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H5N8-Vorfälle H5N8-Vorfälle: Geflügelpest in Seeburg und Kyffhäuserkreis nachgewiesen

Von Helga Koch 15.02.2017, 07:00
In Seeburg ist unmittelbar um die Fundstelle ein Sperrbezirk festgelegt worden.
In Seeburg ist unmittelbar um die Fundstelle ein Sperrbezirk festgelegt worden. Lukaschek

Kyffhäuserland - Die Vogelgrippe hat den Landkreis Mansfeld-Südharz erreicht: In einem toten Schwan, der in der vorigen Woche in Seeburg gefunden wurde, ist das hochansteckende Virus vom Typ H5N8, kurz Vogelgrippe oder Geflügelpest, nachgewiesen worden. Das hat Sprecher Uwe Gajowski von der Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz am Dienstag bestätigt. Seit der Verdacht besteht, ist ein Sperrbezirk unmittelbar um die Fundstelle in Seeburg herum festgelegt worden, darüber hinaus gibt es ein Beobachtungsgebiet.

Wie am Dienstag bekannt wurde, sind außerdem auch im Kyffhäuserkreis und im Landkreis Nordhausen mehrere Tiere an dem aggressiven Virus verendet. Zwei Fundstellen, Bendeleben und Sundhausen, liegen nah an der Grenze zu Mansfeld-Südharz. Das Beobachtungsgebiet um Bendeleben reicht fast bis nach Kelbra.

H5N8 verursacht bei Wildvögeln sehr hohe Verluste. Es ist für Nutztierbestände ebenfalls hoch gefährlich, für Menschen jedoch nicht.

Tote Schwäne in Bendeleben im Kyffhäuserkreis gefunden

Im Kyffhäuserkreis ist das hoch ansteckende Virus bei mehreren Wildvögeln festgestellt worden, sagt Amtstierarzt Dr. Gunther Wolf. „Anfang der vorigen Woche wurden am Schlossteich Bendeleben mehrere tote Schwäne gefunden und zur Untersuchung ans Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz nach Bad Langensalza gebracht.“ Am Montag habe das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems bestätigt, dass es sich bei vier Schwänen um den Virustyp H5N8 handelt.

In Sundhausen wurde eine tote Wildgans in der Nähe der B 4 gefunden, auch sie trug nachweislich diesen Virustyp in sich.

Kranker Bussard und Falke in Oldisleben im Kyffhäuserkreis entdeckt

Etliche tote Wildvögel wurden außerdem in Oldisleben (Kyffhäuserkreis) entdeckt. Dort wurde bei einem Bussard und einem Falken das Vogelgrippe-Virus nachgewiesen. „Beide sind Aasfresser“, erläutert Dr. Wolf. Aus dem Kyffhäuserkreis wurden insgesamt rund 20 tote Tiere zur Untersuchung eingesandt, hauptsächlich Reiher und Schwäne. In sechs Fällen habe sich der Verdacht bestätigt.

Schon nach dem Fund des toten Schwans in Seeburg hat das Veterinäramt Mansfeld-Südharz erneut auf die bestehende Stallpflicht für Geflügel hingewiesen. Sie gilt seit Ende November im Landkreis und ganz Sachsen-Anhalt, nachdem sich der erste Verdachtsfall auf Vogelgrippe bestätigt hatte. Bei Verstößen gegen die Stallpflicht drohen laut Kreisverwaltung Bußgelder bis 50.000 Euro.

Weitere Funde von erkrankten Vögeln möglich

Weitere Fälle von Vogelgrippe könnten auftreten. Er rechne damit, sagt Dr. Wolf, „dass noch mehrere tote Vögel gefunden werden, die an dem Virus verendet sind.“

Erstmals hatte die Geflügelpest vor zehn Jahren in der Region gewütet. Damals wurden unter anderem mehr als 400 tote Schwarzhalstaucher am Stausee Kelbra unter hohen Sicherheitsvorkehrungen geborgen. (mz)