Maikranzbindefrauen in Aktion Maikranzbindefrauen in Aktion: Güntersberger schmücken ihren Ort mit Maikränzen

Güntersberge - In der Werkstatt des Bauhofes duftet es nach dem frischem Tannengrün, das in großen Mengen auf dem Boden liegt.
„Da sind Kiefer, Fichte, Douglasie und Lebensbaum dabei“, listet Simone Schober auf. Das Grün, bei Arbeiten in der Ortslage angefallen, wird nun zu einem wichtigen Material.
Simone Schober greift wie knapp ein Dutzend weiterer Güntersbergerinnen nach ihrer Gartenschere und schneidet handliche Stücke des Grüns zurecht.
Marina Müller und Roswitha Hübscher haben derweil den etwa 1,50 Meter im Durchmesser großen Eisenring auf der Ladefläche eines Anhängers zurechtgelegt. Die „Maikranzbindefrauen“, wie sie sich selbst nennen, sind in Aktion.
Um die 15 Frauen gehören zu dem Team, das sich immer vor dem 30. April zum Maikranzbinden zusammenfindet. „Jeder hat dabei seine Aufgabe; das ist über die Jahrzehnte so gewachsen“, erklärt Veronika Klauß.
Böse Überraschung für säumige Helferinnen
Die Arbeit geht den Frauen schnell von der Hand, es wird viel gescherzt und gelacht - und beraten, wen man denn heute noch „beehren“ wird: „Wer unentschuldigt fehlt, muss mit einer ,bösen Überraschung’ rechnen“, erklärt Veronika Klauß.
Fehlende bekommen mit den Resten ihr Haus „geschmückt“. Zum Beispiel einer Girlande, verstreuten kleingeschnippelten Tannenresten oder mit kahlgeschnittenen, mit Bändern verzierten Astgerippen.
„Wenn von unserem Team alle da sind, gehen wir auch zu den Leuten im Ort“, so Veronika Klauß. Zu solchen Ehren sind beispielsweise alle Bürgermeister gekommen.
Nach rund einer Stunde haben die Frauen es geschafft: Ein üppig grüner Kranz, bunt geschmückt mit gelben, hellblauen, weißen, roten und grünen Bändern liegt auf der Ladefläche, dazu drei mit gelbem, rotem bzw. grünem Band verzierte Tannenstangen.
Alles wird zunächst noch im Bürgerhaus eingelagert, bis die Feuerwehr den Maibaum aufstellt und den Kranz anhängt. (mz)