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Fernsehen am Bergwitzsee Fernsehen am Bergwitzsee: Im Campingfieber

Von Paul Damm 07.10.2018, 06:32
Der Bergwitzsee lockt Dauercamper ebenso wie Tagesbadegäste. Das wird jetzt auch in einer ARD-Dokumentation gezeigt.
Der Bergwitzsee lockt Dauercamper ebenso wie Tagesbadegäste. Das wird jetzt auch in einer ARD-Dokumentation gezeigt. Thomas Klitzsch

Bergwitz - Eingebettet in die malerische Landschaft des Naturparks der Dübener Heide erstreckt sich auf einer Länge von 1,7 Kilometern der Bergwitzsee. Die frische Waldluft und das klare Wasser sorgen für ein einzigartiges Ambiente - aus diesem Grund ist der Campingplatz bei Erholungssuchenden sehr beliebt.

Filmproduktion

Sogar so beliebt, dass die ARD dort vom Frühjahr bis Ende der Sommerferien eine Serie mit dem Titel „Verrückt nach Camping“ gedreht hat. Die jeweils 45-minütigen Folgen sind täglich im Nachmittagsprogramm von Montag bis Freitag ab 16.20 Uhr zu sehen.

Darauf ist der Geschäftsführer des Bergwitzsee-Resort, Marek Staginnus, mächtig stolz: „Ich hätte mir nie erträumt, dass eines Tages eine Dokumentation über unseren Bergwitzsee und die Menschen gedreht wird. Als dann plötzlich nach einem Anruf das Drehteam vor meiner Tür stand, war ich natürlich etwas nervös.“

Der 41-Jährige hat nach eigenen Aussagen das große Los gezogen. Denn aus mehr als deutschlandweit 2800 Campingplätzen wurde ausgerechnet Bergwitz als Drehort ausgewählt. „Natürlich bot sich den Filmemachern eine große Auswahl. Und ich weiß, dass es in der Doku um vier Campingplätze geht - jeweils einer im Norden, Osten, Süden und Westen des Landes“, so der Geschäftsführer. Es geht dabei noch um den Campingplatz Neuharlingersiel, das Südsee-Camp und den Alpen-Caravan-Park Tennsee.

Der Produzent Guido Holz hat sich nicht zufällig für den Campingplatz in der Dübener Heide entschieden. „Wir haben nach vier Standorten gesucht und Bergwitz hat uns von Anfang an überzeugt. Der Platz hat durch die Holzbungalows und das Birkenwäldchen mit angrenzendem Bootssteg ein kanadisches Flair. Und das sieht man so auch nicht alle Tage.“ Das Filmteam hatte sich dann in einem der Bungalows eingemietet - filmte die Dauercamper bei ihrem Alltag.

So war am Donnerstag im Fernsehen dann die Dauercamperin Bärbel Steinmetz zu erleben. Zu ihren täglichen Ritualen zählt das gemeinsame Frühstück mit ihrer Familie. „Mein Mann ist kürzlich verstorben und meine Familie unterstützt mich jetzt und ist in allen Situationen für mich da“, erzählte die Rentnerin vor laufender Kamera und nun einem großen Publikum.

Zuletzt habe sie ein Problem mit ihrer Elektronik gehabt. Doch durch die fachmännische Unterstützung sei schnell eine Lösung gefunden worden, das wissen jetzt viele Zuschauer in ganz Deutschland.

Familiär gehe es auf einem Campingplatz immer zu, bestätigte am Freitag auch ein Dauercamper vor Ort, der die Serie verfolgt und in einer späteren Folge selbst zu sehen sein wird. „Wenn jemandem etwas Butter fehlt, fragt man seinen Nachbarn und der gibt einem was ab“, ist seine Erfahrung.

Auch Geschäftsführer Staginnus ist erfreut über den Zusammenhalt auf seinem Campinggelände. „Bei den Dreharbeiten in diesem Sommer gab es keine Probleme. Und auch meine Dauercamper ließen sich von den Kameras nicht stören. Viele Leute haben sich daran beteiligt und am Ende ist eine richtig schöne Geschichte daraus geworden.“

Positive Resonanz

Jeden Nachmittag Punkt 16.20 Uhr treffen sich neugierige Besucher in der Gaststätte des Resorts. Dann läuft auf einem großen Fernseher die aktuelle Folge. Doch nicht bei jedem Camper stößt die Sendung auf ungeteilte Begeisterung. „Mir gefällt die Serie ganz gut, doch mich stört der schnelle Wechsel zwischen den Orten. Manchmal ist schon nach zwei Minuten ein anderes Thema dran“, kritisierte einer der Zuschauer.

Wechsel mit Dynamik

Doch damit müssen die Camper wohl leben, sagt Filmemacher Holz. „Es gibt eben vier Drehorte innerhalb Deutschlands. Und wir wollen nicht 45 Minuten lang nur einen Platz zeigen, deshalb wechseln wir innerhalb einer Folge mehrmals. Das bringt mehr Dynamik. “

Für Geschäftsführer Staginnus ist das kein Grund, die Sendung abzuwerten. „Ich habe von Anfang an gewusst, dass mehrere Szenen innerhalb einer Folge beleuchtet werden. Und es stört beim Angucken nicht wirklich“, erzählte der 41-Jährige.

Tina Tohn aus Potsdam ist zwar erst auf dem Campingplatz auf die Serie aufmerksam geworden, nun aber von „Verrückt nach Camping“ ebenso fasziniert wie vom Bergwitzsee und seinem Umfeld selbst. Sie wohnt derzeit mit ihrem Sohn auf einem der Hausboote - ihr gefällt das amerikanische Flair. „Ich kann es voll und ganz nachvollziehen, dass über Bergwitz eine Doku gedreht wird“, sagt Tina Tohn. „Es ist hier wirklich einmalig und ich komme auf jeden Fall nochmal hierher.“

(mz)

Hier wird täglich gemeinsam die Camping-Serie verfolgt.
Hier wird täglich gemeinsam die Camping-Serie verfolgt.
Klitzsch
Während der Dreharbeiten bei Bernd und Gudrun Kuhn
Während der Dreharbeiten bei Bernd und Gudrun Kuhn
Thomas Klitzsch