Dynamo Dresden Dynamo Dresden: Fußball-Virus im Gepäck

Coswig - Ralf Hauptmann achtet auf jedes Detail. Der Chef der Fußballschuhe von Dynamo Dresden stellt Hütchen für Slalomläufe auf, platziert die Tore an der richtigen Stelle und sorgt dafür, dass jedes Kind einen Ball bekommt. „Am ersten Schultag sollen die 58 Teilnehmer sagen, das dreitätige Fußball-Camp mit Dynamo war mein schönstes Ferienerlebnis“, betont der ehemalige Bundesliga-Profi, der auf dem Coswiger Sportplatz von „Dixie“ Hans-Jürgen Dörner, René Beuchel und Thomas Benedix unterstützt wird.
Trotz des harten Trainings mit den Schwerpunkten Pass-Spiel und Dribbling achtet Hauptmann darauf, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. „Wir schauen uns zusammen auch ein Fußball-Video an“, so der 47-Jährige, der hofft, dass er mit dem Feriencamp den Dynamo-Virus in der Region am Leben erhalten kann und mit seinem Team für positive Schlagzeilen sorgt.
Kinder loben Trainer-Team von Dynamo Dresden
Eric Lauterbach steht bereits 30 Minuten vor Trainingsbeginn auf dem Coswiger Sportplatz am Lerchenfeld und spricht mit seiner Mutter letzte Details zum Tagesablauf ab. Der Abwehrspieler der SG Heiderand ist jeden Tag aus Kemberg angereist, um in erster Linie Spaß zu haben. Der elfjährige Fan des Bundesligisten Borussia Dortmund hat sich auf Empfehlung seines Vaters für das dreitägige Camp (von Montag bis Mittwoch) angemeldet, um sich auf seiner Position zu verbessern.
Lauterbach betont, dass er sich das Training noch viel schwerer vorgestellt hat. Das Team um Ralf Hauptmann sei sehr nett und gehe die Sache ziemlich locker an. „Ich bin stark am Ball und gebe niemals auf“, erklärt der Star von morgen seine Vorzüge und beobachtet aus den Augenwinkeln, dass ein Großteil der Teilnehmer bereits über den Rasen stürmt. Jennifer Olivia Engelmann ist mit ihren Teamkollegen angereist.
Die neunjährige Mittelfeldspielerin, die in der Kreisliga für Kickers Raguhn aufläuft, berichtet, dass ihr die täglichen Einheiten viel Freude bereiten und das Trainer-Team stets bemüht ist, nett zu den Kindern zu sein. „Die Hin- und Rückfahrt nach Coswig dauert jedes Mal 45 Minuten“, sagt sie und erklärt, dass sie als Mädchen mit den Jungs im Team überhaupt keine Probleme hat. Diese bestätigen ihre Aussage mit heftigem Kopfnicken und erzählen, dass sie in der Schule Flyer mit der Werbung für das Dynamo-Camp erhalten haben.
Sekunden später deutet Hauptmann mit gezielten Handbewegungen an, dass sich jeder Teilnehmer einen Ball schnappen und mit Schussübungen in den Mittwoch einsteigen soll. Die Nachwuchsfußballer setzen die Vorgaben des Leiters mit Enthusiasmus um und platzieren das Leder in allen Bereichen der aufgestellten Tore. Dabei geht es diszipliniert und geordnet zu.
Zufriedener Organisator von Blau-Rot Coswig
Ralf Kabus von Blau-Rot Coswig steht am Seitenrand und schaut dem Treiben mit verschränkten Armen vor der Brust zu. Der Organisator des Camps freut sich, dass die Dresdener in der Elbestadt Station machen und 58 Kicker über den Rasen rennen. „Ich finde es toll, dass die Eltern ihren Kindern die Teilnehme am Camp ermöglicht haben. Nach dem Urlaub sitzt das Geld nicht mehr zu locker“, so Kabus, der sich bei seinen „Küchenfeen“ Carmen Anton und Jenny Kühne bedankt, die alle Vorgaben Hauptmanns auf den Tisch gebracht haben. „Er hat die Gerichte klar angesagt“, fügt der Organisator an.
Insgesamt 58 Nachwuchs-Fußballer der Altersklassen sieben bis 15 besuchten das dreitägige Feriencamp von Dynamo Dresden auf dem Coswiger Lerchenfeld. Die Kinder kamen aus Klieken, Raguhn, Waldersee, Kemberg, Annaburg, Zahna und Coswig. Im Preis von 119 Euro pro Teilnehmer waren neben den sechs Trainingseinheiten eine komplette Ausrüstung (Trikot, Hose, Stutzen), Verpflegung, Freizeitaktivitäten sowie die Rundum-Betreuung vor Ort enthalten. (mz/tt)
Im Gespräch mit den Eltern hat Kabus erfahren, dass der Termin Ende der Ferien nicht besonders günstig ist. Diese favorisieren eher das Wochenende um Himmelfahrt. Persönlich kann er sich gut vorstellen, dass die Fußballschule des sächsischen Traditionsvereins erneut ihre Zelte auf dem Coswiger Lerchenfeld aufschlägt. „An uns soll es nicht liegen“, ergänzt er. Ob der Wunschtermin der Eltern in das Konzept Hauptmanns passt, muss im Nachgang geklärt werden.
Dynamo zieht! Dies hat der Organisator gleich am Montag bemerkt. Einige Fans aus der Region haben sich mit Fußball-Legende „Dixie“ Dörner ablichten lassen. „Da war selbst ich überrascht“, ergänzt Hauptmann, „dass einige Eltern mit dem Dresden-Trikot auf dem Platz standen.“ So viel Zuspruch erlebt er sonst nur in der Gegend rund um Elbflorenz. (mz)
