Fast 60 Einsätze absolviert Fast 60 Einsätze absolviert: Feuerwehr Roßla erlebt ein turbulentes Jahr 2017

Rossla - Für Duong und Felix ist es ein besonderer Abend: Die beiden 15-jährigen Gymnasiasten sind erstmals bei der Jahreshauptversammlung der Roßlaer Feuerwehr dabei. Duong gehört seit drei Jahren zur Feuerwehr, Felix seit sechs Jahren. Dass auf die Jugendwehr Verlass ist, haben die 24 Mädchen und Jungen im vorigen Jahr bei Veranstaltungen der Wehr und auch in Roßla unter Beweis gestellt.
Überhaupt war es - mal wieder - ein turbulentes Jahr, wie Wehrleiter Lars Wiechert berichtet. Denn das Jahr war gerade erst eine halbe Stunde alt, als die Wehr zum ersten Mal alarmiert wurde und 18 Mitglieder ausrücken mussten. Fast 60 Einsätze weist die Statistik für das zurückliegende Jahr aus, also im Durchschnitt wöchentlich mindestens einen.
Bilanz für 2017: Feuerwehr Roßla rückt zu Bränden, Ölspuren und Unfällen aus
Und dabei gab es alle möglichen Fälle, bei denen die Mitglieder der Roßlaer Ortswehr gefragt waren: Brände von Fahrzeugen, Häusern, Wohnungen, Scheunen oder Schuppen, Unfälle, Ölspuren, Schlammlawinen, umgestürzte Bäume, beim Retten von Menschen in verschiedensten Notsituationen. Oft auch außerhalb von Roßla, beispielsweise in Dietersdorf, Kelbra, Agnesdorf, Schwenda oder Rottleberode, waren die Feuerwehrleute im Einsatz.
Wie Wiechert berichtet, hätten die zwei Frauen und 30 Männer der Einsatzabteilung durchschnittlich mehr als 50 Stunden Ausbildung im Vorjahr absolviert. Spitzenreiter war Thomas Schulze mit sage und schreibe 112 Stunden. Standard sei, an 40 Ausbildungsstunden jährlich teilzunehmen.
Nicht alle aktiven Mitglieder hätten diese Stundenzahl erreicht, unter anderem wegen Krankheit, Ausbildung, beruflicher oder privater Gründe. Doch Wiechert betont: „Es sind gute Feuerwehrkameraden, auf die ich nicht verzichten möchte.“ Erfolge gebe es bei der Ausbildung und Qualifizierung: ob beim Erwerb des Lkw-Führerscheins, der Ausbildung von Atemschutzgerätewarten, Gruppenführern oder Zugführer.
Unterstützung der Arbeitgeber und Sponsoren enorm wichtig
Ohne die Unterstützung der Arbeitgeber, Sponsoren und Bürger, von Landkreis, Gemeinde- und Ortschaftsrat sowie der Gemeindewehrleitung wäre die Roßlaer Wehr nicht so schlagkräftig, wie sie es ist.
Dennoch gebe es einige Probleme, stellt der Ortswehrleiter fest. Kindern und Jugendlichen die Teilnahme an Veranstaltungen zu ermöglichen, erfordere erheblichen logistischen und zeitlichen Aufwand; das müsste man anders lösen. Auch um die Tagesalarmbereitschaft sei es nicht so gut bestellt, wie es nötig wäre. Außerdem müsste das Tor des alten Gerätehauses, das nun über eine neue Heizung verfügt, endlich in Ordnung gebracht werden.
Sorgen anderer Art schildert Hanno Heßler, der als Gerätewart für die sieben Fahrzeuge der Roßlaer Wehr die Verantwortung trägt: Die Reparatur eines Löschfahrzeugs habe viel zu lange gedauert, es gebe daran immer noch einige kleine Mängel zu beheben. Mehrere Fahrzeuge bräuchten neue Reifen.
Gemeinde Südharz kann sich auf Roßlaer Wehr verlassen
Die jährliche Überprüfung der Drehleiter, die im gesamten westlichen Kreisgebiet eingesetzt wird, koste viel Zeit. Bei seiner Arbeit als Gerätewart, bedankt sich Heßler, hätten ihn Steffen Knothe und Jens Gebelein unterstützt. Künftig wird Erik Hoppe als stellvertretender Gerätewart einen Teil der Aufgaben übernehmen.
Dass sich die Gemeinde Südharz auf die Roßlaer Wehr verlassen kann, weiß Bürgermeister Ralf Rettig (parteilos) nur zu gut. Ortsbürgermeisterin Nadine Pein (CDU) lobt, dass die Roßlaer Wehr „nicht mehr in Ortsgrenzen“ denkt. Sie sei außerordentlich beeindruckt von der Arbeit der Wehr und des Fördervereins.
Im Namen der Bürger und Vereine bedankt sie sich für die Unterstützung bei den Festen und für die tolle Nachwuchsarbeit. „Ohne euch wären wir da nichts.“ Pfarrer Folker Blischke bringt es auf den Punkt: Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen zählten auch hier Leidenschaft, viel Fleiß und Training und ein gutes Mannschaftsgefühl. (mz)