Handball-Derby Handball-Derby: So spielte Jessen gegen Wittenberg

Jessen - Am Samstagabend spielten im letzten Derby vor der neuerlichen Zwangspause im Handball der Zweite gegen den Vorletzten in der Tabelle der Anhalt-Liga der Männer. Beide Mannschaften ließen die 90 Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle durchleiden. Sowohl der HBC Wittenberg als auch die Jessener kämpften vor dem Corona bedingten Trainings- und Spielabbruch noch um Punkte.
Bereits nach 30 Sekunden zeigten die in Gelb-Schwarz aufspielenden Jessener, dass sie vor heimischen Publikum die Niederlage vom letzten Wochenende gegen Tabellenführer vom Abus Dessau nicht wiederholen wollten. Den besseren Start bauten die Jungs in der ersten Viertelstunde des Derbys zu einem Drei- Tore-Vorsprung aus, den sie bis zur Halbzeit (14:11) nicht mehr aus den Händen gaben.
Die Handballer vom SV Jessen spielten stark in der Abwehr, die vor allem auf den Paraden von Tormann Kevin Zwicker aufbaute. Treffer erzielten sie zumeist nach Balleroberungen und temporeichen Angriffen auf das gegnerische Tor. So dass die Fans zuversichtlich in die Pause gingen und sich auf die zweite Spielzeit freuten.
Doch wie schon in den Spielen zuvor fiel die Mannschaft aus Jessen nach der Pause in ein Loch und verkaufte sich völlig unter Wert. Die Wittenberger witterten ihre Chane und nutzten sie gnadenlos aus, mit dem Anwurf fanden sie in ihr Spiel und ließen den Vorsprung der Jessener Mannschaft in wenigen Minuten dahinschmelzen.
Es brauchte nur sieben Minuten, in denen die Wittenberger fünf Tore machten und das Spiel ausglichen. Die Fans des SV Jessen 53 mussten mitansehen, wie ihre Mannschaft jede Struktur verlor. Vom schnellen Umschaltspiel der ersten Halbzeit war nichts mehr zu sehen, ihr Tempo und auch das Abwehrspiel brach ein und selbst der bis dahin sichere Sieben-Meter-Garant Markus Schilder verschoss.
Alle Anfeuerung und Beifall auf der Tribüne konnten nicht verhindern, dass die Spieler vom HBC nach einer Viertelstunde das Spiel gedreht und ihrerseits mit drei Toren in Führung gegangen waren.
Zur Überraschung aller ließen die Gelb-Schwarzen sich jedoch nicht unterkriegen. In der 50. Minute verwandelte Patrick Rose einen Siebenmeter und weckte damit seine Mannschaft auf. Die Auszeit, die die Gäste fünf Minuten vor Abpfiff nahmen, um ihre Gegner aus dem Tritt zu bringen, brachte das genaue Gegenteil. Auf dem Parkett war wieder die Mannschaft aus der ersten Hälfte zu sehen.
Stefan Richter und Erik Krüger erzielten kurz hintereinander zwei Tore und brachte den SV zurück ins Spiel. Die Anspannung auf dem Feld und der Tribüne erreichte ihren Höhepunkt, als Markus Schilder 90 Sekunden vor Spielende zum Unentschieden traf und die Gäste durch unnötige und überhastete Aktionen mit zwei Spielern in Unterzahl gerieten.
Beide Mannschaften retteten das Unentschieden über die Zeit und gehen nach einem spannenden Derby in die Corona-Spielpause. (mz)
