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Bodetal-Therme Landgericht Magdeburg: Ex-Pächter der Bodetal-Therme Thale fordert 200.000 Euro von der Stadt Thale

Von Benjamin Richter 16.05.2019, 09:16
Die Bodetal-Therme
Die Bodetal-Therme Marco Junghans

Thale - Wie ist der Übergang der Bodetal-Therme im Detail abgelaufen, wer schuldet wem noch Geld? Diese Frage beschäftigt am Donnerstag das Landgericht Magdeburg. André Kleinheisterkamp, der ehemalige Geschäftsführer der Therme, fordert von der Stadt Thale und Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) rund 200.000 Euro. Er gibt an, als Pächter betrogen worden zu sein.

Rückblick: Im Dezember des vergangenen Jahres mussten die damaligen Betreiber der Bodetal-Therme Insolvenz anmelden. In der Folge entschied der Stadtrat auf den sogenannten Heimfall: Eine Klausel im Pachtvertrag ermöglichte, dass die Therme, die auf städtischem Grund steht, im Insolvenzfall ins Eigentum der Stadt übergeht.

Nach der Insolvenz im Dezember 2018 hatte sich der Stadtrat zur Übernahme des Bades entschieden

Seit März ist die Kommune Eigentümer der Therme. Ein neues Marketing- und Preiskonzept rollte die städtische Freizeitanlagen Betriebsgesellschaft mbH zum 1. April, dem Start der neuen Sommer-Kurtaxe von drei Euro pro Tag, aus. André Kleinheisterkamp tauchte derweil ab, ist für Presseanfragen seit Ende 2018 weder telefonisch noch per E-Mail zu erreichen.

Die Verhandlung vorm Landgericht konzentriert sich auf das, was direkt vor der Insolvenz geschah. Bekannt ist, dass Ende November ein Pachtvertrag zwischen André Kleinheisterkamps Therme Thale Betriebsgesellschaft mbH und der Harz Gesund Tourismus GmbH (HGT) von Ute Kleinheisterkamp geschlossen wurde.

Die HGT sollte die Therme nach der Insolvenz weiterbetreiben. Daraus wurde nichts, einigten sich die Parteien im Insolvenzverfahren doch auf den Übergang der Therme ins Eigentum der Stadt.

Nun klagt Kleinheisterkamp, weil ihn die Stadt und ihr Bürgermeister aus seiner Sicht bei der Verpachtung betrogen haben. „Die Beklagten weisen die Forderung zurück und meinen, einen ,Betrug‘ habe es nicht gegeben“, erläuterte Gerichtssprecher Christian Löffler zu dem Prozess. Rathauschef Balcerowski wollte sich vor der Verhandlung nicht zur Sache äußern. (mz)