"Marktplatz Berufsorientierung" in Sangerhausen "Marktplatz Berufsorientierung" in Sangerhausen: Schüler blicken in die Zukunft

Sangerhausen - Interessante Faltblätter hat Florian Goldschmidt aus Pölsfeld schon für sich entdeckt. „Ich will mir ein Bild machen, was ich später vielleicht mache.“ Der Siebtklässler aus Pölsfeld hat im Gegensatz zu vielen Gleichaltrigen aber schon konkrete Vorstellungen: „Chemielaborassistent oder technischer Produktdesigner“. Zu Hause, erzählt seine Mutter Diana Goldschmidt, habe Florian das Programm „Planet Berufe“ getestet. Außerdem spielt er ja auch Schlagzeug, vielleicht käme ein Beruf in dieser Richtung in Frage?
2.000 Einladungen verschickt
So wie Florian haben sich am späten Mittwochnachmittag zahlreiche Mädchen und Jungen aus dem Landkreis auf dem „Marktplatz Berufsorientierung“ informiert. Dazu lädt die Sangerhäuser Arbeitsagentur alljährlich im Frühjahr ins Foyer und ins Berufsinformationszentrum ein. Schüler ab Klasse sieben, Eltern und Großeltern sind willkommen. Wie Sandra Temme sagt, hat die Agentur 2 000 Einladungen verschickt.
Dolmetscher steht bereit
Teamleiter Michael Schwarz, der für den Bereich Berufsberatung zuständig ist, zählt die Partner an den Marktständen auf. Dazu gehören die Berufseinstiegsbegleiter, die Beauftragten für Chancengleichheit, das Regionale Bildungsbüro, die Kammern, die Berufsbildenden Schulen Mansfeld-Südharz (BBS) und mehrere Bildungsträger. Als Dolmetscher steht der 31-jährige Adil Bahajou für Jugendliche bereit, die noch nicht so gut Deutsch können; er stammt aus Marokko und spricht auch Arabisch, Englisch und Französisch.
Erfahrungen beim Girls' Day gesammelt
Jacqueline Tritt aus Breitungen schaut sich mit ihren beiden Kindern an verschiedenen Ständen um. Während Finn Luca erst zur Schule kommt, möchte die 13-jährige Lea Sophie später „gern was mit Kindern“ machen, wie sie sagt.
„Das liegt ihr, die Kinder mögen sie. Sie könnte Kinderpflegerin werden“, fügt ihre Mutter hinzu. Denn Lea Sophie hat schon zweimal am Girls’ Day in Kindertagesstätten einen Tag absolviert. „Sie hat sehr gute Beurteilungen bekommen.“ Jacqueline Tritt will sich genauer erkundigen, welche Ausbildung nach der Schule in Frage käme.
Wunschberuf muss nicht immer klappen
Aus Hettstedt sind Sylvia Selent und Tochter Jessica nach Sangerhausen gekommen. Sie erkundigen sich am Stand der Berufsbildenden Schulen Mansfeld-Südharz über mögliche Ausbildungswege. Die Achtklässlerin, die die Ganztagsschule „Anne Frank“ besucht, würde gern Zootierpflegerin werden, erzählt sie. Schließlich sind Biologie, Sport und Kunst ihre Lieblingsfächer. „Sie kann sogar ein Praktikum im Tierpark in Walbeck machen. Oder sie könnte Zoofachverkäuferin werden“, fügt ihre Mutter hinzu.
Doch Angela Winger-Grunwald von der BBS gibt zu bedenken, dass es möglicherweise mit dem Wunschberuf nicht klappen könnte. Deshalb wäre es besser, empfiehlt sie, wenn sich Jessica doch noch eine Alternative überlegen würde. Vielleicht könnte sie ja einen höheren Schulabschluss als den Realschulabschluss in Angriff nehmen?
Über 200 Besucher, sagt Schwarz, haben diesmal die Angebote an den Ständen auf dem Marktplatz genutzt. „Wir sind damit durchaus zufrieden.“ (mz)