HolidayCheck vergibt Auszeichnung Schlosshotel Stecklenberg bei HolidayCheck: Drei-Sterne-Hotel ist das am besten bewertete in Sachsen-Anhalt

Stecklenberg - Bestbewertetes Hotel in Sachsen-Anhalt - mit dieser Auszeichnung darf sich seit Jahresbeginn das Schlosshotel Stecklenberg schmücken. Die Hotel-Bewertungsplattform „HolidayCheck“ hat das Drei-Sterne-Hotel als Landessieger seines Awards 2019 ermittelt.
Nach dem „Trivago Award 2017“ ist es bereits der zweite landesweite Spitzenplatz für das familiengeführte Haus. „Mit 13 Zimmern mit den großen Vier- und Fünf-Sterne-Hotels mitzuhalten, das ist schon etwas Besonderes“, erklärt Inhaber Michael Pinnow.
Mindestens 50 Bewertungen pro Jahr sind nötig
Das liegt auch an den Hürden, die das Schlosshotel nehmen muss, um überhaupt in der Statistik zu erscheinen: „Wir brauchen in einem Jahr mindestens 50 Bewertungen von Gästen“, sagt Janet Pinnow, die 28-jährige Tochter des Inhabers, die vor zwei Jahren in den Gastbetrieb eingestiegen ist.
In den vergangenen Jahren habe das Hotel diese Zahl knapp nicht geknackt. Viele größere Hotels hätten deutlich bessere Chancen, das zu schaffen, erläutert Pinnow. Zudem müssten mindestens 90 Prozent der bewertenden Gäste angeben, die Unterkunft weiterzuempfehlen, und das Hotel müsse insgesamt durchschnittlich mindestens fünf der bei „HolidayCheck“ möglichen sechs Sterne bekommen.
Weder Michael Pinnow noch seine Tochter haben Hotel-Ausbildung
Dass das Schlosshotel Stecklenberg alle Kriterien erfüllt und den Preis gewonnen hat, ist umso erstaunlicher, weil weder Michael Pinnow noch seine Tochter eine Ausbildung im Hotelgewerbe gemacht haben. Als 38-Jähriger wurde der Vater im Jahr 1999 auf das verfallende Schloss an der Stecklenberger Straße aufmerksam - damals war er Techniker bei der Telekom.
Seit der Wende hatte das Schloss leergestanden, zuvor waren ab 1945 eine Aussiedlerunterkunft, ein Patientenheim und das FDGB-Ferienheim „Käthe Kollwitz“ dort beheimatet gewesen. „Alle haben gesagt, das wird nie was“, blickt Pinnow auf die Zeit zurück, in der er das Schloss erwarb.
Gebäude wurde in Eigenregie in mehreren Jahren saniert
In Eigenregie sanierte der Hobbyhandwerker das Gebäude fünf Jahre lang von den Obergeschossen bis in den Keller - neben dem Beruf. Fachfirmen beauftragte der gebürtige Wedderslebener nur für das Dach, die Heizung und kleinere Arbeiten. 2004 übernachteten die ersten Gäste in den mit historischen Möbeln ausgestatteten Doppelzimmern und Suiten.
Auch ein paar Prominente konnte Pinnow seitdem schon willkommen heißen, etwa Dieter „Maschine“ Birr von den Puhdys, Heinz Rudolf Kunze, die Ex-Sängerin von „Rosenstolz“, Anna R., die Band City und Günter Wallraff.
Um sie und die anderen Gäste kümmerte sich Michael Pinnow anfangs gemeinsam mit nur einer Mitarbeiterin, bereitete das Frühstück vor, mähte den Rasen und säuberte die Zimmer. Inzwischen greifen ihm vier Mitarbeiterinnen und seine Tochter Janet unter die Arme.
Fünfköpfiges Team kümmert sich um die Gäste
Sie hatte zuvor Medienmanagement studiert. „Ich habe aber auch vorher schon immer im Hotel mitgeholfen und damals schon gemerkt, dass es mir total Spaß macht“, erklärt Janet Pinnow. Daher habe sie zum Ende ihres Studiums entschieden, nach Stecklenberg zurückzukehren.
„Ich habe mich auch gefragt: Was wird aus dem Schloss, wenn mein Vater hier mal aufhört?“, sagt sie. Nun betreiben Vater und Tochter das romantische Hotel gemeinsam. Später soll Janet Pinnow das Unternehmen übernehmen.
Die Arbeit ist klar verteilt: Die Tochter kümmert sich um Buchhaltung, Wareneinkauf, Marketing, den Internetauftritt und die Social-Media-Accounts, während der Vater sich weiter auf die handwerkliche Arbeit konzentriert. „Ich habe mit dem Bauen und Renovieren seit 1999 nicht aufgehört“, stellt Michael Pinnow klar.
Zimmer unter Dach mit italienischem Flair
Über den Winter saniert er zwei Zimmer im Dachgeschoss. Dort werden Gäste bald auf in Italien nach historischen Vorbildern angefertigten Stühlen Platz nehmen können. „Im nächsten Jahr will ich dann den Schlosspark und die Zufahrt neu gestalten“, fügt Pinnow mit einem fast ansteckenden Tatendrang hinzu.
Jetzt, da er im Hotelbetrieb auf seine Tochter zählen kann, fährt Michael Pinnow ab und an auch selbst wieder mit seiner Frau in den Urlaub. Italien und die Ostsee nennt er als liebste Reiseziele. „Ich bin aber auch gern quer durch Deutschland unterwegs“, merkt er an.
Sowohl Michael als auch Janet Pinnow verfügen über ein Stempelheft der Harzer Wandernadel, das schon gut gefüllt ist. „Wenn man selbst Wanderer ist, kann man auch seinen Gästen Empfehlungen mitgeben“, erklärt der Hotelier und blickt auf die Berge des Harzes, die sich unweit des Hotels erheben. (mz)
