Neuer Anlauf zum Glück Fußball Landesliga: Ambitionen bei Eintracht Lüttchendorf / Klassenerhalt beim MSV Eisleben

Eisleben - Zwei Heim- und zwei Auswärtsspiele. Das hielt der Auftaktspieltag der Fußball-Landesliga Staffel Süd für das Quartett der Mannschaften aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz nach der ersten Veröffentlichung eigentlich parat. Daraus wird aber nichts. Nur wenig später stellte sich nämlich heraus, dass die Planungen des Staffelleiters schon wieder Makulatur waren. Zwar änderte sich nichts an der Tatsache, dass der MSV Eisleben und Eintracht Lüttchendorf auswärts loslegen.
Wohl aber daran, dass Emseloh und Stedten vor heimischer Kulisse starten. „Schuld“ daran war die Auslosung der 1. Runde im Landespokal Sachsen-Anhalt, die den beiden Landesligisten das direkte Aufeinandertreffen und damit ein Kreisderby bescherte. Während es so für Eisleben und Lüttchendorf am Wochenende um die ersten Punkte geht, legen Emseloh und Stedten eine Woche später los. Dann auswärts.
Eintracht Lüttchendorf mit Ambitionen
Die abgelaufene Saison 19/20 wird in die Geschichte von Eintracht Lüttchendorf als eine Spielserie der verpassten Möglichkeiten eingehen. Am Ende bleiben viele Fragezeichen. Was wäre, wenn die Eintracht im Pokal-Halbfinale gegen Haldensleben gespielt und gewonnen hätte und damit im Endspiel gestanden hätte? Was wäre, wenn die Saison zu Ende gespielt worden wäre und Lüttchendorf den Tabellenführer Piesteritz noch abgefangen hätte und in die Verbandsliga aufgestiegen wäre? Fragen, die nie beantwortet werden. Was bleibt, ist der Blick in die Gegenwart. Und die Chance, einen neuen Anlauf zu nehmen.
Am Sonnabend starten die Lüttchendorfer 15 Uhr mit der Partie bei Rot-Weiß Kemberg in die neue Saison. Ein Duell, das es zuvor zumindest im Kampf um Punkte nicht gab. Die Gastgeber sind Neuling in der Landesliga und so natürlich entsprechend motiviert für die Begegnung mit der Eintracht.
Drei Neuzugänge und drei Abgänge
Beim Gast gab es in der Pause insgesamt sechs Veränderungen. Drei Neuzugängen stehen drei Abgänge gegenüber. Mit Stephan Neigenfink, er kam vom Verbandsligisten Romonta Amsdorf, haben die Lüttchendorfer eine Portion an Spielstärke und Erfahrung dazu bekommen. Neu sind auch Arian Muriqi (Grün-Weiß Wimmelburg) und der Ex-Piesteritzer Miroslav Sum (SG Bertholdshausen). Neigenfink und Sum werden am Sonnabend auf jeden Fall in der Startformation der Eintracht stehen.
Nicht mehr zum Team zählen Felix Bartolini, Christian Heditzsch und Robert Kemnitz. Der langjährige Kapitän und Torhüter Jens Brandl hat sich aus dem Team verabschiedet, trainiert aber noch ab und an mit und steht bei Bedarf zur Verfügung.
Zu den Teams, die ein gewichtiges Wort im Kampf um den Aufstieg mitreden können, zählt die Eintracht auf jeden Fall. Diesmal will und kann die Mannschaft das Glück zwingen und die Serie mit einem Paukenschlag vollenden. „Wir wollen auf jeden Fall in der Spitzengruppe mitspielen. Das Zeug dazu hat die Mannschaft. Mit Neigenfink und Sum sind zwei Hochkaräter dazugekommen“, blickt Eintracht-Manager Uwe Seemann nach vorn.
Die Fußball-Landesliga ist im Bundesland Sachsen-Anhalt die zweithöchste Spielklasse. Während in der Staffel Nord 17 Mannschaften am Ball sind, gehen in der Staffel Süd 16 Vertretungen auf die Jagd nach Toren und Punkten. Mit dem MSV Eisleben, den Eintracht-Teams aus Lüttchendorf und Emseloh sowie Aufsteiger Romonta Stedten zählen vier Vertretungen aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz zum Kreis der Landesligisten.
Die Erstplatzierten beider Landesliga-Staffeln steigen am Ende der Saison in die Verbandsliga Sachsen-Anhalt auf. Sollte ein Staffelsieger auf das Aufstiegsrecht verzichten, rückt der Zweitplatzierte nach.
Ziemlich heiß dürfte es im Kampf um den Klassenerhalt zugehen. In der Staffel Nord steigen am Ende der Saison gleich fünf Mannschaften ab. In der Staffel Süd wird es vier Absteiger geben.
Fußball: Klassenerhalt das Ziel vom MSV Eisleben
Der MSV Eisleben ist dem Abstiegsgespenst in der letzten Saison gerade noch so von der Schippe gesprungen. Der Saisonabbruch kam den Lutherstädtern im Gegensatz zu den benachbarten Lüttchendorfern nicht ungelegen, standen sie doch zu diesem Zeitpunkt gerade einmal eine Position über dem Strich. Auf ähnliche Zittereinlagen können und wollen die Lutherstädter in der anstehenden Spielserie natürlich liebend gern verzichten.
Die Vorbereitung lief dabei ordentlich. Nur gegen den Verbandsligisten Edelweiß Arnstedt gab es eine knappe 0:1-Niederlage. In den weiteren Partien blieb die Elf ungeschlagen. Viel Selbstvertrauen dürfte das 3:3-Unentschieden in der Geralprobe vor dem Saisonstart beim SV Kelbra geben. Hier machten die Eisleber einen 0:3-Rückstand in den letzten zehn Minuten wett. Apropos Kelbra. Nicht mehr zum Team des MSV Eisleben zählt Tobias Weiß. Er kickt künftig beim Verbandsligisten vom Fuß des Kyffhäusers.
Drei Neuzugänge für das Team aus der Lutherstadt
Neu zum Landesliga-Team aus der Lutherstadt zählt ein Trio. Steven Breßler kehrt nach zehn Jahren und Aufenthalten beim VfB Sangerhausen, Aufbau Eisleben und zuletzt Wacker Helbra zum MSV zurück. Ebenfalls vom Kreisoberligisten Wacker Helbra kommt Oliver Bendzko. Auch er ist beim MSV nun wahrlich kein Unbekannter, kickte zuletzt in der Hinrunde der letzten Saison beim MSV. Der Dritte im Bund der Neuzugänge ist Florian Siebenhühner, der vom halleschen Stadtoberligisten Kanenaer SV kommt.
Das erste Punktspiel bestreitet das Team um Trainer Renè Fränkler am Sonnabend in Reppichau. Anstoß der Begegnung ist da bereits 14 Uhr. Von bisher sieben Duellen mit Reppichau konnten die Lutherstädter erst zwei für sich entscheiden. Beide Siege gelangen allerdings in Reppichau. Kein Wunder, dass die Hoffnung auf den dritten Dreier groß ist. Ein gelungener Saisonstart wäre für die Eisleber jedenfalls der erste Schritt zum anvisierten Klassenerhalt. (mz)
