Tom“ handelt es sich in diesem Fall um Tom Landgraf. Einen gebürtigen Ascherslebener, Torhüter und seit Sommer in Diensten der Heidedörfler, der ausgerechnet bei seinem einzigen echten Heimspiel zur Höchstform auflief und maßgebend für den Radiser 32:26-Sieg gegen den HC Aschersleben im Ascaneum war. Das sich nun, knapp zwei Monate später, das Kapitel TuS Radis für Tom Landgraf schon wieder geschlossen hat, ist für seinen nun ehemaligen Trainer „eine erheblich Schwächung“, für Landgraf aber ein weiterer Schritt nach vorn. Denn der 18-Jährige wechselte zur Handballakademie des Bundesligisten VfL Gummersbach.

Schon lange auf dem Zettel

„Uns war, als wir Tom im Sommer geholt haben, schon klar, dass irgendwann größere Angebote kommen“, verrät Ralf Stojan und fügt noch hinzu: „Aber wir haben damit eigentlich erst gegen Ende der Saison gerechnet.“ Manchmal kommt es aber eben doch schneller als man denkt. Denn beim VfL Gummersbach stand Tom Landgraf schon lange auf der Liste. „Den ersten Kontakt gab es im März diesen Jahres“, berichtet Landgraf. Da stand der Jugendnationalspieler, der mittlerweile 25 U 18-Länderspiele absolviert hat, noch beim ambitionierten Zweitligisten Eintracht Hildesheim unter Vertrag. „Da wollte ich auch bleiben.“

Doch die Perspektive, auch wirklich in der zweiten Liga Einsatzzeiten zu bekommen, wurde für den Ascherslebener nicht größer. Eher im Gegenteil. „Ich hatte gar keine Chance, mich zu zeigen“, sagt Tom Landgraf. Der Drang nach Veränderung wuchs in ihm. Und TuS Radis kam gerade recht. „Auf dem Papier ist es vielleicht ein Schritt zurück“, erklärt der Nachwuchskeeper mit Blick auf den Wechsel von einem Zweit- zu einem Viertligisten, „doch für mich war es ein Schritt nach vorne.“ Tom Landgraf bekam in Radis viel Spielzeit und bemerkte schnell, „dass die vierte Liga vom Niveau her höher ist, als die A-Jugend-Bundesliga“.

Und auch dem ehemaligen deutschen Meister Gummersbach blieb der Wechsel nicht verborgen. „Vor einigen Wochen haben sie dann wieder Kontakt zu mir aufgenommen“, so Landgraf, „und gesagt, dass ihr Angebot vom März noch steht.“ Der 18-Jährige musste nicht lange überlegen und ergriff die Chance. Seit gut zwei Wochen steht er nun bei den Oberbergischen unter Vertrag.

„Ich trainiere die ganze Woche bei der U 23, die in der 3. Liga spielt“, lässt der Ascherslebener durchblicken, „und ab Januar könnte ich auch in der U 19 spielen.“ Das soll aber nur passieren, wenn er in der U 23 nicht genügend Spielzeit erhält.

Selbstbewusst und reflektierend

Es liegt also in Tom Landgrafs Händen. Wie auch die Verwirklichung seines großen Ziels. „Mein Traum ist es natürlich, mal in der Bundesliga zu spielen“, erzählt er. Aktuell seien die Chancen noch gering, „aber langfristig nicht so schlecht.“ Denn: „Jetzt habe ich dafür auch eine Basis.“

Selbstbewusst und dennoch mit genügend Selbstreflexion, Tom Landgraf ist seinem Traum wieder einen Schritt näher gekommen.

(mz)