Tischtennis Tischtennis: Polizist zieht voll durch

Hettstedt - Mit einem 9:3-Erfolg gegen die zweite Mannschaft des SV Schott Jena haben die Männer des MSV Hettstedt die Hinrunde in der Tischtennis-Oberliga abgeschlossen. Die Thüringer mussten dabei auf ihr komplettes mittleres Paarkreuz verzichten. Sie konnten jedoch spielstarke Ersatzleute stellen und waren daher durchaus konkurrenzfähig. Auch Hettstedt musste Eric Hess ersetzen (siehe Beitrag „Würdigung“)
Bevor die Partie des MSV Hettstedt gegen Schott Jena II im Volkspark begann, bat Robert Roß um eine Schweigeminute für Helmut Scheiding. Scheiding war über 50 Jahre Abteilungsleiter des Vereins SV Alemania Riestedt und großer Förderer des Tischtennissports im Landkreis.
Die Mannschaft und der Verein hatten über viele Jahre ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu diesem großen Mann des Tischtennis und mit Eric Hess sein größtes Talent aus diesen Jahren in seinen eignen Reihen. So besuchte verständlicherweise Eric Hess die zeitgleich stattfindende Beerdigung. Dafür kam erneut Polizeilandesmeister Chris Fischer zum Einsatz.
Der Doppelstart ging diesmal nicht zugunsten des MSV aus. Sowohl Beckmann/Fischer als auch Christian Roß/Palma ließen bei ihren jeweiligen Fünfsatzniederlagen Chancen für einen Sieg aus. Ein Erfolg gelang nur Robert Roß und Victors Sirokijs die gänzlich ohne Niederlage durch ihre Doppel-Hinrunde kamen. Beide waren es auch, die den MSV wieder in Führung brachten. Während Sirokijs in einem sehr starken Spiel wenig Probleme mit Skvrna hatte musste sich Robert Roß förmlich quälen um den jungen und sehr spielstarken Tresselt nach 0:2 Satzrückstand mit 11:9 im Entscheidungssatz abzufangen.
Mittleres Paarkreuz zog nach
Auch das mittlere Paarkreuz zog nach. Jens Beckmann, der sich in seinem zigsten Frühling befindet gewann ähnlich deutlich wie Gino Palma. Der brachte das Kunststück fertig, die komplette Einzelrunde ohne Niederlage zu bleiben. Ein echter Glücksgriff für den MSV Hettstedt. Einen nicht so guten Tag erwischte dagegen Christian Roß. Immer kämpfend schaffte er es nicht, seine Leistung über mehrere Minuten zu stabilisieren und verlor demzufolge in vier Sätzen. Chris Fischer, der für Hess ins Aufgebot kam, spielte hingegen gegen Meding eine beachtliche Partie und sah beim Spielstand von 9:3 und 2:1-Satzführung wie der sichere Sieger aus.
Sein Gegenüber spielte ab diesem Zeitpunkt völlig frei auf und wandelte diesen Rückstand in eine 10:6 Führung mit Matchbällen um. Plötzlich zog der junge Polizist aus Hettstedt zwar nicht seine Waffe, aber seine Angriffschläge wieder voll durch und gewann schließlich dieses Match noch zum Jubel aller Anwesenden.
MSV überzeugt in zweiter Einzelrunde
Die zweite Einzelrunde lief dann für den MSV noch besser. Robert Roß brauchte einen Satz, um dann Skvrna völlig zu entzaubern. Sirokijs hatte noch weniger mit Tresselt zu kämpfen und Jens Beckmann nahm sich das Recht raus, die Hinrunde für sein Team erfolgreich zu beenden und seinen Gegner mit 3:0 zu bezwingen.
Somit hat der MSV mit 14:4 die beste Hinrunde der Vereinshistorie gespielt. Er rangiert derzeit auf Platz eins der Tabelle, hat jedoch einen Minuspunkt mehr als der favorisierte HTTC Wernigerode. Zur Erinnerung: Beide Teams sind gemeinsam aus der Verbandsliga aufgestiegen und führen nun wieder gemeinsam die Oberliga an.
Rückrunde startet Ende Januar
Was kommt nun auf den MSV zu? Ob es eine Umstellung gibt, werden die Werte zeigen. Möglich ist es, dass Palma ins obere Paarkreuz rutscht. Dann müssen die Doppel neu gemischt werden, zumindest, was die Reihenfolge betrifft. Die Rückrunde startet für den MSV Ende Januar, wenn es in Thüringen zu den Duellen gegen Zeulenroda und Jena kommt. Die letzten beiden Spiele der Hinrunde werden also die ersten der Rückrunde sein. Vorher finden jedoch die Landesmeisterschaften in Riestedt statt, für die sich mit Robert Roß, Jens Beckmann, Christian Roß und Phillip Kleißl gleich vier Spieler des MSV qualifiziert haben.
Mannschaftskapitän Robert Roß zieht ein positives Fazit: „Wir haben eine richtig gute erste Halbserie gespielt. Auch die Spiele, die wir verloren haben, waren so knapp, da ist sogar noch Luft nach oben.“ Man denke jedoch weiterhin von Spiel zu Spiel und will jetzt die Weihnachtszeit genießen, um im neuen Jahr wieder anzugreifen.