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Auszeichnung fur Ausbildungsbetrieb Auszeichnung fur Ausbildungsbetrieb: Füngers Feinkost sucht Azubis

Von Dietmar Bebber 25.01.2020, 09:45
Personalleiterin Nadine Kühnl und Mario Fricke als Vertreter der Ausbilder von Füngers Feinkost aus Kapen bei der Titelverleihung „Top-Ausbildungsbetrieb“
Personalleiterin Nadine Kühnl und Mario Fricke als Vertreter der Ausbilder von Füngers Feinkost aus Kapen bei der Titelverleihung „Top-Ausbildungsbetrieb“ IHK

Oranienbaum - Es gab Zeiten, da galt das Waldgebiet Kapen bei Oranienbaum als verwunschen und geheimnisvoll, weil es lange militärisches Sperrgebiet war. Das ist mittlerweile Geschichte, die Geheimnisse sind gelüftet. Seit 1991 entstand im Wald auf dem Gelände des ehemaligen Chemiewerkes Kapen der Dessora-Gewerbepark, in dem seit 1995 auch die Füngers Feinkost GmbH zu Hause ist. Das Unternehmen ist nicht nur bekannt durch die Herstellung von Feinkostsalaten wie zum Beispiel unter der Eigenmarke „Schlossküche“, sondern auch durch Brotaufstriche oder Salatdressings.

Nachdem das Unternehmen 2017 für die betriebliche Berufsausbildung schon mit dem Gütesiegel „Best Place to learn“ ausgezeichnet wurde, trägt der Betrieb seit kurzem auch den Titel „Top-Ausbildungsbetrieb“. Dieses Qualitätssiegel wird seit 2011 von der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) vergeben. Eine Jury aus ehrenamtlich engagierten Unternehmern und hauptamtlichen IHK-Mitarbeitern bewertet solche Kriterien wie zum Beispiel die Frage: „Wer hat sich besonders für Berufsorientierung und Ausbildung engagiert?“

Fünfzehn Azubis im Unternehmen

„Die Berufsausbildung dort ist im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet“, unterstrich IHK-Vizepräsidentin Kerstin Kühne im Dezember 2019 bei der Übergabe des Preises an Personalleiterin Nadine Kühnl und Mario Fricke als Vertreter der Ausbilder. Derzeit werden bei Füngers Feinkost in Oranienbaum-Wörlitz 15 Auszubildende auf das folgende Berufsleben vorbereitet.

Sie bekommen zum Beispiel während ihrer Lehre auch die Möglichkeit zum sogenannten Stützunterricht, das sind ausbildungsbegleitende Hilfen, die während der Arbeitszeit in Anspruch genommen werden können. Das sei nicht in jedem Betrieb selbstverständlich, meint Personalchefin Kühnl.

Während der Ausbildung ist natürlich nicht nur Theorie angesagt, die an den Berufsschulen in Wittenberg und Dessau vermittelt wird. So gibt es im Bereich der Produktion eine sogenannte Azubi-Linie, welche die Azubis selbstständig bedienen. Aber auch die jährlich zweimal stattfindenden Azubitreffen mit Betriebsleiter, Produktionsleiter, Ausbilder und Personalleiter sind Bestandteil der Ausbildung genauso wie die Azubi-Abende. Steht dann das erfolgreiche Ende der Ausbildung bevor, werden zusätzlich Prüfungsvorbereitungskurse angeboten, um den Azubis möglichst die Prüfungsangst zu nehmen.

In einem Punkt geht es Füngers aber nicht anders als all den anderen Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden. „Die Zeiten sind vorbei, in denen die Azubis von selbst kamen“, beschreibt Personalleiterin Kühnl die aktuelle Situation und ergänzt: „Viele junge Menschen wissen oft nicht, was sich hinter den Berufen verbirgt, in denen die wir ausbilden. Hier wird mit modernen Maschinen gearbeitet.“

Um die Berufe vorzustellen und das Interesse für diese zu wecken, geht das Unternehmen deshalb auch direkt in die Schulen. Auch die Teilnahme an Berufsmessen wie an der Wirtschafts- und Berufsfindungsmesse „Bleib hier“ an der Sekundarschule am Burgtor in Aken ist für die Firma ein wichtiger Termin. Dort geht es am 25. Januar ab 10 Uhr los.

Werben um Nachwuchs

Um sich dem Nachwuchs zu präsentieren, wird Füngers Feinkost zudem beim „Tag der Berufe“ am 4. März mit am Start sein. Auch einen Informationstag am Gräfenhainichener Paul-Gerhardt-Gymnasium nutzte der Lebensmittelhersteller, um für sein Ausbildungsangebot zu werben.

Derzeit werden Fachkräfte für Lebensmitteltechnik (drei Jahre Lehrzeit), für Lagerlogistik (ebenfalls drei Jahre), Mechatroniker, (3,5 Jahre), Industriekaufleute drei Jahre) oder Maschinen- und Anlagenführer (zwei Jahre) ausgebildet. Übrigens sind für den Lehrbeginn am 1. August noch einige Ausbildungsplätze frei. „Wer also schnell ist, kann sich noch bewerben“, sagt Personalleiterin Nadine Kühnl. (mz)