Bitteres Futter Schlosspark in Ballenstedt: Pellets mit bitterem Geschmack sollen Wildschweine vertreiben

Ballenstedt - Wiesen und Hänge haben sie umgepflügt, Blumenzwiebeln ausgebuddelt und damit im Ballenstedter Schlosspark großen Schaden angerichtet (die MZ berichtete): Jetzt will die Stadtverwaltung den Wildschweinen beikommen. Auf einigermaßen friedliche Weise.
In Zusammenarbeit mit der Jägerschaft sollen „konventionelle Mittel“ eingesetzt werden, sagt Bürgermeister Michael Knoppik (CDU). Das heißt, dass Pellets ausgelegt werden, mit denen die Tiere vergrämt werden sollen. „Es sind immer die selben Rotten gewesen, und wir hoffen, dass wir mit den Pellets Abhilfe schaffen können.“
Verlockende Mahlzeit mit üblem Nachgeschmack
Die Pellets seien nicht gesundheitsschädlich, die Tiere sterben nicht davon, betont er. Aber die verlockende Mahlzeit soll, so jedenfalls die Angaben der Hersteller, einen ziemlich üblen Geschmack haben, „den die Tiere so schnell auch nicht wieder los werden“, heißt es in einer Produktinformation im Internet.
Bitter und sauer statt richtig lecker - dieses unschöne Erlebnis würden die Wildschweine mit dem Gebiet verbinden und es künftig meiden. „Zudem verhalten sich die Wildschweine durch die Geschmacksirritation auffällig. Das Leittier führt deshalb instinktiv die gesamte Rotte von der nun als gefährlich eingestuften Stelle weg“, so der Hersteller.
Die Idee, einen Zaun zu bauen, ist noch nicht vom Tisch
Allerdings nicht für immer: Nach sechs bis acht Wochen haben die Tiere das Ganze vergessen - sie könnten zurückkommen und auf ihrer Suche nach Maden und Engerlingen wieder den Boden des Schlossparks zerwühlen. Dann müssen wieder Pellets nachgelegt werden.
Deswegen will Knoppik die Idee nicht ganz beiseite legen, um den Schlosspark einen Zaun zu ziehen. Hintergrund: Bei den Bauarbeiten an der Badeborner Straße sei jetzt ein Zaun von einem Gelände entfernt worden, auf dem kurze Zeit danach Wildschweinspuren entdeckt wurden. Der Zaun hatte sie bis dahin offenbar ferngehalten. (mz)