Zweite Badesaison Zweite Badesaison am Ditfurter See: 80 Tonnen Sand sorgen für echtes Strand-Gefühl

Ditfurt - Außer Enten und Schwänen wagt sich derzeit zwar niemand am Ditfurter See ins Wasser. Doch der Beginn der Badesaison ist nicht mehr fern: Offizieller Start für Wasserratten und Sonnenanbeter ist am Mittwoch, 15. Mai, wie Ditfurts Bürgermeister Matthias Hellmann (FDP) mitteilt. Es ist die zweite Saison, in der offiziell in der früheren Kiesgrube gebadet werden darf.
Derweil werden am See die Voraussetzungen für den Badespaß bei sommerlichem Wetter geschaffen. Montagmittag wurden rund 80 Tonnen Sand in drei Fuhren an der Badestelle angeliefert.
Am Dienstag soll das Material mit einem Frontlader am Strand verteilt werden, so Uwe Fechner, Leiter Produktion und Technik bei der Mitteldeutschen Baustoffe GmbH Sennewitz (MDB), zu der das Bodekieswerk in Ditfurt gehört. Von 1976 bis 1999 hat das Unternehmen, zu DDR-Zeiten als Teil des Natursteinkombinats Halle, dort, wo heute der See ist, ein Kieswerk betrieben.
Jahrelang wurde hier illegal gebadet, seit 2018 ist es offiziell erlaubt
Jahrelang wurde in dem Gewässer illegal gebadet, bevor dies 2018 amtlich erlaubt wurde (die MZ berichtete). Mit dem vergangenen Jahr ist der Bürgermeister zufrieden. „Die Saison ist gut verlaufen.“ Besondere Vorkommnisse habe es nicht gegeben, der Müll sei meist entsorgt worden. „Die Besucher haben sich ordentlich verhalten“, so Hellmann.
Er weist darauf hin, dass das Parken weiterhin nur auf der ausgeschilderten Fläche erlaubt sei. Die Parkplätze unmittelbar am Seeufer dürften nur von den Mietern von Ott’s Garten benutzt werden, die vom Vermieter, dem Ditfurter Heimatverein, dafür Parkausweise erhalten.
„Das Ordnungsamt wird rund um den See unterwegs sein, auch am Wochenende und verstärkt bei Sonnenschein“, kündigt Matthias Hellmann an. Verstärkte Kontrollen hätten 2018 dazu beigetragen, dass das wilde Parken erheblich zurückgegangen sei. Neu sind die leuchtend blau gestrichenen Bänke, die die Gemeinde an das Seeufer hat umsetzen lassen.
Gemeinde ließ Bänke am Ufer aufstellen, Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind unterwegs
Der Weg selbst gehört inzwischen der Gemeinde. Die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH hatte das Gelände rund um den See zum Verkauf angeboten, und damit der Zugang für die Allgemeinheit erhalten bleibt, hat sich Ditfurt um den Kauf bemüht, der inzwischen abgewickelt wurde, wie Matthias Hellmann berichtet. 10.500 Euro hat die Gemeinde dafür 2019 und 2020 im Haushalt eingestellt.
Kritisiert wurde im vergangenen Jahr, dass es vor Ort keine Toiletten gegeben hat. Dies soll sich nun ändern: Vier Dixi-Kabinen sollen aufgestellt werden, gesponsert wiederum durch die MDB. „Die Gemeinde hat durch den Badebetrieb keinerlei Einnahmen“, betont Hellmann - deshalb müsse er über Spenden und Sponsoring finanziert werden.
Eintritt wird nicht erhoben, doch über Spenden freue man sich jederzeit. Derzeit werde geprüft, ob Besucher per QR-Code Geld geben könnten. Ein solcher Code könnte auf Schilder gedruckt werden, die am See auf die Möglichkeit zur Spende hinweisen.
Eintritt wird nicht kassiert, die Gemeinde erwägt Spendenzahlung per QR-Code mit Smartphones
Er könnte mit dem Smartphone gescannt werden und würde Nutzer zu einer Internetseite leiten, auf der sie spenden können. Ob das rechtlich möglich sei, sei noch nicht abschließend geklärt. Spenden könne man aber auch per Überweisung.
Ein offizielles Badegewässer nach EU-Norm ist der Ditfurter noch immer nicht. „Das wäre zu teuer für uns“, so Hellmann - für den Status müsse die Gemeinde zahlen. Die Wasserqualität werde aber regelmäßig vom Gesundheitsamt überprüft. „Sie ist einwandfrei, nahezu trinkwassertauglich“, so der Bürgermeister.
Der Verdacht auf Zekarien oder Entenflöhe im Wasser, der im vergangenen Jahr aufkam, habe sich nie bestätigt. Es gelte aber nach wie vor: „Das Baden erfolgt auf eigene Gefahr, eine Badeaufsicht gibt es nicht“, informiert Hellmann.
Spenden an die Gemeinde Ditfurt für den Badebetrieb, Stichwort See: IBAN DE20 8105 2000 0309 7554 50, Harzsparkasse, NOLADE21HRZ (mz)