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Stahl Thale siegt trotz Unterzahl Stahl Thale siegt trotz Unterzahl: Joker Ramon Köhler sticht

Von Oliver Hille 20.03.2016, 22:17
Ramon Köhler von Stahl Thale bei einem Zweikampf
Ramon Köhler von Stahl Thale bei einem Zweikampf Detlef Anders

Thale - Mit einem deutlichem 4:0-Auswärtssieg und drei wichtigen Punkten kehrte Stahl Thale am Sonntag vom Landesliga-Spiel bei Grün-Weiß Ilsenburg zurück. Doch nach diesem deutlichen Ergebnis sah es lange Zeit nicht aus.

Trainer Ingo Vandreike war sehr zufrieden, gestand aber: „Das Ergebnis ist vielleicht ein bis zwei Tore zu hoch und täuscht etwas über den Spielverlauf hinweg. Ilsenburg war in der ersten Halbzeit klar die bessere Mannschaft.“

Ilsenburger kämpfen verbissen

Die mitten im Abstiegskampf steckenden Ilsenburger kämpften verbissen und suchten wie vom Thalenser Trainerteam erwartet ihr Heil in der Offensive. Doch ein Fernschuss (7.), ein Kopfball nach einer Ecke (9.) und ein Freistoß (11.) der Gastgeber waren zu unplatziert. Den strammen Schuss von Matthias Enigk konnte Stahl-Torwart Nico Picek unter sich begraben (15.). „Meine Männer hatten mit dem Gegenwind zu kämpfen, und so sind viele unserer Aktionen noch verpufft“, beschrieb Vandreike das Problem in der ersten Hälfte.

Thale wartete die Angriffsbemühungen der Gäste geduldig ab und kam in der 17. Minute durch den Kopfball von Florian Köhler nach Freistoß von Steven Rentz selber zur ersten Chance. Dann klärte Marcel Tietze gegen einen frei durchgelaufenen Ilsenburger ganz souverän im letzten Moment (25.). Darauf witzelte ein Thalenser Zuschauer: „Wie ein guter Wein, der wird im Alter immer besser.“ Bis zur Halbzeit hatte Ilsenburg noch einige gute Chancen, die aber alle von der sehr guten Thalenser Defensive vereitelt wurden.

Zehn starke Minuten der Thalenser

Nach der Halbzeitpause und mit dem Wind im Rücken folgten dann zehn starke Minuten der Thalenser und ein Doppelschlag. Nach einem Einwurf reagiert Michael Umgelder blitzschnell und flankt punktgenau auf Kai Rathsack, der den Ball technisch hochklassisch direkt per Volleyabnahme mit links und unhaltbar ins Dreiangel schlug (47.). Kurze Zeit später kombinierten sich Steven Rentz und Artjoms Lonscakovs schön durch das Mittelfeld. Loscakovs setzte Michael Preuß wunderbar in Szene, der wie in „alten Zeiten“ am Torwart vorbei ins rechte Toreck zur 2:0-Führung einschoss (54.).

Die Thalenser Offensive wurde dann durch einen Platzverweis gegen Christopher Klöppel ausgebremst (65.). Die gelb-rote Karte war in den Augen der mitgereisten Thalenser Zuschauer unverständlich und überzogen, nachdem Klöppel dem Ball trotz Pfiff des Schiedsrichters noch nachgegangen war. In Überzahl kamen die Gastgeber noch zu sehr guten Chancen. Diese wurden aber allesamt vom starken Thalenser Torhüter Nico Picek in 1:1-Situationen gegen Dawid Lozinski (70.) und Niclas Bollmann (81.) und beim Schuss von Tommy Berndt (76.) stark geklärt. In der 85. Spielminute zeigte der Schiedsrichter dann auch dem Ilsenburger Tommy Berndt die gelb-rote Karte.

Großer Auftritt des eingewechselten Ramon Köhler

Nun kam der große Auftritt vom eingewechselten Ramon Köhler: Beim Klärungsversuch des Ilsenburger Torhüters war der Stahl-Stürmer hellwach, ging drauf und blockte den Ball ab, um ihn anschließend zum 3:0 ins Tor zu schieben (88.). Bereits eine Minute später sahen die Zuschauer eine schöne Kombination von Steven Rentz auf den ebenfalls eingewechselten Andy Lippert. Letzterer passte mit Auge auf den clever mitgelaufenen Ramon Köhler, der den Ball noch vor dem Torwart und Verteidiger zum 4:0-Endstand ins Tor grätschte (89.).

„Erst nach der Halbzeit haben wir unser wahres Gesicht gezeigt. Die schnellen und clever rausgespielten Tore direkt nach der Pause haben uns natürlich deutlich in die Karten gespielt, und dass Ilsenburg seine Chancen nicht nutzen konnte. Aber so ist es halt, wenn du schon unten drin stehst machst du die Dinger nicht rein“, sagte Vandreike. Natürlich habe Nico Picek dazu noch großartig viele „Hundertprozentige“ von Ilsenburg vereitelt und die Abwehr sehr gute Arbeit geleistet. „Auch, dass Ramon, Steven und Andy kurz vor Schluss die Cleverness und Übersicht zeigten, ermöglichte uns zwei weitere, schnelle Tore. Insgesamt war es eine geschlossene und starke Leistung meiner Mannschaft, trotz 20 Minuten in Unterzahl.“ (mz)

Thale: Picek, Umgelder, Tietze, Lonscakovs, Könnecke, Zawihowski, Preuß (72. R. Köhler), Rentz, F. Köhler (87. F. Köhler), Rathsack, Klöppel