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Eintracht Elster Eintracht Elster: Manager weg, Trainer weg. Wer noch?

18.12.2013, 07:58
Trainer Jiri Andrusak war nur eine halbe Saison in Elster aktiv.
Trainer Jiri Andrusak war nur eine halbe Saison in Elster aktiv. christel Lizenz

elster/MZ/ar - Was ist los bei Eintracht Elster? Genauer gefragt beim dortigen Landesligateam? Eine Personalie jagt derzeit die nächste.

5. Dezember 2013

Teammanager Sven Klebitz schmeißt hin. Offizielle Begründung: Nach elf Jahren in dieser Funktion bei Turbine Potsdam (Frauen) und Eintracht Elster spüre er nicht mehr das nötige Feuer in sich, um weiter dieser Aufgabe nachzukommen. Er wolle sich auf die Familie konzentrieren.

13. Dezember 2013

Der Verein gibt die Trennung von Landesliga-Coach Jiri Andrusak bekannt, der die Mannschaft erst im Sommer übernommen hatte. Offizielle Begründung: Zwischen Trainer und Verein herrschen unterschiedliche Vorstellungen über die momentane und künftige sportliche Ausrichtung.

16. Dezember 2013

Zwei Spieler werden die Rückrunde in der Landesligasaison 2013/14 nicht mehr für Elster bestreiten. Dies teilt der Verein offiziell auf seiner Internetplattform mit. Stefan Scholz und Petr Ruzicka verlassen die Eintracht. Offizielle Begründung: Beide Kicker suchen eine neue sportliche Herausforderungen.

17. Dezember 2013

Auf MZ-Nachfrage werden auch die Weggänge von Michal Obrtlik (jetzt Grün-Weiß Annaburg) und Toni Dillan (jetzt Allemannia Jessen) bestätigt.

Binnen weniger Tage dreht sich das Personalkarussell heftig, bester Nährboden für Gerüchte. An denen mangelt es nicht. Von Streit ist die Rede, von Zerwürfnissen, es wird spekuliert, wer in der nächsten Zeit noch dem Team den Rücken kehrt. Für Matthias Jänicke, den Vorsitzenden der Eintracht, eine heikle Situation. Einerseits seien bestimmte Dinge noch nicht spruchreif. Anderseits müsse man sich trotzdem ein Stück weit erklären, um ausufernden Spekulationen einen Riegel vorzuschieben. „Von Streit oder Zerwürfnissen kann keine Rede sein. Alle Vorgänge, vor allem die personellen, sind sachlich und ruhig geklärt worden.“ Fakt sei jedoch, dass man sich in den zurückliegenden Wochen immer mehr die Frage gestellt hat, was man erreichen möchte.

„Nach der Supersaison 2012/13 war das Wort Aufstieg in aller Munde. Und dies war wohl doch zu früh“, so der Vereinsvorsitzende. Man habe sich zunehmend überlegt, ob es der Eintracht überhaupt gut tun würde, in der Verbandsliga zu kicken. „Wir sind ein kleiner Verein und sind eigentlich in der Landesliga an der richtigen Stelle. Wir wollen nicht den Weg wie andere gehen, aufzusteigen, um dann richtig böse abzustürzen. Beispiele dafür gibt es ja auch im Landkreis Wittenberg.“ Ist deshalb Andrusak gegangen? Der hatte aus seinen Ambitionen, in die nächst höhere Klasse zu kommen, nie einen Hehl gemacht, danach seine Arbeit ausgerichtet. Jänicke sagt nicht direkt ja, aber: „Mitunter passen Auffassungen nicht mehr zusammen, gerade wenn sie sich mit der Zeit ändern. Dies haben alle erkannt.“ Im Falle von Klebitz plus Spieler spricht der Vereinsvorsitzende von unaufgeregten Vorgängen. „In der Landesliga ist es heutzutage normal, dass es immer wieder zu Zu- und Abgängen kommt. Alle haben uns aus persönlichen Gründen verlassen, dies ohne Streit oder ähnlichem.“

Auch Roland Fleck, Abteilungsleiter der Eintracht, ist bemüht, die Gemüter zu beruhigen. Vehement verneint er aber den Vorwurf, dass man Andrusak erst gar nicht hätte verpflichten sollen, wenn man auf halber Strecke wankelmütig wird. „Im Sommer war die Situation so, dass die Ambitionen auf Aufstieg hinausliefen. Jetzt wird das anders gesehen. Damit hatte Jiri Andrusak seine Probleme.“ Nur ganz vage lässt Fleck noch anklingen, dass es wohl auch menschlich nicht richtig passte. „Solche Dinge passieren immer wieder.“

Möglichst vor dem Fest - man wolle schließlich in Ruhe die Feiertage genießen - möchte man bei Eintracht Klarheit haben. Die Suche nach einem Trainer könnte bis Sonntag geklärt sein, die neue Zieldefinition soll mit der Bestimmung einer veränderten Führungsriege feststehen. „Mehr gibt es derzeit nicht zu sagen“, so Fleck. Immerhin, er und Jänicke haben was erzählt. Alle anderen schweigen.