Feuerwehr in Zahna-Elster Feuerwehr in Zahna-Elster: Gesellenprüfung für frischgebackene Truppführer

Zahna-Elster - Sozusagen ihre Gesellenprüfung nach einer 35-stündigen Ausbildung (immer freitags und sonnabends) absolvierten sieben Feuerwehrleute aus dem Kreis jüngst in Mühlanger. So zumindest bezeichnete Kai Raabe den Truppführerlehrgang, den er gemeinsam mit Sebastian Menzel leitete.
Es ist für die Absolventen ihr erster Feuerwehr-Führungslehrgang. Bei allen Einsätzen wird in Trupps vorgegangen. Die bestehen aus zwei oder drei Kameraden. Einer von ihnen ist der Truppführer.
Für diese Tätigkeit braucht man schon einige Erfahrung, so Kai Raabe. Deshalb sind die absolvierte Grundausbildung und 80 Stunden weitere Wissens- und Könnensvermittlung im Rahmen des normalen Feuerwehrdienstes die Voraussetzung. Mit anderen Worten: Mindestens drei Jahre muss man in einer Wehr aktiv mitmachen, ehe ein Trupp geführt werden kann.
Natürlich nur, wenn der Wille zu einer solchen Qualifikation vorhanden ist. „Keiner wird zu etwas gezwungen“, meinte Sebastian Menzel, der für den praktischen Teil der Ausbildung verantwortlich ist. Inhalt der Theorie sind solche Themen wie Unfallverhütungsvorschriften, Technische Hilfeleistung und anderes mehr. Kai Raabe umschreibt dies mit: „Es ist sozusagen eine komplette Auffrischung des im Grundlehrgang erworbenen Wissens, allerdings etwas spezieller.“
Zwei Aufgaben sind im praktischen Teil zu absolvieren. Da gilt es einen brennenden Pkw mit Schaum zu löschen und eine verletzte Person gemeinsam mit einem Notarzt aus einem Fahrzeug zu bergen. Dabei kommt es nicht allein auf Schnelligkeit an, vielmehr auf die richtige Vorgehensweise. Die beiden Ausbilder lassen ihre Schützlinge handeln, greifen nur im Notfall korrigierend ein.
Der Notarzt, so heißt es in der Aufgabe, hat bereits festgestellt, dass der Verletzte ansprechbar ist. Also lautet die erste Zielstellung, einen Zugang zum Auto zu schaffen und den Kontakt zur verletzten Person aufzunehmen. Dazu wird das hintere Fenster zunächst verklebt und dann herausgenommen. So soll verhindert werden, dass zu viele Splitter ins Innere gelangen, dort vielleicht die Rettern verletzen.
Auch gilt es, die Batterie abzuklemmen, damit die Airbags nicht auslösen. Dann steigt der Feuerwehrmann ins Fahrzeug und reicht dem Insassen eine Decke, spricht mit ihm. Auch der Notarzt kann jetzt zu Hilfe kommen.
Aber die Aufgabe der Feuerwehrmänner ist noch nicht gelöst. Nun muss das Unfallopfer aus dem Fahrzeug geborgen werden - mit entsprechender Schneid- und Spreiztechnik. Das alles erledigen die künftigen Truppführer zur Zufriedenheit der beiden Ausbilder. Untereinander wird jeder nächste Schritt kurz besprochen, ehe es ans Werk geht. Im Ernstfall muss es dann sehr schnell gehen. (mz)