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Opernball Leipzig Opernball Leipzig: Designerin Mandy Müller näht Traumkleid mit tausenden zarten Blüten

Von Helga Koch 11.09.2017, 15:05
Mandy Müller und ihr Traum in Seide
Mandy Müller und ihr Traum in Seide Maik Schumann

Schwenda - „Oh“, sagt Mandy Müller. „Da fehlt doch tatsächlich schon eine Blüte.“ Wahrscheinlich fiele das niemandem auf, ihr selbst aber doch. Auf dem Kleid, das die Schwendaer Modedesignerin für den bevorstehenden Leipziger Opernball genäht hat, finden sich Abertausende Blüten. „Ich habe mal überschlagen, es sind bestimmt 10.000 Blüten und über 6.000 Strasssteinchen.“

Zum fünften Mal wird Mandy Müller mit einem von ihr entworfenen und genähten Ballkleid in Leipzig dabei sein. Der Opernball findet am 4. November statt, den drei Gewinnern des Fashion Award winken Geldpreise. Der Sieger erhält die Chance, werben die Veranstalter, „in der Welt der Haute Couture Fuß zu fassen“.

Nur die zehn Besten dürfen ihre Kleider zum Leipziger Opernball präsentieren

Der Weg zum Leipziger Opernball ist weit, eine Jury trifft die Vorauswahl. Nur die zehn Besten dürfen ihre Kleider zum Ball präsentieren. „Komisch. Meine Familie hat fest dran geglaubt, dass ich es wieder schaffe. Ich selbst nicht.“ Vielleicht liegt es daran, überlegt die 38-Jährige, dass sie das Kleid über Wochen im Atelier auf der Puppe gesehen hat?

Das Ballkleid hat sie erst kurz vor Ultimo genäht. Dabei war es eigentlich schon seit Dezember fertig, im Kopf. Abgabetermin war Ende Juli: „Zweieinhalb Wochen vorher habe ich angefangen.“ Den Stoff, reine Seide, hatte sie seit September liegen. „In den Stoff hatte ich mich verliebt, der musste es sein.“ Allerdings hätten die zehn Meter erst mal nur fürs Vorderteil gereicht, sie musste nachbestellen. Die Blüten habe sie auch nicht so bekommen wie gewünscht, notgedrungen von einem anderen Stoff abgetrennt und am Kleid befestigt: „Eine Sommerabend-Beschäftigung!“

Zum Foto-Shooting mit ihrem Model Isabelle und dem Fotografen André Lovesky waren sie in der Umgebung von Questenberg unterwegs, erzählt Mandy Müller. Der Ort sei ideal gewesen, es habe großen Spaß gemacht, entsprechend toll sind die Fotos.

Der Opernball 2017 steht unter dem Motto „Moskauer Nächte“. Ein spannendes Thema, findet Mandy Müller. „Mein Kleid hat was Folkloristisches, das könnte eine frische, junge Babuschka tragen, aber keine Zarin.“ Selbst ohne Blüten habe es schön und leicht gewirkt, erzählt sie, „aber für den Award muss es schon was Besonderes sein. Glitzer und Blüten, das muss immer dran!“

Auch Schauspielerin Andrea Kathrin Loewig hätte gern ein Kleid aus dem Atelier Weißmüller

Nun braucht sie natürlich selbst noch die passende Robe für den Opernball. „Mein Kleid nähe ich zwei, drei Tage vorher“, versichert sie mit einem Lächeln. Den Stoff habe sie ja schon, denn eigentlich wollte sie fürs „Wettbewerbs-Kleid“ eine Riesenkapuze mit Blüten nähen. Weil daraus nichts geworden sei, will sie ihn nun für ihr eigenes Ballkleid verwenden.

In den Wochen bis zum Opernball jagt ein Termin den anderen. Am Donnerstag präsentiert sie bei einer Modenschau in Leipzig mehrere Kleider. Sie wird wieder als Lehrerin an den Berufsbildenden Schulen Mansfeld-Südharz die Hauswirtschaftsklassen unterrichten, was ihr großen Spaß macht: „Dafür habe ich ja mal meinen Meister gemacht.“

Sie wird in ihrem Atelier arbeiten, zumal noch mehrere Kundenbestellungen zu erledigen sind. Schauspielerin Andrea Kathrin Loewig, die in der Serie „In aller Freundschaft“ mitspielt und auch gern ein Kleid aus dem Atelier Weißmüller tragen würde, wird sich deshalb wohl noch ein wenig gedulden müssen. (mz)