Bademeisterin erkrankt: Kein Badespaß: Freibäder in Gerbstedt und Augsdorf bleiben im Sommer geschlossen

Gerbstedt/Augsdorf - Können die Gerbstedter und Augsdorfer ihre Freibäder für diese Saison gänzlich abschreiben? Zumindest hat Bürgermeister Bernd Hartwig (parteilos) am Freitagnachmittag in einer Zusammenkunft der Stadträte darüber informiert, dass die Bademeisterin erkrankt sei. Selbst wenn man wolle, man könne die Freibäder nun gar nicht öffnen - soll der Bürgermeister sinngemäß gesagt haben. Nach MZ-Informationen hat die Einheitsgemeinde eine Bademeisterin angestellt und Rettungsschwimmer. Zur Betreibung des Badbetriebes sei ein Bademeister/eine Bademeisterin zwingend erforderlich.

Herbert Lange (SPD) - er ist Stadtrat und Ortsbürgermeister in Gerbstedt und hat an der Zusammenkunft teilgenommen - befürchtet nun, dass es das war mit den Freibädern. Für den laufenden Sommer und möglicherweise überhaupt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bürgermeister seine Einstellung zu dieser Problematik grundlegend ändert“, so Lange im Gespräch mit der MZ.

Genau genommen sei der Sommer 2020 gelaufen und die Finanzlage von Gerbstedt werde sich bis nächstes Jahr vermutlich nicht grundlegend ändern. So dass die Argumente, die der Gerbstedter Bürgermeister vorbringt, um die Bäder nicht öffnen zu müsse, auch nächstes Jahr noch Bestand haben. „Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, was das möglicherweise bedeutet“, so Lange.

Am Freitagvormittag hatte es auf dem Marktplatz von Gerbstedt eine Art Bittstellung gegeben. Hortkinder, aber auch Mitglieder des Badvereins waren gekommen, um den Bürgermeister zu bitten, seine Entscheidung zu überdenken. Das Unterfangen scheiterte. Von der Kreisverwaltung hatte die MZ erfahren, dass es aufgrund der schlechten Haushaltslage schwierig sei, die Bäder zu öffnen. Allerdings gibt es die Möglichkeit, einen Antrag auf Öffnung der Bäder stichhaltig zu begründen, etwas mit einem besonderen öffentlichen Interesse. Das ist bisher noch nicht passiert. (mz)