Kegeln Kegeln: Wolferöder Talente als Herausforderung

wOlferode/MZ - „Das ist eine ständige Herausforderung, Kinder für den Sport zu begeistern und diese Begeisterung hochzuhalten“, sagt Wolfgang Leuchte, der sich beim SSV Wolferode um den Kegelnachwuchs kümmert. In diesem Jahr haben sich die Mühen besonders gelohnt. Landesmeistertitel U 18 für Anne-Katrin Blume. Platz drei für Kim Engelmann (12) zur Einzelkreismeisterschaft U 14 und Dritte beim Landestitelkampf mit der Kreisauswahl. Fünfter Platz für die neunjährige Cecile Begrow beim Einladungswettkampf U 10 des Landesverbandes. Und erst am Wochenende Rang fünf für Robby Grohs - Landesmeisterschaft U 23. Hinzu kommt der Kreismeistertitel für die Jugendmannschaft des SSV.
Während Anne-Katrin Blume sowie Grohs gewissermaßen schon alte Hasen sind, trainieren Kim Engelmann und Cecile Begrow gerade mal ein Jahr respektive sechs Monate beim SSV. Und die zwölfjährige Kim, als Nachrückerin zur Landesmeisterschaft gefahren, bekannte: „So ein großer Wettkampf, das ist schon was anderes.“ Am Ende zahlte sie noch Lehrgeld, weil sie ziemlich aufgeregt war. Aufgeregt? „Eigentlich nicht“, sagt Anne-Katrin Blume. Sie habe bei der Landesmeisterschaft gespielt, „als ob es mich nichts angeht.“ Und diese Unbekümmertheit hat ihr den Erfolg gebracht. 553 Kegel hat die 16-Jährige am ersten Tag gespielt, zwölf mehr als Steffen Heydrich, Sieger bei den Jungen. Dessen Bruder Robert, beide hatte Leuchte einst in Wolferode unter seinen Fittichen, ist beim Landesverband für die Nachwuchssichtung verantwortlich. Er habe sofort gesehen, welch Talent mit Cecile Begrow heranreift. Und Wolfgang Leuchte sagt dann auch: „Wenn das Mädchen dabei bleibt, kann sie mal eine Gute werden.“ Dabei mag man kaum glauben, dass in ihren kleinen Händen Platz für eine Kugel ist. Zumal in der U 10 mit Zwölfer-Kugeln gespielt wird, die es in Wolferode gar nicht gibt. Dort trainiert die Neunjährige mit Kugeln, die im Durchmesser 14 Zentimeter messen. „Meine Cousine hat mich mit hierher genommen“, beschreibt Cecile ihren Weg zum Kegeln. Warum es noch keine offiziellen Wettkämpfe, bis auf diesen einen im Frühjahr, gibt, erklärt Leuchte so: „Die Kinder sollen sich keinem Druck ausgesetzt fühlen.“ Druck scheint Anne-Katrin Blume nicht zu kennen. Am Pfingstwochenende fährt sie, unterstützt von Familie und Freunden, zur Deutschen Jugendmeisterschaft nach Augsburg. „Ich werde vorher nicht anders trainieren als sonst, höchstens punktuell noch etwas an der Technik feilen“, sagt die 16-Jährige.
Denn Wettkampfhärte hat sie mittlerweile genug, kegelt sie doch mit den Wolferöder Frauen in der Verbandsliga. Dort hat sie in der abgelaufen Saison einen Durchschnitt von 504 auf die Bahnen gebracht. Vergleichswerte zur kommenden Gegnerschaft in Augsburg gibt es indes nicht. „Das ist immer schwierig, da an Zahlen ranzukommen. Muss man aber auch nicht. Man macht sich dann bloß unnötig verrückt. Aber wenn Anne ihr Ergebnis von der Landesmeisterschaft wiederholt, sollte sie in den Endkampf kommen“, sagt Leuchte.