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Karate Karate: Mit Suparimpei zum Gold

17.10.2011, 16:46

QUEDLINBURG/MZ/DREI/AL/DAN. - 350 Karateka aus sechs Bundesländern traten am Samstag in Halle bei den offenen Meisterschaften des Karateverbandes Sachsen-Anhalt an, um die Besten in den Disziplinen Kata (Demonstration traditioneller Bewegungsabläufe) und im Kumite (Kampf) zu ermitteln. Unter ihnen waren auch Karateka der Vereine Karate Do Quedlinburg sowie vom Yamakawa Karate Do Ballenstedt. Die Trainer nutzten sie, um nicht nur den Nachwuchs an den Wettkampf heran zu führen, sondern auch die Wettkampferfahrenen auf die Deutsche Meisterschaft am 29. Oktober in Lübeck vorzubreiten.

Ballenstedts Trainer Alexander Löwe zeigte sich besonders über das Abschneiden von Christiane Georg stolz. "In der Kata-Leistungsklasse nahm sie es mit zahlreichen Starterinnen aus dem ganzen Bundesgebiet auf." In den Vorrunden konnte sie überzeugen und zog verdient in das Finale ein. Hier traf sie auf eine weitere Kämpferin aus Sachsen-Anhalt. "Beide zeigten sie die Kata Suparimpei, doch mit 2:1 Kampfrichterstimmen sicherte sich Christine die Goldmedaille", berichtete Löwe. Die Suparimpei gilt als die längste der Goju-Ryu Kata und die einzige, in der ein Tritt im Sprung vorkommt. Sie verbindet Atemtechniken und langsame Kombinationen mit schnellen und starken Passagen.

Für einen weiteren Glanzpunkt der Löwe-Schützlinge sorgte die Schülerin Marie-Josefine Richter. Sie konnte in fünf Runden die Kampfrichter überzeugen. Im Finale traf sie auf eine Gegnerin aus dem Bundeskader. Hier zeigte sie die einiges an Kondition voraussetzende Kata Kosokun Dai - eine der längsten Katas - und gewann 3:0.

Für die Quedlinburger hatte die mit neun Jahren jüngste Teilnehmerin Lilly Dreiling, die Tochter des Vereinschefs und Trainers Jens-Uwe Dreiling, den Wettkampf eröffnet. "Durch gute Leistungen gelang es ihr wieder, ganz vorn dabei zu sein und um Medaillen zu kämpfen", bekannte der stolz. Nachdem Lilly beim der Kata und im Kumite im Halbfinale ihren Kontrahentinnen unterlegen war, schaffte sie mit kämpferisch starker Leistung jeweils dritte Plätze.

Dustin Nickel überzeugt

Danach ging es Schlag auf Schlag, so dass Dreiling von Wettkampfmatte zu Wettkampfmatte eilen musste, um auch die anderen Quedlinburger bei ihrem Wettkampf zu betreuen. "Eine rundum überzeugende Leistung zeigte Dustin Nickel in seiner Kumite-Kategorie U 14. Er kämpfte technisch variabel, konnte Punkte mit Faust- und Fußtechniken erzielen und kassierte im Verlauf des gesamten Wettkampfes keinen einzigen Gegentreffer - eine beachtliche Leistung", hob der Quedlinburger Trainer hervor. So stand Dustin am Ende verdient auf Platz eins und lässt seinen Trainer für die Deutschen Meisterschaften hoffen.

Verdient gewinnen konnte auch die U 14-Kumite-Mannschaft der Quedlinburger mit Dustin Nickel, Lucas Vogeler und Jonas Kerber. Mit "Klasse-Leistung" hob Dreiling Charlotte Müller (U18, -58 kg) hervor. Im Kumite verlor diese zwar das Halbfinale mit 2:5, doch auf der Kampffläche sei es tatsächlich knapper zugegangen. "Charlotte griff beherzt an und konnte bereits nach wenigen Sekunden mit 1:0 in Führung gehen. Doch ihre Gegnerin aus Magdeburg, die zur Landesauswahl Sachsen-Anhalts gehört, stand ihr in nichts nach. In einem spannenden und fairen Kampf musste sie ihr ganzes Können aufbieten, um Charlotte zu besiegen. Letztlich war die Magdeburgerin dann doch noch einen Tick schneller, so dass Charlotte ein verdienter dritter Platz blieb", so Dreiling.

Pech für Svea Abel

Pech hatte Svea Abel. Im Kumite der Ü 18 bis 60 Kilogramm kämpfte sie sich bis ins Finale vor. Dort ging es in die Verlängerung. Kurz vor Schluss kam es zur entscheidenden Aktion. Svea habe mit einer präzisen Fausttechnik nach Beobachtung des Trainers deutlich früher als ihre Kontrahentin getroffen, doch die Hauptkampfrichterin gab ihrer Gegnerin den Punkt und damit den Sieg, bedauerte Dreiling.

Bei den Kindern unter elf Jahren konnte auch der Ballenstedter Tony Haase einen Erfolg verbuchen. Er setzte sich ausdrucksstark und mit kraftvollen Techniken in den ersten Runden durch, wurde aber in der dritten Runde gestoppt. In den Trostrunden konnte er glänzen und sicherte die Bronzemedaille. Bei den Schülerinnen gingen im Einzel neben Marie-Josefine Richter auch Theresa Bock und Celina-Justine Fengewisch in den Wettkampf. Theresa und Celina schafften es jedoch nur bis in die zweite Runde. Im Kata-Team-Wettbewerb der Schülerinnen zogen sie jedoch in den Vorrunden an den anderen Synchron-Kata-Teams vorbei. Im Finale holten sich Marie, Celina und Theresa gegen das Team vom USV Erfurt mit 3:0-Flaggen das dritte Gold für Ballenstedt.

Im Jugendbereich nahm Anna Nicolai für Ballenstedt eine Bronzemedaille mit nach Hause. Auch die anderen Ballenstedter hätten gute Leistungen gezeigt, die diesmal nicht mit Medaillen belohnt wurden, sagte Löwe. Nach dem auch Julia Hartkopf im Kumite (U 18, + 58 kg) Dritte wurde, konnten die acht Quedlinburger Karateka mit zweimal Gold, einmal Silber und viermal Bronze in der Tasche zufrieden den Heimweg antreten.