Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Entscheidungsspiel zwischen Piesteritz und Jena

Wittenberg/MZ - Fußball ist ein Ergebnissport. „Am Sonntag zählt nur ein Sieg“, sagt Trainer Uwe Ferl, der mit seinen Schützlingen langsam kalte Füße im Tabellenkeller der Oberliga Süd bekommt. „Es kann auch ein dreckiger sein“, fügt er an. Schlusslicht SV Schott Jena kontra Vorletzter FC Grün-Weiß Piesteritz: Mehr Abstiegskampf geht am achten Spieltag nicht! Ferl hat seine Jungs vor dem Kellerduell auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld (Platz zwei) aus der Schusslinie genommen und nicht mit Fehlern der Vergangenheit konfrontiert. „Ich habe nicht viel gesagt“, meint er, denn am Sonntag ab 14 Uhr steht zu viel auf dem Spiel. Der 54-Jährige fordert von seiner Elf Tugenden wie Kampf- und Teamgeist, jeder Kicker muss Herz und Leidenschaft zeigen und furchtlos zu Werke gehen. Ein Scheitern kann sich der FC Grün-Weiß nicht erlauben. Sonst dreht das Thema Verbandsliga im Volkspark die erste Runde. „Wenn wir in Führung gehen, gewinnen wir das Match“, ist sich der Coach sicher.
Gegen Gastgeber SV Schott Jena ist erneut Daniel Zschiesche die Nummer eins im Tor. Stammkeeper Jan Lindemann und Marvin Kleinschmidt, die im Match gegen Cottbus II einen Platzverweis erhielten (jeweils zwei Spiele Sperre), stehen Piesteritz in Jena noch nicht zur Verfügung. In Sachen Besetzung der Abwehrkette gibt es keine Experimente. Marko Trogrlic, Frank Lehmann, Tim Hebsacker und Philipp Schlüter sind gesetzt. Pawel Wojchiechowski, in der Saison 2012/13 noch der Boss, nimmt erneut Platz auf der Reservebank. Ferl ist mit den Leistungen seines bisherigen Abwehrchefs „nicht zufrieden“. Er ist eine gute Option für das defensive Mittelfeld, räumt er ein, dort den beiden Platzhirschen Oliver Hinkelmann und Florian Freihube den Rang abzulaufen, sei für jeden Spieler der Mannschaft schwer. Angreifer Jeffrey Neumann (Adduktorenzerrung) steht nur für einen Kurzeinsatz zur Verfügung. Mit Tim Körnig und Tobias Haufe rechnet der Trainer erst in der Rückrunde.
Aufsteiger SV Schott Jena hat sich ebenfalls mehr ausgerechnet. Das gibt Fußball-Abteilungsleiter Jörg Triller zu, der aber anfügt, dass die junge Mannschaft jetzt in der Oberliga angekommen ist. Der amtierende Thüringen-Meister und Landespokalsieger ist laut Triller trotz „des ordentlichen Geldsegens“ (erste Runde DFB-Pokal gegen den Hamburger SV) verantwortungsvoll mit den 108 000 Euro Antrittsprämie plus Zuschauer-Einnahmen umgegangen. „Wir sind ein bodenständiger Verein“, erzählt er. Schott Jena hat keine Stars eingekauft und winkt nicht mit Verträgen. Ein Teil der Einnahmen aus dem DFB-Pokal haben die Spieler bekommen, die mit der Mannschaft in das Landespokalfinale eingezogen sind. „Der Rest wird in die Nachwuchsarbeit und die Verbesserung der Vereinsstrukturen gesteckt.“
Das Team von Trainer Steffen Geisendorf ist laut Triller ausgeglichen besetzt und hat keinen Leitwolf. Johannes Carl, Markus Hacker, Maximilian Enkelmann und Benjamin Bahner - Torschützenkönig in der Thüringenliga mit 32 Treffern - heißen die Leistungsträger. „Wir haben Piesteritz beobachten lassen“, so der Abteilungsleiter weiter, der anfügt, dass sich Jena von den Grün-Weißen nicht überraschen lassen wird. „Wir wollen gewinnen. Etwas anderes zählt in unserer Situation nicht.“