54. ADMV-Rallye 54. ADMV-Rallye: Valentin Langner aus Kemberg fährt mit aufs Siegertreppchen

Wittenberg - Michael Langner hat Tränen in den Augen, als er seinem Sohn Valentin zum Sieg bei der 54. ADMV-Rallye Lutherstadt Wittenberg gratuliert. Der Kemberger erzählt, dass er seinen Sohn früher immer mit an die Strecke genommen und ihn so mit dem Virus Rallye infiziert hat.
Zusammen mit Dark Liebehenschel (Mitsubishi Lancer Evo IX) ist Valentin Langner gleich auf der ersten Prüfung Bestzeit gefahren, im Ziel haben sie 21,7 Sekunden Vorsprung auf Marc Bach und André Seelich, die am Sonnabend mit einem Evo VIII unterwegs gewesen sind. Der Vorjahresdritte und Retter der 54. Auflage (die MZ berichtete), Sebastian Vollak (BMW 318), landet gemeinsam mit Co-Pliot Peter Messerschmidt auf dem vierten Rang.
„Es war ein grandioser Rallye-Tag, den ich mit Freunden und Mitstreitern in bester Stimmung genießen konnte“, lautet seine Einschätzung.
Für den gastgebenden Motorsportclub (MSC) Wittenberg düst Florian Pitzk an der Seite seines Berliner Chauffeurs Robby Fechner (Evo VI) über den Zielstrich (7.). Für Fechner ist es ein kleines Jubiläum. Vor zehn Jahren feierte der Reinsdorfer in Wittenberg sein Motorsportdebüt. Platz zwei in der Klasse belegen Uwe Joachim und Yasmine Fritzsche (MSC Wittenberg), die sich zur Saisoneröffnung ein Auto gemietet haben, da ihr bewährter Opel Kadett aufgrund des neuen Reglements nicht mehr startberechtigt gewesen ist.
„Auf meinen Opel Kadett lasse ich nichts kommen. Der VW Polo ist gutmütiger und leichter wieder einzufangen. Es war das reinste Vergnügen“, so Joachim, der in diesem Jahr mehrere Wettbewerbe im Visier hat. Kurzerhand vom Fahrerlager ins Organisationsteam sind Ronny Broda/Matthias Eben (Wartburg) sowie Frank Zischkale und Steffen Busch (BMW 318) gewechselt.
Das finnische Duo Petri Reinikainen/Timo Hallia (Mitsubishi Lancer Evo IX) hat in der Gesamtwertung mit 1:06,6 Minuten Rückstand auf die Sieger Dark Liebehenschel/Valentin Langner (Mitsubishi Lancer Evo IX) den fünften Rang belegt. Zwei Bestzeiten auf den insgesamt vier Wertungsprüfungen erkämpften sich die Gewinner der 54. Auflage. Die anderen gingen an Marc Bach/André Seelisch (Evo VIII) und Raphael Ramonat/Sara Pieler (Evo VII).
Von den 37 gestarteten Teams haben am Sonnabend 32 das Ziel erreicht. Die 35 Wertungsprüfungskilometer mussten zu 87,4 Prozent auf Schotter (loser Untergrund) und zu 12,6 Prozent auf Asphalt gefahren werden.
Der Wartburg darf in seinem bisherigen Aufbau nicht mehr starten und ist deshalb als Vorausfahrzeug bei der Histo-Rallye unterwegs gewesen, dem BMW von Zischkale fehlt der Wagenpass.
Am Ende des Tages sowie bei strahlendem Sonnenschein blicken die Organisatoren des MSC auf eine gelungene Veranstaltung zurück. Insgesamt gibt es nur fünf Ausfälle zu beklagen. Größere Unfälle oder ungewöhnliche Vorfälle stehen nicht im Protokoll. Rallyeleiterin Marianne Rehahn blickt deshalb optimistisch in die Zukunft und hofft, dass 2018 die 55. Auflage über die Bühne geht.
Den Teilnehmern an der ersten Histo-Rallye ist es ebenfalls nicht zu viel Schotter gewesen. Dies war der einstimmige Tenor bei der Siegerehrung. Den flotten Oldtimern (mindestens 20 Jahre alt) wird kein Kampf um Bestzeiten mehr abverlangt. Trotzdem haben die Fahrer die Chance genutzt, den vielen Zuschauern an der Strecke ein paar spektakuläre Kurvendrifts zu zeigen. Stephan Ahlert vom MSC Bad Schmiedeberg (Golf GTI II) belegt am Ende den zweiten Platz. Rang drei belegt Tobias Gutewort mit seinem Peugeot 106. Im Ziel erzählt er von hervorragenden Strecken plus ordentlich Geschwindigkeit.
Nach vier Jahren Abstinenz hat der Wittenberger KFZ-Meister Alexander Rieck seinen Renault Clio wieder startklar gemacht. „Ich habe nichts verlernt in all den Jahren“, freut er sich in der Regrouping-Pause und startet danach voll motiviert in die zweite Runde. Nach ihm rollt Thomas Heise (Peugeot 106) ins Ziel.
Auch er hat „nun wieder Lunte gerochen“. Der Gesamtsieg bei der ersten Histo-Rallye geht an Bernd Lutz und Stefan Sawinsky vom ADAC Südbaden, die in einem VW Golf II unterwegs gewesen sind.
Alle Ergebnisse stehen im Netz unter www.msc-wittenberg.de. (mz)