Mandy Müller aus Schwenda Mandy Müller aus Schwenda: Designerin präsentiert ihre Kreation zum Leipziger Opernball

Schwenda - Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Offenbach - und Schwenda! An diesen Orten sind die zehn Finalisten zu Hause, die sich mit ihren Kreationen um den Fashion Award beim Leipziger Opernball bewerben. Die Designerin Mandy Müller aus Schwenda ist mit dabei - und kann sicher sein, dass ihr am 10. September außer ihrer Familie viele Freunde, Bekannte und Kunden ganz fest die Daumen drücken.
Ersten Entwurf im Oktober 2015 gefertigt
„Mit dem Entwurf für das Kleid habe ich schon im Oktober angefangen“, erzählt die 37-Jährige aus dem Südharz. Erfahrung hat sie, schließlich beteiligt sie sich bereits zum vierten Mal an dem renommierten Wettbewerb. Und jedes Mal hat sie es unter die besten Zehn geschafft und ihre Ballkleider in Leipzig einem erlesenen Publikum vorführen können.
Sie stammt aus Schwenda, hat ihren Beruf von der Pike auf gelernt, ihren Meister gemacht, mehrere Jahre in München gelebt und gearbeitet und 2011 in Schwenda ihr eigenes „Atelier Weißmüller“ eröffnet.
Beim Stoff hat sich die Designerin für Leinenchiffon in Ecru und Altrosa entschieden, jede einzelne Blüte selbst genäht, das Kleid mit unzähligen Swarowskis, Kesselpailletten in Gold und mit Perlen verziert - und das alles von Hand, Stich für Stich. „Gold ist nicht mehr altbacken, und Perlen gehören nicht mehr zur Oma“, sagt Mandy Müller entschieden und lacht.
Obwohl sie zeitig angefangen hatte, das Ballkleid zu nähen, hat Müller auch diesmal viele Stunden nachts im Atelier daran gearbeitet. Denn die üblichen Aufträge, darunter so manches Brautkleid, mussten ja ebenfalls pünktlich fertig werden. Und genauso das Kleid für den Schulabschlussball von Tochter Lilly Ann und das Jugendweihekleid für die Zweitälteste, Nelly Lou.
Auf der Suche nach dem passenden Model
Trotz der nächtlichen Arbeitsstunden sei es diesmal ziemlich knapp geworden. Der Termin fürs Einsenden der Fotos stand vor der Tür, sie suchte noch ein Model. „Für ein Couture-Kleid braucht man große Mädchen“, sagt die Designerin.
Dank einer Dresdner Freundin und deren Modelkartei habe sie die Bergaerin Franziska Thürmer kurzfristig fürs Fotoshooting gewinnen können. „Das Shooting war ganz cool. Das haben wir in der Schwendaer Kirche gemacht.“ Sie habe bei der Gelegenheit den Fotografen André Lovsky aus Bankenheim kennengelernt, sie hätten alle drei viel Spaß dabei gehabt.
„Es sind ganz tolle Bilder entstanden. Einen Tag vor Ablauf der Frist habe ich sie abgeschickt - und eine Woche wie auf Kohlen gesessen.“ Dann kam die Zusage und zugleich die Einladung zur Vorrunde nach Berlin, wohin es 20 Designer aus ganz Deutschland geschafft hatten. Über 100 hatten sich beworben.
Zwar war sie um den Termin herum gerade mit der Familie an der Ostsee fünf Tage im Urlaub, aber zur Vorrunde fuhr sie natürlich zwischendurch mit ihrem Kleid für einen Tag nach Berlin. „Die Vorrunde war in der niederländischen Botschaft. Jeder hat ein Model bekommen und konnte sein Kleid präsentieren.“ Ein bisschen stressig sei das dann aber doch gewesen, gesteht Müller.
Vorfreude auf den Ball in Leipzig
Umso größer ist ihre Freude, beim Finale dabei zu sein. Die Atmosphäre beim Ball, das Ballett, die Musik, die Gespräche mit befreundeten Designern wie Denny Rauner, das sei einfach fantastisch, schwärmt sie voller Vorfreude.
Sie gehe nicht davon aus zu gewinnen. „Aber schöne wäre es doch“, sagt die 37-jährige Designerin aus dem Südharz. Und falls doch, dann würde wohl ein erheblicher Teil des Preisgeldes in neue Stoffe fließen.
Für den Sieger, sagt Linda Glöckner von der Opernball Leipzig Production GmbH, gebe es neben dem Preisgeld noch ein Fotoshooting fürs Opernball-Magazin. Außerdem könne der Gewinner drei Monate lang seine Kreationen im Leipziger Conceptstore Maat vorstellen und verkaufen. Das wäre sicher auch verlockend, und vielleicht kann die Schwendaerin am 10. September darüber jubeln. (mz)

