Graf Zeppelin Abtsdorf Graf Zeppelin Abtsdorf: Geheimfavorit setzt erstes Zeichen

Abtsdorf - Die Fußballer des SV Graf Zeppelin Abtsdorf sind gelandet. „Mir ist am Sonnabend ein Stein vom Herzen gefallen“, sagt Trainer Olaf Aßmann, der zusammen mit Coach René Wiesegart und der Mannschaft den ersten Saisonsieg in Aken (2:0) bejubelt hat. Vier Punkte aus drei Spielen sind für den 47-Jährigen „kein Fehlstart“. „Viele haben uns als den Geheimfavoriten der Staffel fünf bezeichnet“, sagt er, doch die Integration von mehreren Neuzugängen sei nicht im Expresstempo zu schaffen.
Die Landesklassen-Elf befindet sich im Lernprozess. Aßmann und Wiesegart geben sich für diese Phase 100 Tage Zeit. „Das ist eine Faustregel“, erklärt Aßmann, der die Vorbereitungszeit mit einbezieht. Die Marschrichtung ist klar. Bis zur Winterpause wollen die Abtsdorfer 20 Punkte auf dem Konto haben. „Dieses Ziel hat auch die Mannschaft“, erklärt der Trainer, der damit andeuten will, dass er die Vorgabe nicht diktatorisch mit Wiesegart festgelegt hat. Da beide Übungsleiter den Ruf besitzen, Alpha-Tiere zu sein, bescheinigen viele Kenner der Szene dem Duo nur ein beschränktes Haltbarkeitsdatum. „Bisher funktioniert alles reibungslos“, meint Aßmann und erzählt, dass er und Wiesegart auf das Prinzip Arbeitsteilung setzen. Lediglich in Sachen Aufstellung gehen die Meinungen manchmal auseinander. „Insgesamt profitieren wir voneinander.“
Mit den Neuzugängen hat sich die Hierarchie im Team geändert. Marc und Marvin Richter, die von Landesligist Annaburg gekommen sind, geben die Kommandos auf dem Platz und nehmen damit Torwart und Kapitän Mathias Müller laut Trainer „jede Menge Arbeit“ ab. „Alle Neuzugänge sind gut eingeschlagen“, meint der 47-Jährige, der versteht, dass nach den ersten beiden Spielen etwas Unruhe im Umfeld entstanden ist. Beim 1:1 zum Auftakt gegen Staffelmitfavorit SG Reppichau stand Graf Zeppelin bis zur 87. Minute auf der Siegerstraße, das 0:2 in Köthen schiebt er in die Kategorie „mangelnde Durchschlagskraft“. Zudem haben seine Schützlinge viel zu sehr „auf lange Bälle“ und weniger auf Spielwitz gesetzt. Gegen Elbe Aken hat die Mannschaft endlich alle Vorgaben umgesetzt und die Früchte ihrer Arbeit geerntet.
Aßmann weiß, dass Fußball ein Ergebnissport ist, doch der Weg zum Erfolg geht aus seiner Sicht nur über Geduld. Daran müssen sich alle beteiligen. Vorstand, Übungsleiter, Mannschaft. Nach 100 Tagen wird abgerechnet. Gegen „Kellerkind“ HSV Gröbern wollen die Abtsdorfer am kommenden Sonnabend nachlegen, um den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. „Unser Vorteil als Trainerduo ist“, so der 47-Jährige, „dass René die Landesklasse aus dem Effeff kennt.“ Diesen Erfahrungsschatz will der Geheimfavorit als Trumpfkarte nutzen. (mz/tt)