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Wolterstorff-Gymnasium Ballenstedt Wolterstorff-Gymnasium Ballenstedt: Neubau verbindet bald beide Häuser

Von Petra Korn 03.03.2017, 06:45
Der Abrissbagger hat schon ganze Arbeit geleistet. Der alte Verbindungsbau ist Geschichte, ein neuer wird in den nächsten Monaten gebaut.
Der Abrissbagger hat schon ganze Arbeit geleistet. Der alte Verbindungsbau ist Geschichte, ein neuer wird in den nächsten Monaten gebaut. Chris Wohlfeld

Ballenstedt - Der Bagger hat bereits ganze Arbeit geleistet: Von dem flachen Bau mit viel Glas, der die Erdgeschosse von Alt- und Neubau des Wolterstorff-Gymnasiums Ballenstedt miteinander verbunden hat und zugleich als Eingang zur Schule fungierte, ist nur noch Schutt übrig.

Der Bereich wird noch eine ganze Weile Baustelle bleiben: Errichtet werden soll hier ein Neubau, der die beiden Häuser in allen Geschossen verbinden soll. Bauherr ist der Landkreis Harz, der Träger der Schule. Mit dem Ersatzneubau sollen auch Aufenthalts- und Unterrichtsräume entstehen; zudem soll ein Aufzug eingebaut werden. Insgesamt sollen rund 1,6 Millionen Euro investiert werden.

Rückblick: Im November 2015 hatte der Landkreis Harz aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ (Eler) Fördermittel für eine energetische Sanierung und den Neubau des Verbinders am Wolterstorff-Gymnasium Ballenstedt beantragt. Im Juni 2016 kam ein Ablehnungsbescheid; begründet worden war dieser mit einer fehlenden Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.

Erstes Projekt wurde im Juni 2016 abgelehnt

Für den Landkreis war das nicht nachvollziehbar: „Ein wirtschaftlicher Vergleich zwischen der Sanierung des vorhandenen eingeschossigen Verbindungsgebäudes, welches nicht erweitert werden kann, und dem Neubau eines Ergänzungsbaus als Verbinder über alle Geschosse ist nicht möglich“, hatte Landrat Martin Skiebe (CDU) erklärt. Und beim Neujahrsempfang der Stadt und des Kirchenkreises Ballenstedt hatte er versichert, dass Planungen nicht verloren seien, der Landkreis an seinem Vorhaben festhalte.

„Der Landkreis Harz beabsichtigt nun, mit Eigenmitteln die Schulgebäude in Bauabschnitten zu sanieren“, erklärte Manuel Slawig, Pressesprecher der Kreisverwaltung. Die Sanierungsmaßnahmen sollen sich über mehrere Jahre erstrecken und bei laufendem Betrieb stattfinden. Ein erster Bauabschnitt ist dabei der Neubau des Verbinders zwischen dem Alt- und dem Neubau.

Barrierefreier Zugang zur Schule

„Die Anbindung an die Freifläche, die Verbindung der Geschosse des Alt- und des Neubaus der Schulgebäude und der Einbau eines Aufzuges ermöglichen den barrierefreien Zugang zu den Schulgebäuden“, erläuterte Manuel Slawig und machte aber auch deutlich: „Eine komplett barrierefreie Schule wird nicht erreicht.“ So werde der Zugang zu einzelnen Räumen im Altbau nach wie vor nur über einige wenige Stufen möglich sein.

Mit dem neuen Verbinder sollen auch zusätzliche, für den Schulbetrieb benötigte Räume geschaffen werden. Entstehen sollen im Erdgeschoss ein Pausenraum für Schlechtwetter, im ersten Obergeschoss ein Lehrerzimmer und im zweiten Obergeschoss zwei Unterrichtsräume. Die Bauzeit soll etwa ein Jahr betragen. Sie ist aber witterungsabhängig, so der Pressesprecher.

Christa Weber, Schulleiterin des Wolterstorff-Gymnasiums Ballenstedt, freut sich, dass die Arbeiten zum Neubau des Verbinders nun begonnen haben. „Das ist einfach notwendig“, sagte sie. „Wir brauchen mehr Räume.“ Die Klassenräume im Altbau seien „definitiv zu klein“ für 29 Schüler, die teils in den Klassen lernen. Hinzu komme, dass Unterricht wie beispielsweise Ethik in geteilten Kursen erfolge.

Nicht genug Platz für alle Lehrer

Doch nicht nur bei den Klassenräumen klemmt es: „Es gibt auch kein Lehrerzimmer für alle Lehrer“, so die Schulleiterin. Und: „Wir haben eine Treppenschule.“ Schüler wie Lehrer müssten in einem Gebäude die Treppen komplett hinunter, im anderen wieder hinauf. „Das ist überhaupt nicht barrierefrei“, sagt Christa Weber und erinnert daran, dass der Grundstein für die Schule 1850 gelegt und dann immer wieder an- und umgebaut worden sei. Jetzt würden die bautechnischen Voraussetzungen geschaffen, Probleme zu lösen. „Lehrer, Schüler und Eltern hoffen darauf, dass 2018 dann die geschaffenen Räume auch vollwertig genutzt werden können“, so die Schulleiterin.

Über das Bauvorhaben und damit verbundene Änderungen beispielsweise zu den Wegen in der Schule seien Schüler und Eltern über Schreiben und Planskizzen informiert worden. Während der Bauzeit stehe auch der Parkplatz an der Schule nur eingeschränkt zur Verfügung. Doch das Parken in Schulnähe „funktioniert in Abstimmung mit den Anwohnern ganz gut“, sagt Christa Weber. „Die meisten freuen sich mit uns, dass es hier weitergeht.“ (mz)