Handball-Bezirksliga Handball-Bezirksliga: Zehn Minuten Blackout entscheiden HSV-Niederlage

sangerhausen/MZ - Volker Erfurt und Nicole Müller haben wohl geahnt, was auf sie zukommt. Unmittelbar vor dem Anpfiff der Partie der Handball-Bezirksliga der Frauen zwischen dem gastgebenden HSV Sangerhausen und der Vertretung vom TSV Halle-Süd hatten sowohl der Trainer der gastgebenden Mannschaft, als auch seine Spielmacherin kein gutes Gefühl. „Das wird ganz schwer heute“, sagten beide der MZ. Am Ende behielten Trainer und Spielmacherin Recht, der HSV unterlag in der Sonntags-Partie in der Sporthalle der BBS mit 25:32 Toren.
Trainer Erfurt brachte die Niederlage danach auf den Punkt. „Uns fehlten wieder einmal ganz einfach die Spielerinnen“, so der Coach angesichts der Tatsache, dass sich seine Mannschaft fast von allein aufstellte. Fast ein Dutzend Spielerinnen standen dem Trainer im Duell mit den Hallenserinnen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zur Verfügung.
Dabei hielt der HSV Sangerhausen zur Freude seiner Fans in der ersten Halbzeit durchaus mit. Die Gastgeberinnen erwischten einen Start nach Maß. Tor um Tor legten sie den Hallenserinnen in die Maschen. Trainer Erfurt hielt es kaum auf der Bank, immer wieder feuerte er sein Team an.
Henriette Koch versenkte die Siebenmeter mit traumhafter Sicherheit, so dass es schnell 7:2 für Sangerhausen stand. Der Gast aus der Saalestadt wankte, fiel aber nicht. Und kämpfte sich ins Spiel zurück. Beim Stand von 8:8 nach 20 Minuten begann die Partie praktisch von vorn. Bis zur Pause gelang es keiner Mannschaft, sich entscheidend abzusetzen. Nach 30 Minuten führten die Hallenserinnen schließlich knapp mit 15:14. „Was in der Halbzeitpause dann gelaufen ist, weiß ich nicht“, fasste Volker Erfurt dann das für ihn unfassbare Geschehen in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel zusammen. Diese Phase der Begegnung entschieden die Hallenserinnen 10:2 für sich, vom Zwischenstand von 15:15 zogen sie auf 25:17 davon. „Das war die Entscheidung in der Partie“, so der enttäuschte Erfurt.
Danach war das Spiel natürlich gelaufen. Die Mannschaft aus Sangerhausen mühte sich zwar, aber es gelang ihr nicht mehr, den Vorsprung zu egalisieren. „Das war auch gar nicht möglich, dafür war die Mannschaft durch die Verletzungs- und Grippeausfälle ganz einfach zu sehr gehandicapt“, nahm der Trainer das Team in Schutz. Am Ende hieß es schließlich 32:25 für die TSV Halle-Süd, die damit ihren Hinspielerfolg wiederholen konnte.
Mit sieben Treffern waren Henriette Koch und Nicole Müller schließlich die erfolgreichsten Werferinnen des HSV. Das tröstete Volker Erfurt dann aber auch nicht. „Das Spiel sollte noch einmal der letzte Strohhalm sein, um diese versaute und mit allem Pech der Welt durchwachsene Saison zu retten“, so der Trainer doch etwas traurig nach der Niederlage im letzten Heimspiel der Serie. „Aber uns fehlten ganz einfach wieder einmal die Spielerinnen dafür.“
Nun blickt Erfurt nach vorn. „Jetzt gilt es, die letzten beiden Spiele der Serie 2012/13 mit Anstand zu bewältigen.“ Er hofft, dass ihm dann schon in der nächsten Partie am 16. März beim Tabellendritten Naumburg-Stößen wieder mehr Spielerinnen zur Verfügung stehen. Den Glauben daran hat Erfurt aber wohl schon verloren. „Es wäre schön, wenn das klappt. Aber der arbeitsbedingte Ausfall von Stefanie Beck ist schon besiegelt. Da soll man noch die nötige Motivation aufbringen“, ist er schon ziemlich resigniert.
HSV Sangerhausen: Julia Hohnstein, Nicole Müller (7), Michelle Lippold, Isabel Mikolaiczyk (3), Julia Siebeck (3), Sophie Liebau (1), Henriette Kopch (7), Laura Ellmann, Christin Schmidt, Stefanie Beck (4)