1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Umstrittener Elfmeter: Fußball-Verbandsliga: Edelweiß Arnstedt gegen den SV Kelbra

Umstrittener Elfmeter Fußball-Verbandsliga: Edelweiß Arnstedt gegen den SV Kelbra

Von Ralf Kandel 24.02.2020, 10:58
Fußball: Necirvan Isa (rechts) und Edelweiß Arnstedt behaupteten sich am Sonntag im Kreisderby gegen den SV Kelbra 1:0.
Fußball: Necirvan Isa (rechts) und Edelweiß Arnstedt behaupteten sich am Sonntag im Kreisderby gegen den SV Kelbra 1:0. Ralf Kandel

Arnstedt - Sogar der Mann im Kassenhäuschen staunte: „Ich dachte, bei dem Regen und Sturm heute bleiben die Leute zu Hause. Aber sie kommen eben doch.“ Gut 80 zahlende Zuschauer waren es schließlich, die am Sonntagnachmittag beim 1:0-Erfolg von Edelweiß Arnstedt gegen den SV Kelbra im Verbandsliga-Punktspiel dabei waren.

Fußball-Verbandsliga: Edelweiß Arnstedt gegen den SV Kelbra

Die Fans, darunter auch zahlreiche mitgereiste Anhänger des SV Kelbra, registrierten nach den 90 Minuten, dass alle Serien weiter Bestand haben. Die Arnstedter gewannen auch das dritte Spiel der Rückrunde. Die Kelbraer dagegen bleiben in der Rückrunde noch ohne Sieg und sogar ohne Treffer. Und noch zwei weitere Serien dauern an. Arnstedt hat gegen Kelbra noch nie verloren, der SV demzufolge noch nicht gegen Edelweiß gewonnen.

Das Kreisderby am Sonntagnachmittag stand im Zeichen eines böigen Windes, der wild über den Arnstedter Sportplatz pfiff.

„Das macht heute hier garantiert den Spielern keinen Spaß und auch den Zuschauern nicht“, ahnte Kelbras Torhüter Renè Gurniak schon vor dem Spiel, was den Aktiven und Fans gut zwei Stunden lang bevorstand.

Keine klaren Torchancen für Kelbra

Wie zu erwarten, behielt der Keeper recht. In den ersten 45 Minuten spielte der SV Kelbra mit dem stürmischen Wind im Rücken. Eine klare Torchance erarbeitete sich der Gast dabei nicht. Der letzte Pass kam nicht an, nur eine 3:1-Eckenführung sprang für den SV heraus. „Warum die mit dem Wind im Rücken nicht geschossen haben, weiß ich nicht. Sie haben immer versucht, das Ganze spielerisch zu lösen. Aber das funktioniert doch bei so einem Sturm nicht“, wunderte sich Arnstedts Keeper Patrick Alfiado.

An der Beschäftigungslosigkeit des Edelweiß-Schlussmannes änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nichts. Nicht eine einzige Parade musste er im gesamten Spiel zeigen. „Das habe ich in einem Spiel in der Verbandsliga auch noch nicht erlebt“, sagte er nach der Partie.

Arnstedt gegen Kelbra: Elfmeter war das Tor des Tages

Da sich auch die Arnstedter in der zweiten Halbzeit mit dem Wind im Rücken spielend nicht entscheidend durchsetzen konnten, war es fast schon logisch, dass die Partie durch eine Standardsituation entschieden wurde. Der erst kurz zuvor eingewechselte Marek Benda kam in der 68. Minute im Kelbraer Strafraum nach einem Zweikampf mit SV-Kapitän Steffen Müller zu Fall. Schiedsrichter Marco Thinius zeigte sofort auf den Punkt. Arnstedts Kapitän Marcel Großmann schnappte sich die Kugel und verwandelte unhaltbar für Kelbras Keeper Renè Gurniak. Es blieb das Tor des Tages.

Nach dem Spiel drehten sich alle Diskussionen um den Elfmeter. „Den kannst du geben“, sagte Kelbras Abwehrspieler Tom Steuer. Ganz anders dagegen sah sein Teamkollege Tino Steinberg die Situation: „Er spielt aus meiner Sicht ganz klar den Ball. Nie und nimmer ist das ein Elfmeter.“

Kelbras Coach Kundlatsch ist sauer

Und auch Kelbras Coach Andreas Kundlatsch war nach dem Spiel sauer. „Der Schiedsrichter hat gesagt, er hat es knacken gehört. So ein Blödsinn. Durch so eine Fehlentscheidung verlierst Du hier.“

Weitaus zufriedener war dagegen verständlicherweise Arnstedts Coach Thomas Vollmann nach der Partie. „Wenn du 90 Minuten lang keine einzige Chance zulässt, hast du am Ende verdient gewonnen. Kelbras Trainer muss aufpassen, dass er nicht weiter mehr auf den Eiffelturm fährt, als nach Arnstedt“, sagt er angesichts eines Zitates des SV-Coaches in der MZ. Und Torschütze Großmann jubelte: „Es war ganz einfach eine geile Leistung der Mannschaft.“ (mz)