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The Voice of Germany The Voice of Germany: Flo Unger und Friedemann Petter nach ihrem letzten Auftritt bei "The Voice of Germany"

Von Sabine Herforth 12.12.2016, 12:38
Flo Unger aus Thale mit Coach Samu Haber und Gastcoach Shawn Mendes.
Flo Unger aus Thale mit Coach Samu Haber und Gastcoach Shawn Mendes. Kowalski

Berlin - Im Finale von „The Voice of Germany“ stehen die mitteldeutsche Sänger Flo Unger aus Thale und Friedemann Petter aus Leipzig leider nicht. Da diesmal nicht die Jury, sondern die Zuschauer über ein Weiterkommen der letzten sechs Kandidaten entschieden haben, treten nun Tay Schmedtmann, Robin Resch, Boris Alexander Stein und Marc Amacher am 18. Dezember im Finale gegeneinander an.

Doch was sagen Unger und Petter nach ihrem letzten Auftritt am Sonntagabend in der SAT1-Show? Wie haben sie sich gefühlt und wie soll es nun in ihrem Leben weitergehen?

Flo Unger aus Thale:

Der 23-Jährige aus dem Team von Samu Haber musste sich gegen seinen Mitkandidaten  Robin Resch geschlagen geben.

„Ich gönne es ihm von Herzen“, sagt er nach der Show. Tatsächlich war ihm die Enttäuschung, das Finale nicht erreicht zu haben, kaum anzusehen. „Ich bin super dankbar für das Erlebnis“, erzählt Unger zufrieden und drückt seinem Teamkollegen die Daumen: „Ich hoffe, dass Robin das Ding für Team Samu holt.“

Der 23-Jährige hat Backstage immer mitgefiebert

„Die anderen Auftritte waren extrem gut. Ich habe Backstage immer mitgefiebert“, findet der Musiker nur lobende Worte für die anderen Talente. Er selbst muss sich hinter seinen Konkurrenten nach ihrem aber nicht verstecken. „Ich bin sehr, sehr zufrieden. - Auch wenn ich viele Töne verhauen habe“, sagt der 23-Jährige und lacht.

Sein Ziel sei gewesen, Spaß zu haben. Und das habe er bei der Liveshow auf jeden Fall gehabt. Auch wenn so ein Auftritt live im Fernsehen schon eine andere Hausnummer ist, als bei einer Aufzeichnung, wo sich Patzer einfach rausschneiden lassen.

„Es ist vom Feeling komplett anders“, so der 23-Jährige und: „Es muss alles ‚on point‘ sein.“ Und deshalb sei das Halbfinale und die Erfahrung live vor einem Millionen-Publikum zu singen auch sein bisher größter Erfolg gewesen.

„Ich bereue es keine Sekunde, mich hier beworben zu haben“, sagt er selbstbewusst. „Ich habe mich absolut weiterentwickelt. Ich bin von Show zu Show gereift – musikalisch und persönlich.“

Unger hat viel Bühnenerfahrung gesammelt

So konnte der Thalenser viel Bühnenerfahrung sammeln, um die ihn andere Musiker beneiden werden. Er habe gelernt seine Stimme kontrollierter und bewusster einzusetzen. Darüber hinaus arbeitete er gemeinsam mit Samu Haber an eigenen Songs, von denen einer bereits veröffentlicht wurde.

Auf „Allein zu zweit“ ist Flo Unger besonders stolz, denn der Titel stammt aus seiner eigenen Feder und überzeugte seinen Coach. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Song.“

Flo will sich erst einmal eine Pause gönnen

In den vergangenen Wochen und Monaten passierte so viel durch die Show, dass er sich jetzt erst einmal eine Pause gönnen will. „Dieser ganze Prozess war eine riesiger Gewinn“, fasst er zusammen, will sich nun aber erst einmal ein paar Tage zurückziehen und die Ereignisse, die auf ihn einprasselten verarbeiten.

Außerdem wolle er sich die Zeit nehmen, herauszufinden in welche Richtung es künftig gehen soll. Mit Musik soll es in jedem Fall weitergehen. Ziel sei, ein eigenständiger Künstler zu sein und ohne „The Voice of Germany“ eine Karriere zu starten. „Daran werde ich so gut es geht arbeiten.“

Friedemann Petter aus Leipzig:

Wettschulden sind Ehrenschulden, heißt es so schön. Für Friedemann Petter sind sie zudem ein Karrieresprungbrett. Denn auch, wenn für den Kandidaten von „The Voice of Germany“ am Sonntag im Halbfinale der Show die Reise endete, so war die Casting-Show doch ein Erlebnis für ihn.

Petter hat vor zwei Jahren mit dem Gesang begonnen

Erst vor zwei Jahren hat er begonnen, sich ernsthaft mit Gesang zu beschäftigen. „Ich habe dann gemerkt, dass ich das gern für Leute mache“, erklärt der Leipziger. Später stand er mit einer Big Band auf der Bühne und wollte seine Liebe zur Musik zu seinem Beruf machen.

Er schrieb sich für Jazz- und Popularmusik ein – jedoch mit dem Ziel, sich nach zwei Jahren mit seiner Musik selbst finanzieren zu können. Also wettete der Student mit sich selbst, dass er sich – würde er sein Ziel nicht erreichen – bei „The Voice“ bewirbt.

Dort ging es nach der Blind Audition in die Battles, dann in die Sing Offs und schließlich bis ins Halbfinale in Berlin. Dort feierte ihn das Publikum für seinen Auftritt bei dem er „Bye Bye“ von Cro sang. Doch dann endete seine Reise. Den begehrten Platz im Finale der Show bekam Boris Alexander Stein, der mit großer Mehrheit bei der Abstimmung die Konkurrenz hinter sich ließ.

Leipziger hätte sich mehr Zuspruch gewünscht

„Es ist keine Überraschung. Ich hätte mir nur etwas mehr Zuspruch gewünscht“, sagt der 21-Jährige etwas zerknirscht nach der Sendung. Tatsächlich hatten nur 8,5 Prozent der Zuschauer für ihn angerufen. „Ich gönne es Boris, er ist ein lieber, großherziger Musiker“, sagt Friedemann Petter.

Dass beim Halbfinale das erste Mal live übertragen wurde, war für ihn kein Problem. „Im Studio hat sich nicht so viel geändert“, erklärt der 27-Jährige. Zwar hätte er bei einem Patzer nicht wie bei den Aufzeichnungen zuvor einfach von vorn beginnen können – aber „es hat sich fast genauso angefühlt.“

Mit der Reizüberflutung umgehen

Aus der Zeit beim Team von Yvonne Catterfeld nimmt der Leipziger einiges in Sachen Musik- und Showbusiness mit. „Man lernt hier Sachen, die man vorher noch nie gemacht hat“, so Friedemann Petter. Ein Lektion sei gewesen, mit dieser Reizüberflutung umzugehen. Überall im Studio sind die Scheinwerfer auf ihn gerichtet – und trotzdem darf er keine Miene verziehen, wenn ihn mal eines der Lichter blendet.

Dann ein Publikum, dass quasi drei Stunden am Stück jubelt, eine Jury aus bekannten Musikern und internationalen Interpreten – und nicht zu vergessen die aufwändigen Bühnenbilder samt Pyrotechnik.

Friedemann muss jetzt Lehrstoff nachholen

Doch diese Zeit zwischen Soundchecks und eigenem Song ist für Friedemann Petter nun erst einmal vorbei. Jetzt heißt es für den Leipziger Lehrstoff nachholen. „Ich werde zurück an die Hochschule“, kündigt er an.  An seiner musikalischen Karriere will der 27-Jährige weiter feilen und die kommerzielle Seite erst einmal hinter sich lassen. Denn in der Show habe er seine Songs nicht zuletzt danach ausgewählt, was dem Publikum gefällt.

„Ich werde die Sachen machen, auf die ich Bock habe“, erklärt er. Für den Studenten ist das Blues und Jazz – „und tatsächlich englische Songs“, fügt er an. Bei „The Voice“ hatte er durchweg deutsche Lieder ausgesucht – das erste Mal, dass er überhaupt in seiner Muttersprache vor Publikum gesungen hat. (mz)