Skispringen Ballenstedt Skispringen Ballenstedt: Mit Mut ins Amtmannstal

Ballenstedt/MZ - Weit über 100 Zuschauer verfolgten das Herbstspringen des SV Fortuna Ballenstedt. Bei sonnigem Spätherbstwetter sahen sie 22 Mädchen und Jungen von der 25-Meter-Schanze springen. „Man muss schon den Hut ziehen, wie viel Mut auch die kleinsten Sportler immer wieder aufbringen, um hier einen Sprung zu wagen“, sagte Ernst Pietschmann, der den Wettkampf als Sprecher mit Wissenswertem rund um das Skispringen und die Geschichte der Röhrkopfschanze begleitete.
Platz zwei ging an Josua Selent
Die weitesten Sprünge bekamen die Zuschauer dieses Mal von Leif Fricke vom SK Wernigerode und von Tom Göthlich vom WSV Harzgerode zu sehen. Fricke schaffte mit 20,5 Metern den größten Satz des Tages. Für Göthlich notierten die Wertungsrichter Ralf Franke, Thomas Trautmann und Steffen Wolfsdorf Sprünge von je 20 Meter Weite. Das reichte in der Altersklasse S14 für insgesamt 198,3 Punkte und den Sprung aufs höchste Treppchen. Platz zwei ging an Josua Selent (19,0m/19,0m/ 193 Pkt.) vom SK Wernigerode, Dritter wurde Pascal Kübrich (17,5; 18,5; 182,7; WSV Harzgerode).
Einen Podiumsplatz hatten sich die Gastgeber auch in der Altersklasse S12 erhofft: Paul Kinder hatte hier im ersten Versuch 19 Meter hingelegt, stürzte aber beim zweiten Sprung. Damit war der Weg frei für Kinders stärksten Konkurrenten, dem Wernigeröder Leif Fricke. Mit Weiten von 19,5 und 20,5 Metern und somit 205,1 Punkten in der Gesamtwertung siegte er unangefochten. Von den Harzgerödern hatte hier Felix Wawra mit 15 und 15,5 Metern (165,5 Pkt.) das beste Ergebnis, was für ihn Platz fünf bedeutete. Für den WSV Harzgerode platzierten sich Chiara Nicolai (11,5; 13,5; 150,1) auf Rang 7 und Paul Kinder wegen seines Sturzes (0,0; 19; 73,4) auf Rang neun.
In der Klasse der Zehn- und Elfjährigen gab es für die Harzgeröder dieses Mal nur Platzierungen. Nicole Nebel vom SFS Wippra siegte hier mit Weiten von 15 und 16 Metern (168,7 Pkt.). Lena Bienek vom WSV Harzgerode (14; 13,5; 161,3) wurde Zweite, Lilli Marleen Neubarth (WR; 12; 12,5; 149,1) Dritte.
Bei den Kleinsten (S 7-9) entschied Jonas Elske vom WSV Bad Freienwalde (13,5; 14; 154,8) die Konkurrenz nur knapp für sich. Mit nur 0,8 Punkten Rückstand wurde Thor-Patrick Rauhut (14; 14; 154) Zweiter. Platz drei ging an Anakin Neubarth (13; 13; 148,2).
Mit dem Herbstspringen ist das letzte Springen vor der Wintersaison zu Ende gegangen. „Dieses Springen hat schon eine gewisse Sonderstellung. Hier können die Aktiven letztmals vor der Wintersaison ihren Leistungsstand überprüfen. Und: Die meisten der kleinen Skispringer lernen hier im Amtmannstal das Einmaleins des Skispringens überhaupt“, erklärte Skisport-Urgestein Wilfried Gustke. In der Tat haben zahlreiche namhafte Größen dieses Sports hier ihre ersten Schritte gemacht. Ernst Pietschmanns Sohn Jörg beispielsweise, der jetzt in Willingen als Trainer arbeitet, schaffte es bis zum DDR-Meister. Ebenso Heiko Rust.
Beide hätten hier ihr Rüstzeug erhalten, so Gustke weiter. Zurzeit bereiten sich die Sportler des SV Fortuna und des WSV Harzgerode auf die Wintersaison vor. Jetzt beginnt das Umrüsten der Schanzen und des Skimaterials. Im Dezember starten die ersten Wettkämpfe traditionell in Braunlage. Und auch nationale Veranstaltungen haben die Harzer fest im Visier: Paul Kinder wird am Deutschen Schülercup im Januar in Schmiedefeld und im Februar in Johanngeorgenstadt teilnehmen. „Bis dahin haben wir noch jede Menge Trainingseinheiten, auch in der Halle, zu absolvieren.
Und nach Schneelage laden wir die Harzgeröder Kinder wieder zu einem großen Wintersportfest ein“, erklärte WSV-Trainer Knut Becker. Einen Dank richtete Gustke an alle Helfer, die das Herbstspringen wieder zu einer gelungenen Veranstaltung machten. Mit Gegrilltem, Kaffee, Kuchen, leckerer Pilzpfanne und einer tollen Stimmung sorgten die dafür, dass das Springen wieder ein richtiges Familienfest wurde.
