Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga : Duell Piesteritz und Elster hat keinen klaren Gewinner

Piesteritz - In der 80. Minute war für Dennis Marschlich das Spiel vorbei. Der dreifache Derby-Torschütze durfte unter dem Jubel der 720 Zuschauer das Feld im Piesteritzer Stadion im Volkspark verlassen. Dass der für ihn eingewechselte Fabian Scheller kurz darauf ebenfalls noch einen Treffer erzielen sollte, passte in das Bild dieses ersten Derby zwischen dem FC Grün-Weiß Piesteritz und Eintracht Elster.
Tor nach sieben Sekunden
„Das war heute ein nahezu perfekter Tag. Einen, den ich so schnell nicht vergessen werde“, sagte Sascha Prüfer - und es gab keinen Grund, dem neuen Trainer von Grün-Weiß Piesteritz zu widersprechen. Der 5:0-Erfolg gegen Elster im ersten Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel der beiden Teams war dabei vieles: Der erste Saisonsieg für Grün-Weiß.
Ein Fußballfest in einer perfekten Atmosphäre. Und vielleicht sogar ja die Geburt einer neuen Piesteritzer Mannschaft. Soweit aber wollte Sascha Prüfer nicht gehen. „Die Spieler sind ja die gleichen wie vorher. Sie haben heute nur einfach all das umgesetzt, was wir von ihnen erwartet haben.“
Auch nach spielfreien Wochenende musste der 1. FC Bitterfeld-Wolfen fünf Gegentore hinnehmen. Nach dem 0:5 gegen Blau-Weiß Zorbau unterlag die Mannschaft von Spielertrainer Daniel Trettner gegen den VfB Sangerhausen mit 2:5.
Robert Römer und Oleksandr Rakovskyi erzielten die beiden Treffer für die Gäste. Der nächste Gegner ist Tabellennachbar Haldensleben.
Natürlich half dabei, dass Dennis Marschlich schon nach sieben Sekunden das 1:0 gelang - die Recherchen, ob es sich dabei um das schnellste Verbandsligator aller Zeiten handelt, laufen noch. Doch das frühe Tor - und selbst der schnelle zweite Treffer durch Michael Müller (9.) entschieden diese Partie grundsätzlich noch nicht. Wichtiger war etwas anderes: „Der Gegner war heute von der ersten Sekunde an aggressiver und willensstärker als wir“, ärgerte sich Elsters Trainer Tobias Klier, „die haben ihr Kämpferherz auf das Feld geworfen und wir nicht dagegen gehalten.“
Kliers Gegenüber, erst seit zwei Wochen im Amt, hatte seinen Kollegen mit einer neuen Taktik überrascht. Aber nicht nur das. „Ich habe heute hundert Prozent Spaß und Freude gesehen, was die Grundlage sein muss“, sagte Prüfer. Auf dem Feld verteidigte die Mannschaft viel höher als noch unter Vorgänger Heiko Wiesegart, spielte schnell über außen und in die Spitze. Die eine oder andere Ballstafette konnte sich dabei durchaus sehen lassen. Prüfer verlangt ein schnelles Umschalten - und bekam es auch.
Vor allem aber, und das eben war der Unterschied, verwertete seine Mannschaft ihre Torchancen. Noch vor der Pause traf Marschlich (35.) zum zweiten Mal, als nach dem Wechsel Elster seine beste Phase hatte, beendete Dennis Marschlich diese endgültig (64.) mit Treffer Nummer drei.
„Das war Kopfsache“
Den 5:0-Schlusspunkt setzte nach der Gelb-Roten Karte in der 84. Minute für Elsters Yannik Schüler zwei Minuten später Fabian Scheller. „Kein schönes Erlebnis, unser Auftritt war katastrophal“, meinte ein frustrierter Tobias Klier, „das war Kopfsache meiner Spieler.“ Und Sascha Prüfer? Der konnte nicht genug bekommen von diesem Tag. „Es werden andere kommen“, ahnte er, „aber dieses Erlebnis bleibt.“ (mz)