Wernigeröder Musikgymnasium Wernigeröder Musikgymnasium: Quereinstieg möglich

Wernigerode/Quedlinburg - Ob es besondere Schüler sind, die am Landesgymnasium für Musik in Wernigerode lernen?
Die Quedlinburgerinnen Lea Gils (12) und Chantal Loch (17) wiegen den Kopf.
„Eigentlich unterscheidet uns von normalen Altersgefährten zumindest das besondere Interesse für Musik.“
Chantal Loch hat den Vergleich, denn einst ging sie auf ein Quedlinburger Gymnasium.
„Es ist schon schöner hier, man ist enger miteinander verbunden, allein schon durch das Leben im Internat.“
Wernigeröder Musikgymnasium: Vorher auf normalem Gymnasium
Sie gehört zu jener Spezies Gymnasiasten, die nicht sofort von der Grundschule ans Landesgymnasium wechselten. „Meine Musiklehrerin empfahl mir den Wechsel, hat mit meinen Eltern geredet, damit war es so gut wie entschieden.“
„Am kommenden Sonnabend laden wir ab 10 Uhr alle Interessenten ein, die zu uns ans Landesgymnasium kommen wollen, Grundschüler wie Quereinsteiger bis Klasse 10, denn diese Form der Ausbildung lohnt sich“, meint Schulleiter Dr. Detlef Gieseler.
Dort werden die Schüler und deren Eltern bestimmt auch auf die beiden singenden Quedlinburgerinnen treffen. Chantal Loch, die sich gerade auf das Abitur vorbereitet, singt mittags mit dem Rundfunk-Jugendchor Ausschnitte aus dem Konzertprogramm, mit dem das Ensemble in Israel gastierte.
Wernigeröder Musikgymnasium: Dem Bruder gefolgt
Die Siebtklässlerin Lea Gils wird eine von den Instrumentalisten sein, die in der Aula mit dem Schulorchester probt. Wie alle Schüler des Landesmusikgymnasiums erhält sie Klavierunterricht. „Im Orchester spiele ich jedoch Querflöte.“
Mit ihrem Weg an die berühmte Schule folgte sie ihrem Bruder. „Der lernt in der achten Klasse. Erst hat er sich für das Musikgymnasium entschieden, dann ich auch.“
Wernigeröder Musikgymnasium: Alles viel familiärer
Chantal Loch schätzt das Klima der Bildungseinrichtung. „Alles ist durch die kleinen Klassen familiärer und vertrauter.“
Dass der Schulalltag aber durchaus anstrengender und durch den nachmittäglichen Klavierunterricht länger ist, nehmen die Kinder und Jugendlichen auf sich.
Nicht nur, weil die vielfältigen Auftritte sie dafür entlohnen. Lea Gils singt zwar noch im Kinderchor, durfte aber schon mit ihn in Belfort (Frankreich) gastieren.
Wernigeröder Musikgymnasium: Musikprüfung dauert 300 Minuten
Herkömmlichen Musikunterricht gibt es am durch seine Chöre bekannten Gymnasium nicht.
„Dafür Stimm- und Gehörbildung, Klavier, Musikgeschichte und ab 10. Klasse Chorleitung“, löst Chantal Loch das Rätsel auf. „Zum Abitur schreiben alle 300 Minuten Musik als Leistungsfach“, fügt sie an. Dafür verzichte man auf die dritte Fremdsprache.
Dass alle Abiturienten Musik studieren wollen, Sänger oder Musiklehrer werden, dementiert Chantal Loch.
„Nein, aber die Liebe zur Musik und zum Musizieren sowie viele Tugenden bleiben doch.“ Nicht umsonst gehört zum Credo des Landesgymnasiums, nicht nur gemeinsam zu singen und zu lernen, sondern auch gemeinsam zu wachsen. Wobei, die künftige Abiturientin plant ein Lehramtsstudium. Natürlich im Fach Musik. (mz)