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Skiklanglauf Skiklanglauf: Loipenbauer warten auf Schnee

Von DETLEF ANDERS 22.11.2010, 16:45

FRIEDRICHSBRUNN/MZ. - Alljährlich treffen sich die großen und kleinen Friedrichsbrunner Wintersportler im November zum "Anwintern". In diesem Jahr ist die Freude auf den Schnee besonders groß. Seit Monaten haben 25 Wintersport-Enthusiasten um die Brüder Udo und Siegmar Nordhaus geplant, überzeugt und gebaut, um ihren Traum von einem Skilanglaufzentrum Friedrichsbrunn zu erfüllen. "Es ist toll, was hier über Monate geleistet wurde. Nun hoffen wir, dass wir richtig viel Schnee kriegen", freute sich Henry Harder, der Vorsitzende des Wintersportvereins, dem sich die Enthusiasten, die mehrheitlich zuvor nicht Vereinsmitglieder waren, nun anschlossen.

Rund 16 Kilometer Langlauf-Spuren stehen ab sofort zur Verfügung. In monatelanger Arbeit wurden beispielsweise rund acht Kilometer Pfade für die Loipen rund um den Ramberg völlig neu gelegt. Steine und Äste mussten aus dem Weg gerückt und der Boden so begradigt werden, dass künftig auch bei wenig Schnee Langlauf-Loipen gelegt werden. An den Parkplätzen an den Ortseingängen stehen neue große Loipen-Einstiegs-Tore aus dicken Baumstämmen.

Über 2 000 Stunden Arbeit leisteten die ehrenamtlichen Helfer im Ramberggebiet. Klaus-Peter Mansfelde holte mit Genehmigung von Förster Jens Schneidewind zum Beispiel das nötige Holz aus dem Wald. Als letzte Arbeit steht noch das Bohren und Setzen der Pfähle für die Loipen-Beschilderung an.

Spurenleger löst Pistenraupe ab

Zudem warten Siegmar und Udo Nordhaus und die Mitstreiter des WSV auf einen neuen Spurenleger, der bis Ende nächster Woche aus Österreich geliefert werden soll. Die alte Pistenraupe, die erst ab 50 Zentimeter Schnee Spuren legen konnte, wurde vom Kulturverein Friedrichsbrunn an das Leistungszentrum Sonnenberg im Oberharz verkauft. Die 13 000 Euro dafür konnten nun mit Hilfe der Stadt Thale für die Anschaffung des neuen Spurenlegers eingesetzt werden. Das neue Gerät sei ab zehn bis 15 Zentimetern Schneehöhe auf den vorbereiteten Waldpfaden einsetzbar, berichtete Udo Nordhaus.

Der 59-jährige Vorruheständler hatte viele seiner früheren Trainingskinder, die längst erwachsen sind, als Helfer begeistern können. Mario Fricke hofft, dass nun in diesem Jahr nach mehrjähriger Pause wieder ein Ramberglauf durchgeführt werden kann.

Die Loipen-Pläne, die in 3,5 mal 2,5 Metern Größe noch an den Loipen-Einstiegen aufgestellt werden sollen auch als Flyer mit Hinweisen zu den Friedrichsbrunn Gastronomen gedruckt werden. An Wege-Kreuzungen der Loipen sollen zudem Hinweisschilder zur Rast in die Gaststätten und Cafés einladen.

Neben der Ramberg-Loipe, der Sonnen- und Infang-Loipe soll bei ausreichend Schnee auch eine Skilanglauf-Spur nach Allrode gelegt werden. Auch über eine künftige Hexentanzplatz-Loipe in Richtung Thale wird nachgedacht.

Ein Projekt für die Region

Udo Nordhaus dankte insbesondere allen Beteiligten, die bei Wind und Wetter ihre Freizeit für das Projekt opferten. Aber auch den WSV-Mitgliedern, den Sponsoren und Institutionen, die den Bau ermöglichten, sowie den Friedrichsbrunner Bürgern, die ihre Genehmigung zum Überqueren ihrer Grundstücke in der Wintersaison gaben. Er freute sich, dass auch die Stadt Thale den Sinn des Projektes erkannte und "sich wirklich ins Zeug legte". "Es geht um die gesamte Harzregion", unterstrich Udo Nordhaus. 35 Kilometer Langlauf-Loipen zu legen, sollte bald kein Problem mehr sein. Die Arbeit soll 2011 übrigens weiter gehen. Ein paar Kuhlen könnten sicher noch mit Kies begradigt werden. Und wer weiß, vielleicht werden nicht nur Allrode und Thale, sondern auch Gernrode und Bad Suderode angebunden.