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Landratswahl  Landratswahl : Bürgermeister von Thale holt im ersten Wahlgang absolute Mehrheit

Von Benjamin Richter 05.07.2020, 19:10
Wahlsieger Thomas Balcerowski (Mitte) hier mit  Ulrich Thomas (l.), Mitglied des Landtags von Sachsen-Anhalt und Sven Schulze, Mitglied des Europäischen Parlaments für Sachsen-Anhalt, beide CDU.
Wahlsieger Thomas Balcerowski (Mitte) hier mit  Ulrich Thomas (l.), Mitglied des Landtags von Sachsen-Anhalt und Sven Schulze, Mitglied des Europäischen Parlaments für Sachsen-Anhalt, beide CDU. Dominique Leppin

Quedlinburg/Thale - Vier wollten es werden, einer setzte sich durch: Thomas Balcerowski (CDU) hat bei der Landratswahl am Sonntag knapp 56 Prozent der Stimmen erhalten - die absolute Mehrheit.

Damit ist klar: Der 48-Jährige tritt die Nachfolge von Martin Skiebe (CDU) an und wird Anfang November nächster Landrat des Landkreises Harz.

Der erste Wähler im Klubhaus, Wahlbezirk 1 in Thale, steht drei Minuten vor acht Uhr auf der Matte. Kurz muss er noch draußen warten, so will es das Protokoll.

Währenddessen nimmt René Neuendorf am Handy Zahlen und Namen entgegen und streicht sie im Wählerverzeichnis ab. „Das sind die Briefwähler, die seit gestern noch neu dazugekommen sind“, erklärt der Wahlvorsteher.

Landratswahlen unter Corona-Bedingungen

Mit drei Mitstreitern hat er seit 7.15 Uhr die letzten Vorbereitungen auf den Wahltag unter Corona-Bedingungen getroffen: Ein- und Ausgang liegen separat, mehrere Desinfektionsmittelspender stehen bereit, und jeder Wähler bekommt mit dem Stimmzettel einen eigenen Kugelschreiber - den er an der Urne aber wieder abgibt.

In Meisdorf, verrät der dortige Wahlvorstand um 11.50 Uhr, sei die Beteiligung unter den 995 Wahlberechtigten am Vormittag noch nicht so groß gewesen. Erfahrungsgemäß, sagt eine Wahlhelferin, kämen nachmittags mehr Leute zum Wählen in der Kindertagesstätte „Selketalzwerge“ vorbei. 71 Menschen haben in dem Falkensteiner Ortsteil einen Antrag gestellt, ihre Stimme per Briefwahl abgeben zu dürfen.

Wahlbeteiligung bei ca. 25 Prozent

19 Briefwähler gibt es in Radisleben, doch dort ist auch das Wählerregister mit 365 Einträgen kleiner. „Wir haben bei den Briefwahlanträgen den üblichen Schnitt“, konstatiert Wahlvorsteher Oliver Ludwig kurz nach 12 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus. Zu diesem Zeitpunkt haben im Ort haargenau 50 Wähler ihren Stimmzettel in die Urne fallen gelassen. Ludwig fügt hinzu, dass sich eine Wahlbeteiligung von ungefähr 25 Prozent abzeichne.

In Hausneindorf befindet sich das Wahllokal im Feuerwehrdepot. Man merke schon, dass sich diesmal weniger Bürger zum Urnengang aufrafften, stellt Wahlvorsteherin Anja Michael gegen 12.35 Uhr fest: „Die Beteiligung ist coronabedingt gering.“ Wie in den anderen Wahllokalen tritt auch in der Grundschule Süderstadt in Quedlinburg die Spätschicht um 13 Uhr den ehrenamtlichen Dienst an.

150 der rund 1.300 Menschen im Wählerverzeichnis, schätzt Elke Bachran, haben zu der Zeit ihre Stimme abgegeben. Weiteren 170 sind Briefwahlunterlagen zugegangen - „es sind nicht mehr als sonst“, bilanziert die Wahlvorsteherin.

Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. 26 Minuten später gibt es erste vorläufige Wahlergebnisse, und was sich da bereits abzeichnet, wird eine gute Stunde später Gewissheit: Thomas Balcerowski (CDU) hat die Wahl gewonnen.

Thomas Balcerowski (CDU) gewinnt mit 55,75 Prozent

Nachdem 200 von 205 Wahllokalen ausgezählt sind, liegt er bei 55,75 Prozent. Für ein Statement ist der Sieger am Wahlabend nicht mehr zu erreichen.

Der Zweitplatzierte, Maik Berger, sagt: „Ich freue mich über den erreichten Prozentsatz. Dennoch hätte ich mir eine Stichwahl gewünscht.“ Zufrieden mit ihren Ergebnissen zeigen sich am Wahlabend auch Annette Ivkin (AfD) und Dieter Kühn (Freie Wähler).

Ivkin hätte sich allerdings eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht. Seine Partei, ergänzt Kühn, habe sich bei den Wahlen der letzten Jahre kontinuierlich gesteigert, von 1,6 über 2,6 auf nun 6,2 Prozent - das mache Mut für die Landtags- und Bundestagswahlen 2021. (mz)