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Cobbelsdorf  Fastnacht Cobbelsdorf: Maren Dannenberg, Manja Mencel, Christin Pech haben Programm für 28.Januar vorbereitet

Von Ilka Hillger 25.01.2017, 18:00
Die Platzmeisterinnen Maren Dannenberg, Manja Mencel, Christin Pech (von links) erwartet am Sonnabend ein umfangreiches Programm vom Zempern am Vormittag bis zur Fastnacht am Abend.
Die Platzmeisterinnen Maren Dannenberg, Manja Mencel, Christin Pech (von links) erwartet am Sonnabend ein umfangreiches Programm vom Zempern am Vormittag bis zur Fastnacht am Abend. Hillger

Cobbelsdorf - Ein paar anstrengende Abende liegen hinter den drei Frauen. Als sie in der vergangenen Woche an drei Tagen von Haus zu Haus in Cobbelsdorf zogen, gab es schließlich nicht nur den bevorzugten Eierlikör zur Begrüßung, sondern auch Hochprozentigeres. Doch das ist das Schicksal der Platzmeisterinnen: Einladen und Trinken.

Der ganze Ort soll sich schließlich am 28. Januar im großen Saal des Kartoffelgasthauses einfinden. An diesem Tag feiert Cobbelsdorf seine Fastnacht und Manja Mencel, Christin Pech und Maren Dannenberg haben Wohl und Wehe der Ganztagsfeierlichkeit in ihren Händen. An diesem Tag haben sie fürwahr den Hut auf und tragen als Platzmeisterinnen der Fastnacht die Verantwortung.

Wechsel erfolgt um Mitternacht

Die Festivität in Frauenhänden, das gab es in Cobbelsdorf zwar schon einmal, entspannt ist das Trio deswegen aber nicht, denn in die verantwortungsvolle Rolle schlüpfen alle Damen schließlich zum ersten Mal. Ihren Hut dafür, das offizielle Symbol der Platzmeister, erhielten sie bereits vor einem Jahr. Punkt Mitternacht erfolgte bei der vergangenen Fastnacht die Übergabe von einem Herren-Trio an die Cobbelsdorfer Damen. Zwölf Monate später werden auch sie die Zylinder weiter reichen, haben zuvor aber ein anspruchsvolles Programm zu absolvieren. Das begann mit dem dreitägigen Einladen der Dorfbewohner und geht vor allem am Fastnachtsamstag weiter. „Wir starten mit dem Zempern“, erzählt Markus Boraschke, mit drei Teilnahmen ein erfahrener Platzmeister. Ab 8 Uhr bewegt sich der kostümierte Zug durchs Dorf und sammelt an den Türen vor allem Nahrungsmittel. Aus Eiern, Kartoffeln und Gurken zaubern die Landfrauen zur Mittagszeit eine gute Grundlage für einen langen Tag in Cobbelsdorf. „Zum Ei-Essen kann jeder gerne kommen“, sagt Baruschke. Manja Mencel, Christin Pech und Maren Dannenberg müssen dann auf eine Mittagsruhe verzichten. Nachdem sie das Zempern durchs Dorf anführten, stellen sie sich im Saal zum Kindertanz und zu Kaffee und Kuchen für die Senioren des Ortes ein. „Am Abend kommt dann der Rest des Dorfes“, erklärt Manja Mencel die Prozedur.

Tatsächlich würden wohl alle gut 500 Cobbelsdorfer in den Saal passen. Es gibt 300 Sitzplätze und ausreichend Plätze an der Bar. Im vergangenen Jahr zählte der Verein 400 Besucher am Abend. Fastnachten im Ort haben eben Tradition. „Auch Leute, die weggezogen sind, kommen dafür wieder zurück“, weiß Maren Dannenberg, die es genauso gehalten hat, als sie noch nicht wieder in ihr Heimatdorf gezogen war. „Den Termin hat man sich immer vorgemerkt“, sagt die 38-Jährige.

Wie ein Klassentreffen

Für sie und Manja Mencel, die beide in Cobbelsdorf aufwuchsen, ist die Fastnacht ähnlich wie ein Klassentreffen. Man sieht altbekannte Gesichter wieder und kaum jemand entzieht sich der Tradition. „Was soll man im Winter auch groß machen. Solch ein Tag stärkt die Zugehörigkeit“, meint Dannenberg, die seit ihrer Jugendweihe kaum eine Fastnacht in Cobbelsdorf ausgelassen hat. Als Jugendfastnacht ging der Spaß 1947 schließlich auch los, für jenes Jahr sind die ersten Platzmeister nachweisbar, aber man weiß aus Gesprächen auch, dass es diese schon 1927 gegeben haben soll. Für die letzten Jahrzehnte hat Markus Boraschke eine Auflistung parat und in der tauchen etliche Namen mehrfach auf. Großvater, Vater, Sohn – hat man sich einmal dieser Veranstaltung verschrieben, kommt man von ihr offensichtlich nicht wieder los. „Das ist schon das Fest eines ganzen Ortes“, findet auch Christin Pech, die seit 2014 in Cobbelsdorf lebt und mit 28 Jahren die jüngste im Trio ist.

Gepflogenheiten sind bekannt

Eingeweiht in die Gepflogenheiten ist sie allerdings schon. So wissen alle drei, dass am Abend nie mehr als zwei von ihnen den Saal verlassen dürfen. Eine Saalrunde wäre dann fällig. Das könnte teuer werden, wenn das Traditionsprogramm ähnlich gut besucht ist, wie in den vergangenen Jahren. Die drei wollen dieses Risiko natürlich nicht eingehen und als vorbildliche Platzmeisterinnen des Jahres 2017 in Erinnerung bleiben.

Vor allem aber wollen sie einen ruhigen Sonntag verbringen. „Den haben wir uns auf jeden Fall verdient“, sind sich Manja Mencel, Christin Pech und Maren Dannenberg einig.

(mz)