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War das ein "Schrauber"? Umweltverschmutzung bei Edersleben: Deponie mit Reifen und Autoteilen entdeckt

Von Karl-Heinz Klarner 02.11.2020, 10:08
Das ist schon eine richtige Müllhalde. Auffällig sind die Autoteile.
Das ist schon eine richtige Müllhalde. Auffällig sind die Autoteile. Breitenbach

Edersleben - Umweltfrevel zwischen Edersleben und Riethnordhausen: Auf einem Feldweg unweit der stillgelegten Hausmülldeponie bei Edersleben haben Spaziergänger eine illegale Deponie ausgemacht und dem Ordnungsamt der Verbandsgemeinde „Goldene Aue“ gemeldet. „Wir hatten die Ablagerungen schon eine ganze Weile im Blick und auch an den Landkreis gemeldet“, sagt Ordnungsamtsmitarbeiter David Breitenbach.

Doch nach der Meldung an das Umweltamt hat sich von Seiten der Behörden nichts getan, dafür ist die illegale Deponie mitten in der Natur weiter gewachsen. Die alten Reifen, Autoteile und der Hausmüll bedecken mittlerweile rund 150 Quadratmeter, schätzt Breitenbach.

Unmut über illegal abgeladenen Müll bei Edersleben

Angesichts der Zusammensetzung der Ablagerungen liegt der Verdacht nahe, dass ein „Schrauber“ seine Werkstatt entrümpelt und aufgeräumt hat. „Wir sind natürlich für Hinweise aus der Bevölkerung offen“, sagt Breitenbach.

Die illegalen Müllablagerungen haben in jüngster Zeit wieder zugenommen, so dass der Landkreis kaum nachkommt, die Stellen zu räumen. Zuletzt hatte das Landratsamt den ehrenamtlichen Umweltscouts des Biosphärenreservats nahe gelegt, die Aktivitäten zu bremsen. Hintergrund waren Finanzierungsprobleme für die teure Entsorgung des Restmülls, darunter auch kostenintensiver Sonderabfall. Insbesondere an den so genannten Ritterplätzen an der B 86 und an Parkplätzen entlang der Südharzautobahn A 38 entsorgen Brummipiloten ihren Abfall.

Geschirrspüler im Wald

Aber auch die Wälder werden immer wieder zur Deponie. So haben die Umweltscouts erst in der zurückliegenden Woche zwischen den Pferdeköpfen und Grillenberg einen Geschirrspüler und ein Aquarium aus dem Unterholz geholt und zu den Ritterplätzen geschafft. Dort lagern seit Mitte September wieder vier Kubikmeter Müll und warten auf Abholung. Im Moment entsorgt der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises den wild abgelagerten Müll. Doch der Betrieb stößt angesichts der großen Mengen personell an seine Grenzen. Würde aber mehr Personal dafür eingestellt, müssten die Kosten über die Abfallgebühren auf die Bürger umgelegt werden. (mz)