Hilfe für Hörgeschädigte Hilfe für Hörgeschädigte: Theaterbesucher hören mit der App "Mobile connect" nun besser

Sangerhausen/Eisleben - Zu einer ganz besonderen Premiere traf sich der Kreisseniorenrat am Montagvormittag im Eisleber Theater: Ihnen wurde dort kein neues Bühnenstück präsentiert, sondern eine technische Verbesserung. Es ist nämlich ab sofort damit vorbei, dass Leute, die ein Hörproblem haben, vielleicht eine Pointe verpassen oder die Worte des Hauptdarstellers in der tragischen Szene nicht verstehen. Das Theater in der Lutherstadt hat jetzt wie moderne große Bühnen auch ein Hörsystem.
Im Theater Eisleben gibt es nun eine Hilfe für Hörgeschädigte: die App „Mobile connect“
Kopfhörer und die Handy-App „Mobile connect“ spielen dort die Hauptrollen. Im Zusammenspiel mit dem bereits vorhandenen Audiosystem des Theaters werden Stimmen, Geräusche und Musik übertragen. Theaterbesucher können sich im Wlan des Theaters anmelden und die App aufrufen, um somit den Ton über Handy und Kopfhörer zu verfolgen.
Karina Kaiser, Vorsitzende des Kreisseniorenrates, gehört jetzt nach der Wahl in der Novembersitzung auch dem erweiterten Vorstand des Seniorenrates des Landes Sachsen-Anhalt an. Ihr Anliegen sei es, im Landesseniorenat den ländlichen Raum zu vertreten. „Vor Ort haben wir ganz besondere Probleme, die nicht mit denen in den Städten zu vergleichen sind“, sagte sie. Mobilität der Senioren und das Ehrenamt nannte sie als Beispiele für Probleme, die sie insbesondere in Magdeburg zur Sprache bringen wolle. (bth)
Sebastian Voitel vom Theater Eisleben erklärte im Seniorenrat, wie das genau funktioniert, und half auch beim Installieren der App. „Wer kein eigenes Smartphone besitzt, muss auf das Hörsystem nicht verzichten“, erklärte er. Das Theater habe zwei Leihgeräte, die Besucher nutzen können, wenn es nötig sei. Die Chefin des Kreisseniorenrats, Karina Kaiser, ist selbst sehr medienaffin und hatte flott die App auf ihrem Smartphone zum Laufen gebracht.
Landkreis und Theaterförderverein finanzieren die Hörschleife
Finanziert wurde die sogenannte Hörschleife zum größten Teil aus Mitteln des Zukunftsfonds des Landkreises, nämlich 8.000 Euro, und aus Geldern des Theaterfördervereins (rund 3.400 Euro).
Klaus Thormann warb gleich unter den Mitgliedern des Kreisseniorenrates, sich doch auch selbst dem Förderverein anzuschließen. „Dem Verein geht es darum, das Theater als kulturellen Mittelpunkt der Lutherstadt und des gesamten Landkreises in Eisleben zu erhalten“, sagte er. Dabei setze man sich unter anderem für die Jugendarbeit am Theater ein und eben auch für Hörgeschädigte, damit diese wieder den vollen Theatergenuss haben können.
Im Kreisseniorenrat stehen im nächsten Jahr Vorstandswahlen an
Wilfried Riß, der Vorsitzende des Eisleber Stadtseniorenrats, nutzte gleich die Gunst der Stunde, den Intendanten an die Seniorenvorstellungen zu erinnern. Eine Tradition, die die Eisleber Senioren nicht missen wollen. Am 30. Mai 2018 soll es wieder eine für die Senioren der Lutherstadt und ihrer Ortsteile geben.
Und bis dahin sollte es auch gelingen, eine Kooperation mit der Verkehrsgesellschaft auf die Beine zu stellen, dass die Senioren auch dann zur Vorstellung nach Eisleben kommen können, wenn sie auf den Bus angewiesen sind. Riß: „Man kann ja nicht immer Kinder und Enkel dazu verdonnern, einen in die Stadt zu fahren.“
Auch der Kreisseniorenrat hat bereits Pläne fürs kommende Jahr. So wolle man unbedingt den Erfahrungsaustausch der Seniorenräte im Landkreis fortsetzen, womit man in diesem Jahr begonnen habe. Auch ein Seniorenforum plane man im kommenden Jahr wieder, kündigte Kaiser am Montag im Theater an. Und im Juni nächsten Jahres stehen die Vorstandswahlen im Kreisseniorenrat an. (mz)