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Fahrerin eingeklemmt Fahrerin eingeklemmt: Pkw-Dach abgeflext - B187 voll gesperrt Hubschrauber im Einsatz

02.11.2018, 13:14
Zwischen Listerfehrda und Jessen wurde am Freitagmittag eine Frau bei einem Unfall verletzt.
Zwischen Listerfehrda und Jessen wurde am Freitagmittag eine Frau bei einem Unfall verletzt. Tominski

Listerfehrda - Dramatische Szenen haben sich am Freitagnachmittag zwischen Listerfehrda und Jessen abgespielt. Bei einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße B 187 kracht um 13.05 Uhr eine Frau mit ihrem Auto in einen entgegenkommenden Laster. Der Wagen der Frau – ein Ford Escort – wird aus der Spur geschleudert, dreht sich und bleibt auf der Wiese westlich der Bundesstraße liegen. Die Frau ist eingeklemmt. Sie ist lebensbedrohlich verletzt. Ein Wettlauf gegen die Uhr beginnt.

„Aus bislang ungeklärter Ursache ist der Pkw der Frau auf die Gegenfahrspur geraten und dort mit dem Lkw im Gegenverkehr kollidiert“, schildert Polizist Andreas Hetzl vom Wittenberger Revier am Freitagabend die Vorgeschichte der schweren Kollision. Die 53-jährige Frau aus Halle, die allein im Auto unterwegs war, erleidet bei dem Unfall schwere, sogar lebensbedrohliche Verletzungen. Aus Jessen rücken zwei Rettungswagen und der Notarzt aus.

Wenig später ist klar: Das reicht nicht. In Halle laufen die die Turbinen des Rettungshubschraubers zum Alarmstart warm. Rund 18 Minuten Flugzeit benötigt der Eurocopter der DRF Luftrettung, um unweit des Einsatzortes aufzusetzen.

Hier sind unterdessen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Elster, Jessen, Listerfehrda, Mügeln, Gallin und Zahna emsig bemüht, die Frau aus dem Wrack zu retten. Der Wagen ist schwer beschädigt. Auch der Laster, der im Landkreis Elbe-Elster zugelassen ist, steht mit abgeknickter Vorderachse und zerstörter Front auf der Bundesstraße. Überall laufen Öl und andere Flüssigkeiten auf die Straße aus.

„Das Fahrzeug war total verformt. Um an die Schwerstverletzte heranzukommen, mussten Türen und Holme weg. Dafür braucht man schwere Technik“, erklärt Kreisbrandmeister Roland Karthäuser. Das Dach muss weg, bevor die Patientin in die „fliegende Intensivstation“ gebracht werden kann.

„Es gab auch unvernünftige Kraftfahrer, die während der laufenden Rettungsmaßnahmen durch die Unfallstelle fahren wollten. Auch Gaffer haben Einsatzkräfte gebunden. Da gibt es keine Rücksicht mehr bei den Leuten“, sagt Karthäuser. Die Feuerwehrleute spannen Sichtschutzplanen auf, um Gaffern das Fotografieren unmöglich zu machen. „Wir fahren da ja nicht aus Langeweile hin. Da geht es um Leben und Tod“, weiß der erfahrene Feuerwehrmann.

Während der Vollsperrung bildet sich eine „Riesenschlange“ aus Lkw vor der Unfallstelle. Für die „Brummi-Fahrer“ ist hier Wenden unmöglich. Einige Pkw-Lenker hingegen, Ortskenntnis vorausgesetzt, drehen auf der Straße und suchen sich über Landwirtschaftswege ein Durchkommen in Richtung Listerfehrda und umgekehrt. Die 53-Jährige Frau wird nach Halle ins Klinikum Bergmannstrost gebracht. Dort ist man auf ihre schwersten Verletzungen eingestellt. Auch der 51-jährige Lkw-Fahrer wird leicht verletzt. Er erleidet einen Schock. Sicherheitshalber nehmen die Rettungskräfte den Mann mit ins Krankenhaus. Bis mindestens 18.45 ist der Verkehr auf der Bundesstraße behindert. Dann erst kann die Polizei die Strecke wieder freigeben. (mz/ba/tt)