1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Gymnasium Ballenstedt: Gymnasium Ballenstedt: Sieg für die Schanze mit schwebendem Tisch

Gymnasium Ballenstedt Gymnasium Ballenstedt: Sieg für die Schanze mit schwebendem Tisch

Von Fabian Wölfling 18.03.2017, 13:45
Julian Engler (links) und Marius Roeder präsentieren ihr Siegermodell, eine Modell-Skisprungschanze aus Balsaholz.
Julian Engler (links) und Marius Roeder präsentieren ihr Siegermodell, eine Modell-Skisprungschanze aus Balsaholz. privat

Ballenstedt - Der Spieltrieb von Christa Weber ist geweckt. Einmal, zweimal, dreimal lässt die Schulleiterin des Wolterstorff-Gymnasiums Ballenstedt eine Murmel die Miniatur-Skisprungschanzen hinunterrollen. Problemlos bestehen die fein gearbeiteten Modelle den Belastungstest.

Das müssen sie auch. Denn die Weitenmessung mit einer Glasmurmel war ein Bewertungskriterium des Schülerwettbewerbs „IDEEnsprINGen“ der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt. An dem haben neun Zwölftklässler des Ballenstedter Gymnasiums sehr erfolgreich teilgenommen. In der Alterskategorie ab der neunten Klassenstufe belegten die verschiedenen Schüler-Teams den ersten, dritten, vierten und zehnten Platz.

„Ich bin stolz, dass ihr so erfolgreich abgeschnitten habt“, sagt daher Direktorin Weber nach ihrer kleinen Spielrunde. Der betreuende Lehrer Ullrich Pigla spricht von einem „besonderen Jahrgang“.

Der größte Erfolg gelang Marius Roeder und Julian Engler. Sie haben mit ihrem Modell „Harz-Jump“ den Landesausscheid gewonnen und sich für das Bundesfinale qualifiziert. „65 bis 70 Stunden“, überschlägt Marius, haben die Schüler in die Planung und den Bau des Siegermodells investiert.

Entstanden ist die Schanze nicht etwa im Rahmen des Schulunterrichts, sondern während der Weihnachtsferien. Ein besonderer Einsatz, für den „man schon Begeisterung für die Sache mitbringen muss“, sagt Marius. Die hat er: „Ich bin ein Bastler, schraube zu Hause an Autos rum.“

Planung ist gefragt

Mit Basteln allein kommt man beim Wettbewerb aber nicht weit. Vielmehr ist genaue Planung gefragt. „Was möchte ich wie bauen?“, stand am Anfang ihres Projekts, sagt Marius. Es folgten Skizzen und die Auswahl des Materials.

Die beiden Schüler haben sich für Balsaholz entschieden, „weil es leicht zu bearbeiten ist“, erklärt er. Erst dann ging es an den Bau. Die größte Schwierigkeit bereitete dabei die Installation der vorderen Stütze. „Das waren sehr kleine Teile, dadurch ziemliche Fummelarbeit“, sagt Julian Engler. Schwierig sei es auch gewesen, die nötige Stabilität der Skisprungschanze zu erreichen, ergänzt Marius Roeder.

Freischwebender Schanzentisch

Stabilität ist wichtig, denn das fertige Modell muss „an der Startfläche ein Gewicht von 300 Gramm tragen können“, sagt Lehrer Pigla. Dazu kämen viele weitere Bedingungen, etwa zu den Abmessungen des Modells. Um sich beim Wettbewerb durchsetzen zu können, braucht es zudem ein überzeugendes Design. Julian Engler und Marius Roeder haben mit einem freischwebenden Schanzentisch laut Roeder ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen und sich damit auf Landesebene durchgesetzt.

Es ist nicht der erste Erfolg für das Duo. „In den letzten beiden Jahren haben wir uns ebenfalls auf Landesebene durchgesetzt“, sagt Marius. „Auf Bundesebene sind wir dann jeweils Sechster geworden.“ Jetzt wollen sie mehr. Die Bundessieger werden im Juni in Berlin bekanntgegeben.

Für Marius Roeder ist der Wettbewerb auch eine gute Vorbereitung auf die berufliche Zukunft nach dem Schulabschluss. Er möchte später als Ingenieur arbeiten. „Aber nicht im Baubereich. Es wird in die Automobilbranche gehen“, sagt Marius.  (mz)

***************************************

In diesem Jahr haben 191 Schüler von 18 Schulen aus Sachsen-Anhalt am Ingenieurswettbewerb teilgenommen. Das ist ein neuer Rekord. Seit 2007 wird der Wettstreit von zwölf Landesingenieurskammern sowie der Bundesingenieurskammer durchgeführt. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für Ingenieur-Themen zu begeistern. Für ihren Sieg auf Landesebene haben Marius Roeder und Julian Engler 250 Euro erhalten. Auf Bundesebene winken dem Duo aus Ballenstedt noch einmal 500 Euro Siegprämie.