Sportfest Sportfest: Sorge um Traditionswettstreit
Quedlinburg/MZ. - Bereits zum 55. Mal haben sich die Sportler aus den Förderschulen des Vorharzes am Mittwoch zu einem gemeinsamen sportlichen Wettstreit in den leichtathletischen Disziplinen getroffen. Zum 22. Mal in Folge war die Quedlinburger Pestalozzi-Schule Gastgeber auf dem Moorberg. Doch bei der Eröffnung schwang schon etwas Wehmut mit.
Veränderungen in der Schulpolitik des Landes, das lernbehinderte Schüler nicht mehr nur allein in den Förderschulen unterrichten lassen will, sondern möglichst an den Grundschulen und Sekundarschulen fördern will, würden Lehrern und Schülern die Teilnahme an einem solchen sportlichen Event erschweren, war zu hören. "Ich hoffe und wünsche mir, dass das Sportfest noch recht lange möglich ist", betonte Brunhilde Gaertner, die Schulleiterin der Quedlinburger Förderschule.
Für sie war es zugleich das letzte Sportfest, denn sie wird in einem halben Jahr in den Ruhestand gehen, verriet sie. Doch wie die Anwesenheit aller heutigen und ehemaligen Schulleiter der beteiligen Schulen zeigt, wird sie bei einem Fest im nächsten Jahr natürlich als Zuschauerin dabei sein.
Aber auch bei ihrem letzten Sportfest hoffte sie vergeblich auf den Gewinn des wieder vom Landkreis gut gefüllten Pokals für den Sieger im Schulstaffelwettbewerb. Nachdem die Ascherslebener vor einem Jahr siegten, holte sich jetzt wieder Seriensieger Hettstedt den Pokal. Die Ascherslebener landeten vor Quedlinburg auf Rang zwei.
Auch in vielen Wettbewerben standen Mädchen und Jungen aus der Einestadt auf dem Treppchen. Gleich zweimal schaffte es Julien Olbert ganz nach oben, Er siegte bei den Jungen B im Weitsprung (4,32 Meter) und war auch im 50- m-Sprint in 7,1 Sekunden nicht zu schlagen. Zwei weitere erste Plätze gingen auf das Konto von Franziska Bott, die im Ballwurf bei den C-Mädchen mit 26,90 Meter die Nase vorn hatte, und Dominic Paul Koch, der im Sprint in 8,0 Sekunden als Erster über den Zielstrich lief.
Pech hatte Patricia Klauß. Nach ihrem Vorlaufsieg über 50 Meter der Mädchen C kam sie im Endlauf zeitgleich (8,2 Sekunden) mit der Siegerin ins Ziel, wurde aber nur Zweite.
Um 70 Zentimeter musste sich Sabrina Dürrmann im Ballwurf der Mädchen B geschlagen geben. Jason null ließ in 75 Meter-Lauf (Jungen A) nur Tony Wedler den Vortritt. Jason Null wurde zudem noch Dritter im Weitsprung. Ebenfalls auf Platz drei kamen Lucas Przemuß (Kugelstoßen, Jungen A) und Robin Küspert (Weitsprung, Jungen C).
Insgesamt neun Schulen waren wieder nach Quedlinburg gekommen. Für die Schulen aus Aschersleben, Hettstedt, Staßfurt, Halberstadt, Wienrode, Wernigerode, Hornhausen und Bad Suderode war es trotz des Aufwandes eine Herzenssache. Schüler, die in Mathe und Deutsch vielleicht nicht immer die Besten sind, können sich beim Sport beweisen und Medaillen holen.
Mangels guter Sportler hatte jedoch Oschersleben abgesagt und am Dienstag folgte aus Sangerhausen eine Absage.
"Wir müssen alle motivieren und die Verbindung halten", wünschte sich Brunhilde Gaertner. Sie dankte ihren Kollegen, vor allem Sportlehrerin Martina Groß, für die Organisation. "Das ist eine schöne Sache", lobte Henning Rühe, der Präsident des Kreissportbundes Harz, der erstmals bei diesen Wettkämpfen zusah und sich wünschte, dass alle Kinder auch das Sportabzeichen ablegen.