Corona-Krise im Landkreis Wittenberg Corona-Krise im Landkreis Wittenberg: Schulstoff wird zu Hause gefestigt
Wittenberg/Radis - Für etwa 70 Grundschüler aus Radis hängt der Corona-Stundenplan bereits aus. Gebüffelt wird nur noch von zu Hause, die Lernaufgaben erhalten sie per Mail. Aufgrund der Infektion eines Schülers und den positiven Testergebnissen zweier Lehrer musste die Grundschule in Radis vorübergehend schließen.
Die Entscheidung falle niemandem leicht, sagt Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) und betont: „Es gibt keine andere Möglichkeit, das Virus einzudämmen.“ Bis einschließlich dem zweiten Dezember werden die Kinder in häuslicher Absonderung verbringen.
Auf der Schulhomepage wird dazu aufgerufen, auch die Geschwisterkinder in diesem Zeitraum zu Hause zu betreuen und nicht in Schulen oder Kitas zu schicken. Der Radiser Schulleiter Torsten Cyliax-Fuchs berichtet: „Die Lehrer sind bemüht, Material zum Lernen für die Kinder bereitzustellen.“
Getestet werden nur diejenigen Grundschüler, die Symptome aufweisen. Ihre Eltern sollen sich mit ihnen selbstständig beim Kinderarzt oder beim Wittenberger Gesundheitsamt melden und einen Testtermin vereinbaren.
In der Grundschule in Dabrun ist ebenfalls vor wenigen Tagen ein Erstklässler positiv getestet worden. Die Klassenstufe eins befindet sich seitdem in häuslicher Quarantäne. Seelig sagt: „Es bestand die Sorge, dass auch noch weitere Kinder betroffen sind, da sie im gemeinsamen Hort untergebracht waren.“ Alle beteiligten Lehrer und Erzieher wurden daraufhin getestet. Die Ergebnisse der Tests fielen allesamt negativ aus.
Der Kemberger Rathauschef erklärt, dass eine Erzieherin wohl in mehreren Einrichtungen beschäftigt sei. „Da hatten wir großes Glück, dass sie negativ war und es nicht weitergetragen hat.“ Nicht so großes Glück hatte die Kita „Schwalbennest“ in Rackith. Das Geschwisterkind des erkrankten Erstklässlers aus Dabrun hat sich auch angesteckt.
Der Landkreis zählte am Dienstagnachmittag 162 aktiv an Corona Infizierte. Die wöchentliche Inzidenz liegt bei 93,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Insgesamt acht Patienten starben bisher im Zusammenhang mit Covid-19 und multiplen Vorerkrankungen. (mz)